Familie im Fokus

Sozial Extra, Mar 2010

Kinder und Familien geraten seit einigen Jahren zunehmend in den Mittelpunkt aktueller sozialstaatlicher Politiken und Programme. In diesem Zusammenhang gilt Prävention als „Zauberformel“ (böllert 1995, 107), um negative Entwicklungen zu verhindern und wird auf politischer wie praktischer Ebene als Ziel und zentraler Handlungsmodus betrachtet, der sich in vielfältigen Dimensionen abbildet.

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Familie im Fokus

Prvention 0 0 Prvention, Familie, Wohlfahrtsstaat, Aktivierung Nutzen / Das Wichtigste in Krze Drvention ist ambivalent - stigmatisierend, zuschreibend, verhindernd und helfend. Soziale Arbeit ist gefordert, dies zu reflektieren und die problematischen Seiten von Prventionsanstzen zu hinterfragen. BLLERT, KARIN (1995). Zwischen Intervention und Prvention. Neuwied: Luchterhand. OELKERS, NINA (2009). Die Umverteilung von Verantwortung zwischen Staat und Eltern. IN: Fabian Kessl, Hans-Uwe Otto (Hrsg.), Soziale Arbeit ohne Wohlfahrtsstaat? (S. 71-86). Weinheim und Mnchen: Juventa WOHLGEMUTH, K. (2009). Prvention in der Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: VS - Whrend Prvention zum einen als alternativlos und fraglos plausibler Ansatz Geltung beansprucht, dient sie *N1a9d7i2a Kutscher allerdings andererseits vielfach dazu, ProgramSDor.z,iaPlreofAersbseoitrimniftdrem me und Interventionen Schwerpunkt Bildung zu legitimieren und daiKmatKhionldisecshaeltneHroacnhdsecrhu- mit einer kritischen Rele NRW, Aachen. Frau flexion zu entziehen Kutscher gehrt seit Mai (WOHLGEMUTH 2009, 12). 2009 dem Sozial-ExtraBeirat an. Prvention und Familie ist der erste von ihr koordinierte Schwerpunkt. n.kutscher @katho-nrw.de Sie steht darber hinaus auch in Zusammenhang mit sozialstaatlichen Aktivierungspolitiken, die zunehmend Verantwortung fr die eigene Lebensfhrung und damit verbundene Risiken, unabhngig von sozialstrukturellen Ursachen und Entlastungsbedarfen, auf einzelne Individuen verlagert (OELKERS 2009). Parallel ist Prvention, gerade mit Fokus auf Familien, ebenso verbunden mit aktuellen, durch konomisierungsentwicklungen befrderten organisationalen Effektivierungsprozessen, die beispielsweise die Einfhrung von Software fr Dokumentations- und Diagnoseprozesse unter Bezug auf diagnostisch-prventive Bedarfe umfassen. Darber hinaus wird Prvention vielfach auch in dieser Pauschalitt als kostenreduzierendes Vorgehen propagiert, dessen Wirksamkeit wiederBildung und Erziehung im familialen Zusammenhang auf die Eltern die Profession wie auch Disziplin Sozialer Arbeit mit vielfltigen Herausforderungen und der Anforderung, sich dazu zu positionieren. In diesem Durchblick: Prvention und Familie werden Entwicklungen rund um die Frage von Prvention mit Fokus auf Familie(n) kritisch reflektiert und alternative Denk- und Handlungsanstze vorgestellt. Karin Bllert diskutiert die Widersprchlichkeiten prventiver Familienpolitik unter einer genderreflexiven Perspektive. Gregor Hensen analysiert die Funktion der Zuschreibung Risikofamilie in ihrem Zusammenhang mit den Ungewissheitsbedingungen professionellen Handelns. Verena Klomann wirft einen Blick auf die unterschiedlichen Rollen in der Kinderschutz-Praxis und die Herausforderungen, die sich fr Zusammenarbeit und Selbstverstndnis von Fachkrften darauf ergeben. Der Beitrag von Nina Oelkers, Annika Gamller und Nadine Feldhaus untersucht die wohlfahrtsstaatlichen Paradigmenwechsel, die die Normalisierung und Disziplinierung familialer Lebensfhrung als Ziel prventiver Manahmen und damit als weitgehende Kontrolle mit bedingen. Ulrike Voigtsberger errtert abschlieend die Frage, inwiefern ein Blick auf Elternbildung, der sowohl strukturelle als auch individuelle Fhigkeiten und Mglichkeiten reflektiert, eine andere Praxis und auch eine Erweiterung von Handlungsmglichkeiten von Familien erffnet. (...truncated)


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Nadia Kutscher. Familie im Fokus, Sozial Extra, 2010, pp. 11-11, Volume 34, Issue 3-4, DOI: 10.1007/s12054-010-0032-5