Wie sieht die zukünftige HIV-Therapie aus?

MMW - Fortschritte der Medizin, May 2012

Andrea Warpakowski

A PDF file should load here. If you do not see its contents the file may be temporarily unavailable at the journal website or you do not have a PDF plug-in installed and enabled in your browser.

Alternatively, you can download the file locally and open with any standalone PDF reader:

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15006-012-0615-0.pdf

Wie sieht die zukünftige HIV-Therapie aus?

Wie sieht die zukünftige HIV-Therapie aus? Therapie erhielten und deren Viruslast im Blut nicht nachweisbar war, führte eine Einmalgabe von 400 mg Vorinostat zu einem Anstieg der HIV-RNA. Mit Gentherapie HIV heilen? Ein ebenso vielversprechender Ansatz ist die gentechnische Manipulation der Eina trittspforten für HIV, den CCR5-Rezepp /ed toren der CD4-Zelle. Dr. Dale Ando, c illan Vizepräsident der kalifornischen Bioa reu science-Firma Sangamo, stellte vor, wie itcp© künstlich hergestellte Restriktionsenzyme, so genannte Zinkfingernukleasen, in Adenovektoren eingebaut und verwendet werden (SB-728-T). Zinkfingernukleasen deaktivieren das Gen für den CCR5-Rezeptor der CD4-Zellen. Aus Blut gewonnene CD4-Zellen werden mit SB-728-T behandelt und wieder transfundiert. Nach einer einmaligen Injektion dieser autologen, genetisch veränderten CD4-Zellen bei neun HIV-Patienten fand ein anhaltendes Engraftment statt, die Gesamt-CD4-Zellzahl stieg und bei drei von sechs Patienten sank die Viruslast um 0,8 bis > 2 Logstufen. Laut Prof. Jan van Lunzen, UKE Hamburg, wird wahrscheinlich nur eine Kombination von Aktivierung der latenten Reservoire, Immunmodulation und Hemmung der residualen Replikation eine Heilung von HIV ermöglichen. - HIV-Patienten ein nahezu normales Leben zu ermöglichen – dieses Ziel hat die AIDS-Forschung der letzten Jahre durch die Entwicklung neuer Medikamente praktisch schon erreicht. Wie weit man aber inzwischen auch schon auf dem Weg zu einer echten Heilung ist, darüber tauschten sich die Experten auch auf dem 3. Hamburger HIV-Strategieforum aus. Hi-Viren unter dem Elektronenmikroskop. Eine Impfung gegen HIV bleibt wohl noch lange eine Vision, eine Heilung von HIV ist dagegen wieder Gegenstand wissenschaftlicher Debatten. Latent infizierte T-Zellen, eine residuale virale Replikation und anatomische Reservoire sind jedoch die Hürden mit den bisher verfügbaren HIV-Medikamenten. Aktuelle Therapiestrategien Heutzutage haben HIV-Patienten auch ohne Heilung bereits gute Chancen für eine nahezu normale Lebenserwartung, Voraussetzung ist jedoch, dass sie lebenslang die HIV-Medikamenten regelmäßig einnehmen und dass die Medikamente möglichst wenig Langzeitnebenwirkungen verursachen. In der Praxis gehe es darum, dass vor allem die Firstline-Therapie so lange wie möglich eingenommen wird, betonte Bogner. Eine Standardtherapie besteht nach wie vor aus drei Medikamenten: Basis sind zwei Nukleosid- bzw. Nukleotidanaloga (NRTI) kombiniert mit einer dritten Substanz aus der Klasse der nicht-nukleosidalen Reverse Transkriptasehemmer (NNRTI), der Proteasehemmer (PI) oder der Integrasehemmer (INI). Insbesondere der Stellenwert des bisher einzigen Integrasehemmers Raltegravir hat sich in der Firstline-Therapie aufgrund aktueller Vier-Jahres-Daten weiter gefestigt. In der nach wie vor verblindeten und bis fünf Jahre laufenden Studie STARTMRK sei Raltegravir dem bisherigen Goldstandard, dem NNRTI Efavirenz, nach vier Jahren sogar virologisch und immunologisch überlegen und war nach wie vor sehr gut verträglich, berichtete Bogner. Immer drei Medikamente? Um Langzeitnebenwirkungen, zu komplexe Therapieregime und Kosten zu vermeiden, wurde und wird in zahlreichen Studien untersucht, ob eine Therapie immer aus zwei NRTIs und einer dritten Substanz bestehen muss. Basis ist dabei meist ein geboosterter PI (PI/r), der z. B. bei therapienaiven HIV-Patienten mit einem Integrasehemmer oder einem CCR5-Antagonisten kombiniert und diese duale Therapie gegen die herkömmliche Kombination PI/r plus zwei NRTIs verglichen wird. Untersucht wird auch eine Deeskalation, bei der die Therapie auf eine PI/r-Monotherapie umgestellt wird. Bisher sind laut Prof. HansJürgen Stellbrink, Hamburg, diese Strategien nur in Einzelfällen eine Option, Langzeitdaten fehlen noch. AeAndr WArpAok Wski ■ ■ 3. Hamburger HIV-Strategieforum, 13.– 14.1.2012 (Veranstalter Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf und MSD) (...truncated)


This is a preview of a remote PDF: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15006-012-0615-0.pdf

Andrea Warpakowski. Wie sieht die zukünftige HIV-Therapie aus?, MMW - Fortschritte der Medizin, 2012, pp. 12, Volume 154, Issue 23-24, DOI: 10.1007/s15006-012-0615-0