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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15006-013-2094-3.pdf
Digitalis bei Vorhofflimmern: Fluch oder Segen?
MMW-Fortschr. Med.
Digitalis bei Vorho immern: Fluch oder Segen?
Aus Daten der AFFIRM-Studien, bei der eine Frequenzkontrolle mit einer Rhythmuskontrolle bei Patienten mit Vorho immern verglichen wurde, sollte der Ein uss einer Digitalistherapie auf die Sterblichkeit von Patienten mit Vorhofimmern evaluiert werden. In die AFFIRM-Studie wurden insgesamt 4060 Patienten eingeschlossen. Etwa zwei Drittel der Patienten erhielten in den sechs Monaten vor der Randomisierung oder im Studienverlauf Digitalisglykoside. Insgesamt war eine Digitalistherapie mit einer erhöhten Gesamtsterblichkeit assoziiert (Hazard Ratio = 1,41; p<0,001). Dies galt sowohl für Patienten, die in den sechs Monaten vor Studieneinschluss Digitalis erhalten hatten, als auch für Patienten, die im Verlauf der Studie erstmals Digitalis erhielten. Die kardiale Mortalität sowie die arrhythmogene Mortalität stiegen unter der Digitalistherapie ebenfalls signi kant an. Die Gesamtsterblichkeit war unabhängig von einer Herzinsu zienz und/oder eingeschränkten linksventrikulären Funktion erhöht. Sie war zudem unabhängig vom Geschlecht.
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■ Whitbeck MG et al.
Increased mortality among patients taking digoxin – analysis from the AFFIRM
study. Eur Heart J 2013;34:1481–1488
Diese Analyse von Whitbeck und Mitarbeitern hat große
Verunsicherung erzeugt. Diese ist in der Form aber nicht gerechtfertigt. Eine
weitere Analyse der AFFIRM-Daten mit anderen Methoden konnte keine
Erhöhung der Sterblichkeit zeigen (Gheorghiade M et al. Eur Heart J
2013; doi: 10.1093/eurheartj/eht120).
Die Gründe für diese kontroversen Ergebnisse bei gleicher Datenlage
liegen am ehesten in den statistischen Methoden. In der
AFFIRM-Studie erhielten Patienten mit Herzinsu zienz deutlich häu ger
Digitalis. Wir sollten uns zudem daran erinnern, dass aufgrund des engen
therapeutischen Fensters häu ger Serumspiegel gemessen werden
sollten. Unter diesen Bedingungen haben Digitalisglykoside gerade
bei Patienten mit Vorho immern und Herzinsu zienz weiterhin ihre
Bedeutung, so, wie es auch in den Leitlinien abgebildet ist.
P. W. Radke ■
Kommentar (...truncated)