OP-Textilien für optimale Rahmenbedingungen

ProCare, Oct 2011

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OP-Textilien für optimale Rahmenbedingungen

Die wichtigste Infektionsquelle ist der Mensch. Manahmen zur Infektionspr- vention konzentrieren sich daher auf Manahmen im Umfeld der medizini- schen Akteure. Im hochsensiblen Bereich der Chirurgie stellen hchste Hygiene- standards mglichst sichere Bedingun- gen zur Vermeidung von in vielen Fllen lebensbedrohlichen Infektionen dar. Standardisierte Aufbereitungs- und Steri- lisationsverfahren von OP-Bekleidungen und OP-Abdeckungen sind ein wichtiger Baustein im Multibarrierensystem der In- fektionsprvention stellt Dr. Klaus-Dieter Zastrow Institut fr Hygiene und Um- weltmedizin Berlin fest. Die Hygienebe- dingungen sind fr die Entscheidung fr Mehrweg- oder Einwegsysteme daher nicht relevant. Der Komfort des Opera- teurs und seiner Mitarbeiter und die Kos- ten geben den Ausschlag fr die Wahl. Ein Konsensusstatement das nun prsentiert wurde hlt den State of the Art bezglich Hygiene Wirtschaftlichkeit Tragekom- fort und Aufbereitung fr Mehrweg- textilien im OP fest. Springer-Verlag - Bei der Schutzwirkung von genormten OP-Textilien gegen Bakterien und Viren gebe es kaum Unterschiede, erklrte Zastrow. Aufmerksamkeit verdienen vermehrt die thermophysiologischen Eigenschaften von Mehrweg- und Einwegprodukten. Je besser die thermophysiologischen Eigenschaften sind, so Zastrow, desto geringer ist der Temperaturanstieg beim Trger und das verlngert die krperliche Belastbarkeit. Bei ungnstigen thermophysiologischen Eigenschaften kommt es hingegen zu Unwohlsein, Wrmestress und vorzeitigen Konzentrationsmngeln. Eine Studie des Forschungsinstituts Hohenstein ber die Leistungsfhigkeit des OPTeams im Zusammenhang mit der verwendeten OP-Kleidung kommt zum Schluss, dass Mehrweg-OP-Kleidung zu krzeren Reaktionszeiten auf optische und akustische Reize sowie zu einer geringeren Fehlerquote fhren. Vor allem bei lngeren oder mehreren aufeinanderfolgenden Operationen gewinnen diese Faktoren an Bedeutung. Ohne perfekte Arbeitsbedingungen werden auch keine optimalen Leistungen erbracht, betonte Univ.-Prof. Dr. Harald Ohne perfekte Arbeitsbedingungen werden im OP keine optimalen Leistungen erbracht. Hertz, rztlicher Leiter des Lorenz-Bhler Unfallkrankenhauses in Wien. Die deutlich bessere Atmungsaktivitt der fr Mehrwegtextilien verwendeten Materialien und daher der hhere Tragekomfort sind fr den Unfallchirurgen wichtige Kriterien fr die Entscheidung. Chirurgen und OP-Kleidung testen Mit einem neuen computergesttzten arbeitspsychologischen Testsystem erfassten die Wissenschaftler des Hohenstein-Instituts das Konzentrationsvermgen von Chirurgen messtechnisch. Gemessen wurde, ob die Reaktionsgeschwindigkeit und die Fehlerhufigkeit der Chirurgen durch das Tragen von Einweg- oder Mehrweg-Bekleidung unter OP-Bedingungen beeinflusst werden. Nach der Erledigung einer anspruchsvollen mikrochirurgischen Aufgabe in einer Stressbox, mussten die Probanden verschiedene Aufgaben erfllen. Dabei erreichten die Studienteilnehmer mit Mehrwegbekleidung insgesamt bessere Ergebnisse hinsichtlich Reaktionszeit und Fehlerhufigkeit als jene in Einwegkleidung. Die SAFEC Studie, die auch sterreichische Daten beinhaltete, zeigte, dass bei qualifizierter Aufbereitung von wiederverwendbaren Medizinprodukten und bei entsprechendem Material- und Qualittsmanagement die gestellten Anforderungen hinsichtlich Schutz fr Patienten, Anwender und Dritte, Hygiene, Tragekomfort und Handhabung erfllt werden knnen, so der Konsensus. Demnach besitzen Mehrwegtextilien bezglich Barriere-Eigenschaften, Partikelabgabe und mechanischer Festigkeit bei Nsse positive Eigenschaften und bertreffen die Vorgaben der Normen. Die verwendeten neuartigen Textilien erfllen also alle Anforderungen und gewhrleisten die Sicherheit der OP-Textilien. Hinsichtlich der Kosten, die in den vergangenen Jahren immer mehr in den Blickpunkt bei der Produktauswahl gerckt sind, hlt der Konsens fest, dass die tatschlichen Kosten nicht ausschlielich vom Einkaufspreis abhngen, sondern auch vom Spital, von der Operationsfrequenz, den Patienten und den Aufbereitungsmglichkeiten. Die Entscheidung sollte jedes Krankenhaus individuell nach den gegebenen Anforderungen treffen. Allerdings seien, so das Konsensus-Statement, bei einer Kostenrechnung, die alle bei einer OP bentigten Abdeckmaterialien bercksichtige, Mehrwegtextilien tendenziell wirtschaftlich attraktiver. Auch die ko-Bilanz falle bei einer Gesamtrechnung mit Herstellung, Transport, Reinigung und Entsorgung gnstiger fr die Mehrwegprodukte aus. n (...truncated)


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OP-Textilien für optimale Rahmenbedingungen, ProCare, 2011, pp. 21, Volume 16, Issue 8, DOI: 10.1007/s00735-011-0531-z