Doch keine kardiovaskuläre Risikoerhöhung durch Sulfonylharnstoffe?
Doch keine kardiovaskuläre Risikoerhöhung durch Sulfonylharnstoffe?
Das ist das das einmal wöchentlich anwendbare Inkretinmimeti- kum? Wie weit ist es in der Entwicklung? Krogsgaard: Ja. Die injizierbare Form ist in der fortgeschritte - nen Phase 0
für die orale ist die klinische Phase 0
gerade abge- schlossen. Mit einer Injektion von 0
mg pro Woche in Mono- therapie konnte das HbA 0
% auf 0
% gesenkt werden bei 0
kg Gewichtsverlust nach 0
Wochen. Das sind noch ein- mal 0
%-Punkte und 0
kg Gewicht weniger als mit Liraglu- tid. Die stärkste HbA 0
-Absenkung die ich je mit einem Basalin- sulin gesehen habe 0
war auf 0
und dann haben die Patien - ten häu”g Hypoglykämien. 0
0 Quelle: American Diabetes Association , 75. Scientific Sessions, Boston, 5.-9. Juni 2015
IN|Fo|DIABETOLOGIE 2015; 9 (4) 49
-
Glauben Sie es wird einmal eine etablierte medikamentöse
Diabetesprophylaxe geben, vergleichbar mit der Lipidsenkung in Bezug
auf Herzinfarkte?
Krogsgaard: Ich würde es gern glauben. Vielleicht dann, wenn es
uns gelingt, eine Hochrisikopopulation mit bestimmten
Komorbiditäten und erhöhter Sterblichkeit auszumachen wie bei den
PCSK9-Hemmern. Bisher wissen wir auch noch nicht, ob wir den Ansatz
mit Liraglutid oder Semaglutid weiter verfolgen werden.
Last but not least findet sich auf diesem Kongress eine Reihe von
Postern zum faster-acting Insulin Aspart. Wann ist damit auf dem
Markt zu rechnen?
Krogsgaard: Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen, weil
der postprandiale Blutzucker damit um mehr als 1 mmol/l mehr
gesenkt wurde als mit NovoRapid®. Das war genug, um den
HbA1c-Wert bei Typ-1-Diabetikern signi”kant zu reduzieren.
Besonders in der Studie zur Insulinpumpentherapie sind die
Daten sehr schön [5]. Wenn alles wie geplant vorangeht, werden
wir es ho entlich um den Jahreswechsel 2016/2017 in den ers
ten Märkten einführen können. Interview: Sarah L. Pampel
Quellen:
Die Ergebnisse einer neuen Metaanalyse, die 47
randomisierte kontrollierte Studien mit 37 650 Patienten
berücksichtigte, spricht gegen eine kardiovaskuläre
Risikoerhöhung durch Sulfonylharnstoffe.
Sulfonylharnsto e sind eine sehr preisgünstige Alternative zu mo
derneren oralen Antidiabetika, wenn der Typ-2-Diabetiker neben
Metformin ein weiteres Medikament benötigt. Bekannte Nachte-i
le, etwa gegenüber DPP-4-Hemmer oder SGLT-2-Inhibitoren, sind
das Hypoglykämie-Risiko sowie die Gewichtszunahme. Seit
einiger Zeit wird darüber hinaus debattiert, ob die antidiabetischen
Evergreens das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Eine Reihe von
Metaanalysen haben widersprüchliche Ergebnisse geliefert.
Risikoerhöhung in Kohortenstudien
2013 hatte eine deutsche Autorengruppe um T. Forst und M.
Hanefeld in der Zeitschri¤ Diabetes and Vascular Disease Research
(Diab Vasc Dis Res. 2013 Jul;10(4):302-14) eine Meta-Analyse von
20 Kohorten- und Beobachtungsstudien mit mehreren 100 000 P-a
tienten publiziert. Die Autoren fanden – allerdings bei sehr
heterogenem Patientenkollektiv – nahezu eine Verdopplung der
Gesamtmortalität von Patienten, die Sulfonylharnsto e einnahmen.
Keine Risikoerhöhung in randomisierten Studien
Brasilianische Forscher um D. V. Rados vom Hospital de Clinic
in Porto Alegre stellten beim Jahreskongress der American
Diabetes Association 2015 in Boston nun eine neue Metaanalyse vor,
die mit 47 Studien und zusammen 37 650 Patienten zwar eine
kleinere Datenbasis aufweist als die deutsche Metaanalyse. Dafür
hatten die Brasilianer ausschließlich randomisierte und
kontrollierte Studien analysiert und damit nicht nur einen komplett
anderen Datensatz, sondern auch höherwertige Studien.
Sie fanden keine signi”kante Risikoerhöhung für die
Gesamtmortalität (OR: 1,12), für die kardiovaskuläre Mortalität (OR:
1,12), für den Herzinfarkt oder für den Schlaganfall. Nach ihrer
Einschätzung ist die Evidenz bezüglich der Mortalität sehr gut
und bezüglich Herzinfarkt und Schlaganfall moderat. Bei
Analyse einzelner Sulfonylharnsto e fanden sie, dass nur das in
Deutschland nicht verbreitete Glipizid mit einem erhöhten
Sterberisiko verbunden war. Solche Subgruppen-Analysen seien
jedoch mit Vorsicht zu betrachten.
Post-hoc-Analyse der SAVOR-Studie findet kein
Risikosignal für Sulfonylharnstoffe
Ähnliche Befunde berichten Autoren einer Post-hoc-Analyse
der SAVOR-TIMI-53-Studie, in der die Sicherheit des
DPP4-Hemmers Saxagliptin im Vergleich zu anderen Antidiabetika
untersucht und bestätigt worden war. Sie hatten überprü¤, ob
die Studienpatienten, die mit Sulfonylharnsto en (SU) behan
delt wurden, mehr kardiovaskuläre Ereignisse erlitten als
Patienten ohne SU. Dies war nicht der Fall. Unter insulinp¯ichtigen
Diabetikern hatte eine °erapie mit SU sogar einen deutlichen
Schutze ekt vor Krankenhauseinweisungen wegen instabiler
Angina pectoris (0,3% vs. 1,6%). Dr. med. Dirk Einecke (...truncated)