Doch keine kardiovaskuläre Risikoerhöhung durch Sulfonylharnstoffe?

Info Diabetologie, Aug 2015

Die Ergebnisse einer neuen Metaanalyse, die 47 randomisierte kontrollierte Studien mit 37 650 Patienten berücksichtigte, spricht gegen eine kardiovaskuläre Risikoerhöhung durch Sulfonylharnstoffe.

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Doch keine kardiovaskuläre Risikoerhöhung durch Sulfonylharnstoffe?

Doch keine kardiovaskuläre Risikoerhöhung durch Sulfonylharnstoffe? Das ist das das einmal wöchentlich anwendbare Inkretinmimeti- kum? Wie weit ist es in der Entwicklung? Krogsgaard: Ja. Die injizierbare Form ist in der fortgeschritte - nen Phase 0 für die orale ist die klinische Phase 0 gerade abge- schlossen. Mit einer Injektion von 0 mg pro Woche in Mono- therapie konnte das HbA 0 % auf 0 % gesenkt werden bei 0 kg Gewichtsverlust nach 0 Wochen. Das sind noch ein- mal 0 %-Punkte und 0 kg Gewicht weniger als mit Liraglu- tid. Die stärkste HbA 0 -Absenkung die ich je mit einem Basalin- sulin gesehen habe 0 war auf 0 und dann haben die Patien - ten häu”g Hypoglykämien. 0 0 Quelle: American Diabetes Association , 75. Scientific Sessions, Boston, 5.-9. Juni 2015 IN|Fo|DIABETOLOGIE  2015; 9 (4) 49 - Glauben Sie es wird einmal eine etablierte medikamentöse Diabetesprophylaxe geben, vergleichbar mit der Lipidsenkung in Bezug auf Herzinfarkte? Krogsgaard: Ich würde es gern glauben. Vielleicht dann, wenn es uns gelingt, eine Hochrisikopopulation mit bestimmten Komorbiditäten und erhöhter Sterblichkeit auszumachen wie bei den PCSK9-Hemmern. Bisher wissen wir auch noch nicht, ob wir den Ansatz mit Liraglutid oder Semaglutid weiter verfolgen werden. Last but not least findet sich auf diesem Kongress eine Reihe von Postern zum faster-acting Insulin Aspart. Wann ist damit auf dem Markt zu rechnen? Krogsgaard: Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen, weil der postprandiale Blutzucker damit um mehr als 1 mmol/l mehr gesenkt wurde als mit NovoRapid®. Das war genug, um den HbA1c-Wert bei Typ-1-Diabetikern signi”kant zu reduzieren. Besonders in der Studie zur Insulinpumpentherapie sind die Daten sehr schön [5]. Wenn alles wie geplant vorangeht, werden wir es ho entlich um den Jahreswechsel 2016/2017 in den ers ten Märkten einführen können. Interview: Sarah L. Pampel Quellen: Die Ergebnisse einer neuen Metaanalyse, die 47 randomisierte kontrollierte Studien mit 37 650 Patienten berücksichtigte, spricht gegen eine kardiovaskuläre Risikoerhöhung durch Sulfonylharnstoffe. Sulfonylharnsto e sind eine sehr preisgünstige Alternative zu mo derneren oralen Antidiabetika, wenn der Typ-2-Diabetiker neben Metformin ein weiteres Medikament benötigt. Bekannte Nachte-i le, etwa gegenüber DPP-4-Hemmer oder SGLT-2-Inhibitoren, sind das Hypoglykämie-Risiko sowie die Gewichtszunahme. Seit einiger Zeit wird darüber hinaus debattiert, ob die antidiabetischen Evergreens das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Eine Reihe von Metaanalysen haben widersprüchliche Ergebnisse geliefert. Risikoerhöhung in Kohortenstudien 2013 hatte eine deutsche Autorengruppe um T. Forst und M. Hanefeld in der Zeitschri¤ Diabetes and Vascular Disease Research (Diab Vasc Dis Res. 2013 Jul;10(4):302-14) eine Meta-Analyse von 20 Kohorten- und Beobachtungsstudien mit mehreren 100 000 P-a tienten publiziert. Die Autoren fanden – allerdings bei sehr heterogenem Patientenkollektiv – nahezu eine Verdopplung der Gesamtmortalität von Patienten, die Sulfonylharnsto e einnahmen. Keine Risikoerhöhung in randomisierten Studien Brasilianische Forscher um D. V. Rados vom Hospital de Clinic in Porto Alegre stellten beim Jahreskongress der American Diabetes Association 2015 in Boston nun eine neue Metaanalyse vor, die mit 47 Studien und zusammen 37 650 Patienten zwar eine kleinere Datenbasis aufweist als die deutsche Metaanalyse. Dafür hatten die Brasilianer ausschließlich randomisierte und kontrollierte Studien analysiert und damit nicht nur einen komplett anderen Datensatz, sondern auch höherwertige Studien. Sie fanden keine signi”kante Risikoerhöhung für die Gesamtmortalität (OR: 1,12), für die kardiovaskuläre Mortalität (OR: 1,12), für den Herzinfarkt oder für den Schlaganfall. Nach ihrer Einschätzung ist die Evidenz bezüglich der Mortalität sehr gut und bezüglich Herzinfarkt und Schlaganfall moderat. Bei Analyse einzelner Sulfonylharnsto e fanden sie, dass nur das in Deutschland nicht verbreitete Glipizid mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden war. Solche Subgruppen-Analysen seien jedoch mit Vorsicht zu betrachten. Post-hoc-Analyse der SAVOR-Studie findet kein Risikosignal für Sulfonylharnstoffe Ähnliche Befunde berichten Autoren einer Post-hoc-Analyse der SAVOR-TIMI-53-Studie, in der die Sicherheit des DPP4-Hemmers Saxagliptin im Vergleich zu anderen Antidiabetika untersucht und bestätigt worden war. Sie hatten überprü¤, ob die Studienpatienten, die mit Sulfonylharnsto en (SU) behan delt wurden, mehr kardiovaskuläre Ereignisse erlitten als Patienten ohne SU. Dies war nicht der Fall. Unter insulinp¯ichtigen Diabetikern hatte eine °erapie mit SU sogar einen deutlichen Schutze ekt vor Krankenhauseinweisungen wegen instabiler Angina pectoris (0,3% vs. 1,6%). Dr. med. Dirk Einecke (...truncated)


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Dirk Einecke. Doch keine kardiovaskuläre Risikoerhöhung durch Sulfonylharnstoffe?, Info Diabetologie, 2015, pp. 49-49, Volume 9, Issue 4, DOI: 10.1007/s15034-015-0639-5