Eine Kern-γ-Strahlung bei leichten Elementen
Z u s c h r i f t e n .
0 Berlin - Charlottenburg , Physikalisch - Technische Reichsanstalt, den 3o. Jnni 193o. W . BOTHE, H . BECKER
Heft 3z. ] i. 8. ~93oj sich aber zweifeUos bet der genaueren Durcharbeitung noch Schwierigkeiten ergeben; gelingt es diese zu beseitigen, dann wird die Oszillatioltstheorie sicher die beachtenswerteste unter den Theorien der Geffigebildulig sein. Die Anschauung HAARM&NVrS,dab das Rheinische Schiefergebirge eineli anderen Bautypus besitzt als die Alpen, ist auch nach meinen Erfahrungen richtig. IJ-berraschend mug abet der Zvceifel HAAR~ANSrS an der Einheit des varistischen Kettengebirges wirken. ,,Wenn das varistische ]Ketteligebirge zum Beispiel n i c h t aliders zu e r w e i s e n ist, als mit gleichsiltniger Faltung yon heute verschieden hocMiegenden Schichten, so diirfelt wit nicht annehmen, dab es jemals bestand." Von den irdischen Verhiiltnissen greift ERICI~ HAAR~ANN auf kosmische fiber u n d sucht z. B. auch die Tektonik des Mondes yon der Oszillationstheorie aus tflarzustellen. Dazu kommelt im SchluBkapitel zalflreiche Einzelbetrachtungen, auf die bier nicht ltXher eingegaugen werden kann. Die Osziltationstheorie HAARMA~NS wird auf Widerspruch stoi3en, da sie so redikal mit gewohnten Lehrmeinuligen bricht; sicher wird sie altch die tektonische Geologie wesentlich I6rdern, da sie eine NachpriMung der Grnndlageli der Geologie notwendig macht. Die Oszillationstheorie einfach abzulehlien oder anzunehmen, ist in gleicher Weise unm6glich, allein kritische Forschultg kann den W e f t der vorgetragenelt Theorie entscheiden. Ffir jedelt, dem Geologie als Wissenschaft a m tierzen liegt, ist das genane Studium dieses Buches einfach unerl~131ich. Denen aber, die der Geologie ferner steheli, gibt HAARS~A~NS Bueh die M6glichkeit, sich uliter zuverlXssiger Ffihrung fiber die Probleme zu informieren; die heute die Brelmpnnkte der tektoliischen Geologie bildem RUDOLf" WtgDEKIND, Marburg a. L.
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E i n e K e r n - y - S t r a h l u n g bet l e i c h t e n E l e m e n t e n .
Kt~rzlich angestellte Versuche habelt ergeben, dab
a - S t r a h l e n beim Auftreffen au~ gewisse Leichtelemente
eine schwache, aber sehr durchdringende 7-Strahlnlig
erzeugen. Zum Nachweis dieser Strahlung diente ein
Spitzenz~hler mit sehr groBem empfilidlichen Bereieh.
In kleinem Abstand VOlt seiner Stirnfl~che befalid sich
ein aul Silber einseitig niedergeschlagenes
Pololtiumpr~parat, so dab es nach der dem Z~hler abgewandten
Seite strahlte. Das Pr~parat w u r d e mit eilier dilnnen
Schicht der jeweils zu untersuchendelt Substanz
bedeckt. Die charakteristischen R6ntgenstrahlen der
Substanz wurden d u t c h die Wandungen des Apparates
absorbiert. Zur Bestimmultg des NuIIeffektes befand
sich das Pr~parat in einem evakuierten Raum, desseli
welt entfernte W~nde die a-Strahlen absorbierten,
weltn das P r ~ p a r a t unbedeckt war.
In erster Linie wurden solche Elemente untersucht,
yon denen b e k a n n t ist, ob sie durch Po-c~-Strahlen
zertrfimmert werden (B, N, Mg, A1) oder nicht (Li, C,
O, Ag). Die fotgende Tabelte zeigt die Resultate der
IntensitAtsmessungen. Als Mal3 der Intensit~tt dieltt das
7-Radiumiiquivalent (rag Ra) der yon I Millicurie Po
erregten Strahlung, noch mit 2 multipliziert wegen der
n u t einseitigeI1 Ausnutzung der 0~-Strahlen. Diese
Zahl gibt gleichzeitig, his aui einen schwer genaner zu
hestimmenden F a k t o r voli der Gr6Benordnung I, die
Ausbeute,
Substanz.
Lithium . . . . . . . .
IAthiumcarbonat . . . . .
Beryllium . . . . . . . .
Bor (ca. 9o%) . . . . .
Graphit . . . . . . . . .
P a r a c y a n (CN) . . . . . .
Magnesium . . . . . . .
Alumininm . . . . . . .
Silber . . . . . . . . .
4,7 :[: o,4
I,O J= 0,3
34,o :J: 0, 7
4,2 ~= o,3
o,I 5 :J= 0,20
0,20 j= 0,24
I,O =~ 0,2
1,3 =~ 0,2
o,o3 ~= 0,27
d. h. die Zahl der erzeugten 7-Strahlen pro absorbiertes
a-Teilchen. Die beigeffigten statistischen mittlerer~
Fehler geben ein MaB ftir die Sicherheit der Resultate ;
die yon Fall zu Fall verschiedene Ungenaltigkeit des
Radinmvergleichs ist darin nicht enthalten. Hiernach
geben Li, Be und B eine verhMtnism~13ig intensive,
Mg und A1 eine fast an der Grenze der MeBbarkeit
liegende Strahlung, w~hrend bet C, N, Ag und O (unter
Berflcksichtigung des Li-Gehalts von Li~COa) keine
Strahlung nachgewiesen werden konnte; fftr N und O
ist allerdings der Nachweis nicht ganz so empfindlich,
well sie als Verbindnngen untersucht werden mngten.
Die sichere Feststellung der Strahlungea erforderte
ausgedehnte Registrierungen, zumal das Po-Pr~parat
selbst noch eine 7-Strahlung aussandte, welche
intenslyer war als die Mehrzahl der zn messenden
Sekund~rstrahIungen, und deren Natur noch nicht aufgeklXrt
werden konnte.
Vgurde zwischen P r ~ p a r a t n n d ZAhler eine
Bleischicht yon I cm Dicke gebracht, so ergab eine erste
robe Messnng eine IntensitXtsabnahme der ]3- nnd
B e - S t r a h h n g yon 44 bzw. 2o%, w~hrend die gleich
stark gefilterte 7-Strahtung des Ra(B + C) um 52%
geschw~cht wurde. Die nenen (...truncated)