Nasenballon hilft beim Paukenerguss

HNO Nachrichten, Oct 2015

Dr. Beate Schumacher

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Nasenballon hilft beim Paukenerguss

Wie sicher ist die ambulante direkte Laryngoskopie? 0 Orosco RK et al. Safety of Adult Ambulatory Direct Laryngoscopy: Revisits and Complications. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2015 , online 2. Juli u. a. Schmerzen, Dysphagie, Übelkeit und Dehydratation. In den sieben Tagen nach der Prozedur ereigneten sich außerdem zwei Todesfälle. Zu den genauen Umständen können den Studienautoren zufolge aufgrund der Schweigepšicht keine Angaben gemacht werden. - H haben dazu die Krankenakten von NO-Ärzte der Universität San Diego 7.743 erwachsenen Patienten angesehen, die sich 2010 oder 2011 ambulant einer direkten Laryngoskopie mit oder ohne Biopsie unterzogen hatten. In den ersten sieben Tagen nach der Intervention hatten sich bei weniger als 0,3% der Patienten schwerwiegende Atemwegskomplikationen eingestellt. Die Studienautoren um Ryan K. Orosco attestieren dem ambulanten Einsatz daher „ein hochakzeptables SicherheitsproŒl“. Sie betonen allerdings die Notwendigkeit einer sorgfältigen Patientenauswahl. Die in der Studie berücksichtigten Patienten waren im Mittel 60 Jahre alt und überwiegend männlich. Die häuŒgsten Diagnosen waren Polypen und andere Erkrankungen der Stimmlippen sowie bösartige Neubildungen an Glottis, Zungengrund oder Kehlkopf. Von der Analyse ausgeschlossen waren Patienten, bei denen ein šexibles Endoskop verwendet oder bei denen Kehlkopf oder Stimmlippen reseziert worden waren. Innerhalb von sieben Tagen nach der Laryngoskopie hatten sich 232 Patienten (3,0 %) erneut beim behandelnden Arzt vorgestellt. Bei 21 (0,27% der Gesamtkohorte) waren gravierende respiratorische Komplikationen der Anlass dafür, am häuŒgsten Stridor, Atemnot oder Atemversagen (8 Patienten) bzw. Larynxstenose oder Atemwegsödeme (6). Durch Sauersto¡mangel verursachte Hirnschäden wurden nicht beobachtet. Bei zwölf Patienten (0,15 %) traten andere schwere Komplikationen auf. Dabei handelte es sich um Synkopen oder Kollaps (4), Pneumonie (4), Sepsis (2) und Wheezing oder Schmerzen beim Atmen (2). Leichtere Komplikationen wurden bei 58 Patienten (0,75 %) erfasst. Dazu zählten Nasenballon hilft beim Paukenerguss Die konservative Behandlung eines Paukenergusses kann durch das Aufblasen spezieller Luftballons mit der Nase unterstützt werden. Der Nutzen der sogenannten Autoin“ation wurde jetzt auch in einer randomisierten Studie belegt. A liamson, Universität Southampton, n der Studie, die Ärzte um Ian Wilverö¡entlicht haben, waren 320 Kinder im Alter zwischen vier und elf Jahren beteiligt. Alle hatten einen per Tympanogramm bestätigten Paukenerguss und waren zuvor durch einen Hörverlust oder andere typische Symptome aufgefallen. Kinder mit Ohrenschmerzen, Fieber oder anderen klinischen Zeichen einer akuten Otitis media waren ausgeschlossen. Alle Studienteilnehmer erhielten die übliche Versorgung, die Häl¨e wendete zusätzlich die Autoinšation an. Dazu sollten sie dreimal täglich einen speziellen Ballon mit der Nase auªlasen, das jeweils andere Nasenloch muss dabei mit dem Finger zugedrückt werden, der Mund geschlossen bleiben. Wenn nach einem Monat das Tympanogramm immer noch für einen Erguss sprach (Typ B), sollte die Behandlung auf drei Monate verlängert werden. Nach einem Monat war bei 47,3% der Kinder mit und bei 35,6% ohne Autoinšation der Erguss verschwunden (Tympanogramm Typ A, C1 oder C2). Nach drei Monaten war dies bei 49,6% vs. 38,3 % der Fall. Das Auªlasen der Ballons hatte die Heilungschancen damit signiŒkant verbessert, nach Abgleich anderer Risikofaktoren um 36% bzw. 37%. Der Nutzen der Behandlung war unabhängig von Alter, Geschlecht und auch Schweregrad des Seromukotympanums. Nasenbluten als mögliche Nebenwirkung der Behandlung war ähnlich häuŒg Fazit: Die HNO-Ärzte kommen zu dem Schluss, dass die direkte Laryngoskopie bei erwachsenen Patienten auch ambulant „ein günstiges SicherheitsproŒl“ aufweise. Voraussetzung sei jedoch „ein vernün¨iges Urteil“ bei der Auswahl der Patienten. „Nicht alle können unter ambulanten Bedingungen sicher behandelt werden, die präoperative RisikostratiŒzierung hat oberste Priorität.“ Patienten mit hohem Risiko für eine Blutung, Atemwegsobstruktion oder kardiopulmonale Komplikation sollten ebenso wie Patienten, die im Fall eines Problems nicht gleich einen Arzt aufsuchen können, bevorzugt stationär aufgenommen werden. Dr. Beate Schumacher wie in der Kontrollgruppe (15% vs. 14%). Atemwegsinfekte (15% vs. 10%) und Otalgien (8 vs. 2 Patienten) wurden in der Interventionsgruppe häuŒger berichtet. Fazit: Williamson und Kollegen schließen aus den Daten, dass die Autoinšation bei Kindern mit chronischem Tubenmittelohrkatarrh auch in der Primärversorgung machbar und wirksam ist. Weil der Erguss nicht immer vollständig verschwindet bzw. häuŒg rezidiviert, sei jedoch auch bei den behandelten Patienten weiterhin besondere Wachsamkeit angezeigt. Außerdem eigne sich die Autoinšation wahrscheinlich nicht für Kinder unter vier Jahren. Das Verfahren wird auch in der deutschen S1-Leitlinie zum (...truncated)


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Dr. Beate Schumacher. Nasenballon hilft beim Paukenerguss, HNO Nachrichten, 2015, pp. 16, Volume 45, Issue 5, DOI: 10.1007/s00060-015-0401-6