Familie im Fokus
Prvention
0
0
Prvention, Familie, Wohlfahrtsstaat, Aktivierung
Nutzen / Das Wichtigste in Krze Drvention ist ambivalent - stigmatisierend, zuschreibend, verhindernd und helfend. Soziale Arbeit ist gefordert, dies zu reflektieren und die problematischen Seiten von Prventionsanstzen zu hinterfragen. BLLERT, KARIN (1995). Zwischen Intervention und Prvention. Neuwied: Luchterhand. OELKERS, NINA (2009). Die Umverteilung von Verantwortung zwischen Staat und Eltern. IN: Fabian Kessl, Hans-Uwe Otto (Hrsg.), Soziale Arbeit ohne Wohlfahrtsstaat? (S. 71-86). Weinheim und Mnchen: Juventa WOHLGEMUTH, K. (2009). Prvention in der Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: VS
-
Whrend Prvention
zum einen als
alternativlos und fraglos
plausibler Ansatz Geltung
beansprucht, dient sie
*N1a9d7i2a Kutscher allerdings andererseits
vielfach dazu,
ProgramSDor.z,iaPlreofAersbseoitrimniftdrem me und Interventionen
Schwerpunkt Bildung zu legitimieren und
daiKmatKhionldisecshaeltneHroacnhdsecrhu- mit einer kritischen
Rele NRW, Aachen. Frau flexion zu entziehen
Kutscher gehrt seit Mai (WOHLGEMUTH 2009, 12).
2009 dem
Sozial-ExtraBeirat an. Prvention
und Familie ist der
erste von ihr
koordinierte Schwerpunkt.
n.kutscher
@katho-nrw.de
Sie steht darber hinaus
auch in Zusammenhang
mit sozialstaatlichen
Aktivierungspolitiken, die
zunehmend
Verantwortung fr die eigene Lebensfhrung und
damit verbundene Risiken, unabhngig
von sozialstrukturellen Ursachen und
Entlastungsbedarfen, auf einzelne
Individuen verlagert (OELKERS 2009). Parallel
ist Prvention, gerade mit Fokus auf
Familien, ebenso verbunden mit aktuellen,
durch konomisierungsentwicklungen
befrderten organisationalen
Effektivierungsprozessen, die beispielsweise die
Einfhrung von Software fr
Dokumentations- und Diagnoseprozesse unter
Bezug auf diagnostisch-prventive Bedarfe
umfassen. Darber hinaus wird
Prvention vielfach auch in dieser
Pauschalitt als kostenreduzierendes Vorgehen
propagiert, dessen Wirksamkeit
wiederBildung und Erziehung im familialen
Zusammenhang auf die Eltern die
Profession wie auch Disziplin Sozialer Arbeit mit
vielfltigen Herausforderungen und der
Anforderung, sich dazu zu positionieren.
In diesem Durchblick: Prvention und
Familie werden Entwicklungen rund um
die Frage von Prvention mit Fokus auf
Familie(n) kritisch reflektiert und
alternative Denk- und Handlungsanstze
vorgestellt. Karin Bllert diskutiert die
Widersprchlichkeiten prventiver
Familienpolitik unter einer genderreflexiven
Perspektive. Gregor Hensen analysiert
die Funktion der Zuschreibung
Risikofamilie in ihrem Zusammenhang mit den
Ungewissheitsbedingungen
professionellen Handelns. Verena Klomann wirft
einen Blick auf die unterschiedlichen Rollen
in der Kinderschutz-Praxis und die
Herausforderungen, die sich fr
Zusammenarbeit und Selbstverstndnis von
Fachkrften darauf ergeben.
Der Beitrag von Nina Oelkers,
Annika Gamller und Nadine Feldhaus
untersucht die wohlfahrtsstaatlichen
Paradigmenwechsel, die die Normalisierung
und Disziplinierung familialer
Lebensfhrung als Ziel prventiver
Manahmen und damit als weitgehende
Kontrolle mit bedingen. Ulrike Voigtsberger
errtert abschlieend die Frage, inwiefern
ein Blick auf Elternbildung, der sowohl
strukturelle als auch individuelle
Fhigkeiten und Mglichkeiten reflektiert, eine
andere Praxis und auch eine Erweiterung
von Handlungsmglichkeiten von
Familien erffnet.
(...truncated)