Nasenballon hilft beim Paukenerguss
Wie sicher ist die ambulante direkte Laryngoskopie?
0 Orosco RK et al. Safety of Adult Ambulatory Direct Laryngoscopy: Revisits and Complications. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2015 , online 2. Juli
u. a. Schmerzen, Dysphagie, Übelkeit und Dehydratation. In den sieben Tagen nach der Prozedur ereigneten sich außerdem zwei Todesfälle. Zu den genauen Umständen können den Studienautoren zufolge aufgrund der Schweigepšicht keine Angaben gemacht werden.
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H haben dazu die Krankenakten von
NO-Ärzte der Universität San Diego
7.743 erwachsenen Patienten angesehen,
die sich 2010 oder 2011 ambulant einer
direkten Laryngoskopie mit oder ohne
Biopsie unterzogen hatten. In den ersten
sieben Tagen nach der Intervention
hatten sich bei weniger als 0,3% der
Patienten schwerwiegende
Atemwegskomplikationen eingestellt. Die Studienautoren
um Ryan K. Orosco attestieren dem
ambulanten Einsatz daher „ein
hochakzeptables SicherheitsproŒl“. Sie betonen
allerdings die Notwendigkeit einer
sorgfältigen Patientenauswahl.
Die in der Studie berücksichtigten
Patienten waren im Mittel 60 Jahre alt und
überwiegend männlich. Die häuŒgsten
Diagnosen waren Polypen und andere
Erkrankungen der Stimmlippen sowie
bösartige Neubildungen an Glottis,
Zungengrund oder Kehlkopf. Von der
Analyse ausgeschlossen waren Patienten,
bei denen ein šexibles Endoskop
verwendet oder bei denen Kehlkopf oder
Stimmlippen reseziert worden waren.
Innerhalb von sieben Tagen nach der
Laryngoskopie hatten sich 232 Patienten
(3,0 %) erneut beim behandelnden Arzt
vorgestellt. Bei 21 (0,27% der
Gesamtkohorte) waren gravierende respiratorische
Komplikationen der Anlass dafür, am
häuŒgsten Stridor, Atemnot oder
Atemversagen (8 Patienten) bzw.
Larynxstenose oder Atemwegsödeme (6). Durch
Sauersto¡mangel verursachte Hirnschäden
wurden nicht beobachtet. Bei zwölf
Patienten (0,15 %) traten andere schwere
Komplikationen auf. Dabei handelte es
sich um Synkopen oder Kollaps (4),
Pneumonie (4), Sepsis (2) und Wheezing
oder Schmerzen beim Atmen (2).
Leichtere Komplikationen wurden bei 58
Patienten (0,75 %) erfasst. Dazu zählten
Nasenballon hilft beim Paukenerguss
Die konservative Behandlung eines Paukenergusses kann durch das Aufblasen
spezieller Luftballons mit der Nase unterstützt werden. Der Nutzen der
sogenannten Autoin“ation wurde jetzt auch in einer randomisierten Studie belegt.
A liamson, Universität Southampton,
n der Studie, die Ärzte um Ian
Wilverö¡entlicht haben, waren 320 Kinder im
Alter zwischen vier und elf Jahren beteiligt.
Alle hatten einen per Tympanogramm
bestätigten Paukenerguss und waren zuvor
durch einen Hörverlust oder andere
typische Symptome aufgefallen. Kinder mit
Ohrenschmerzen, Fieber oder anderen
klinischen Zeichen einer akuten Otitis media
waren ausgeschlossen.
Alle Studienteilnehmer erhielten die
übliche Versorgung, die Häl¨e wendete
zusätzlich die Autoinšation an. Dazu sollten
sie dreimal täglich einen speziellen Ballon
mit der Nase auªlasen, das jeweils andere
Nasenloch muss dabei mit dem Finger
zugedrückt werden, der Mund geschlossen
bleiben. Wenn nach einem Monat das
Tympanogramm immer noch für einen
Erguss sprach (Typ B), sollte die
Behandlung auf drei Monate verlängert werden.
Nach einem Monat war bei 47,3% der
Kinder mit und bei 35,6% ohne
Autoinšation der Erguss verschwunden
(Tympanogramm Typ A, C1 oder C2). Nach
drei Monaten war dies bei 49,6% vs.
38,3 % der Fall. Das Auªlasen der
Ballons hatte die Heilungschancen damit
signiŒkant verbessert, nach Abgleich
anderer Risikofaktoren um 36% bzw. 37%.
Der Nutzen der Behandlung war
unabhängig von Alter, Geschlecht und auch
Schweregrad des Seromukotympanums.
Nasenbluten als mögliche
Nebenwirkung der Behandlung war ähnlich häuŒg
Fazit: Die HNO-Ärzte kommen zu dem
Schluss, dass die direkte Laryngoskopie
bei erwachsenen Patienten auch
ambulant „ein günstiges SicherheitsproŒl“
aufweise. Voraussetzung sei jedoch „ein
vernün¨iges Urteil“ bei der Auswahl der
Patienten. „Nicht alle können unter
ambulanten Bedingungen sicher behandelt
werden, die präoperative
RisikostratiŒzierung hat oberste Priorität.“ Patienten
mit hohem Risiko für eine Blutung,
Atemwegsobstruktion oder
kardiopulmonale Komplikation sollten ebenso wie
Patienten, die im Fall eines Problems
nicht gleich einen Arzt aufsuchen
können, bevorzugt stationär aufgenommen
werden. Dr. Beate Schumacher
wie in der Kontrollgruppe (15% vs. 14%).
Atemwegsinfekte (15% vs. 10%) und
Otalgien (8 vs. 2 Patienten) wurden in der
Interventionsgruppe häuŒger berichtet.
Fazit: Williamson und Kollegen
schließen aus den Daten, dass die
Autoinšation bei Kindern mit chronischem
Tubenmittelohrkatarrh auch in der
Primärversorgung machbar und wirksam ist. Weil
der Erguss nicht immer vollständig
verschwindet bzw. häuŒg rezidiviert, sei
jedoch auch bei den behandelten Patienten
weiterhin besondere Wachsamkeit
angezeigt. Außerdem eigne sich die
Autoinšation wahrscheinlich nicht für Kinder
unter vier Jahren. Das Verfahren wird auch
in der deutschen S1-Leitlinie zum
(...truncated)