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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs00940-015-0187-z.pdf
Staatliche Agentur für Cannabis?
Schmerzmedizin
Staatliche Agentur für Cannabis?
e g i e z n A
Gesetzentwurf
— Eine staatliche Cannabisagentur soll künftig den Anbau und
Handel von Cannabis zur Schmerztherapie in Deutschland regeln.
Das gehe aus einem Gesetzentwurf des
Bundesgesundheitsministeriums hervor, der zur Prüfung im Kanzleramt liege, berichtet die „Welt
am Sonntag“. Die Gesamtkoordination soll demnach beim
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angesiedelt
werden. Der Eigenanbau durch Patienten solle hingegen weiter
verboten bleiben. dpa
Tinnitus und chronische Schmerzen
— Millionen Menschen leiden unter chronischen Schmerzen,
ebenso viele an einem Tinnitus. Die Ursachen dieser
Phantomemp‰ndungen sind bisher jedoch nicht eindeutig geklärt. Nun haben
US-amerikanische Wissenschaftler ein Regulatorsystem entdeckt, das
o‘enbar eine zentrale Rolle bei chronischen Schmerzen sowie bei Tinnitus
spielt. Professor Rauschecker von der Georgetown University stellte
bereits 2010 die Hypothese auf, dass ein dysfunktionales kognitives
System ursächlich an Tinnituserkrankungen beteiligt ist. In enger
Zusammenarbeit konnten nun Professor Rauschecker und Professor
Ploner, Leiter des PainLabMunich, die Gemeinsamkeiten von Tinnitus
und chronischen Schmerzen aus‰ndig machen.
Beiden Phänomenen liegen strukturelle und funktionelle
Veränderungen im gleichen Hirn-Schaltkreis zugrunde. Vor allem der
ventromediale präfrontale Kortex und der Nucleus accumbens, eine
Kernstruktur im basalen Vorderhirn, scheinen sowohl das Tor für Tinnitus
als auch für Schmerzen zu ö‘nen, welche lange über ihre akute
Ursache hinaus bestehen. In der dazu verö‘entlichten Studie wurde das
Gehirn von Schmerz- und Tinnituspatienten mittels funktioneller
Magnetresonanztomogra‰e, Voxel-basierter Morphometrie,
arterieller Spinmarkierung sowie mit Hilfe von Enzephalogra‰e und
Magnetoenzephalogie untersucht. Dabei zeigte sich in den vermuteten
Gehirnregionen ein signi‰kanter Verlust der grauen Substanz und
eine beeinträchtigte Funktion des Schaltkreises [Rauschecker et al.
Trends Cogn Sci. 2015; 19 (10): 567 – 78]. Außerdem gab es deutliche
Überschneidungen zwischen den neurologischen Veränderungen
bei Tinnitus- und bei Schmerzpatienten. Die Forscher argumentieren,
dass Schäden an diesem Schaltkreis die Wahrnehmung sensorischer
Signale in einer Art beeinªussen, die entweder zu Tinnitus oder
chronischen Schmerzen führen können und in einer
selbsterhaltenden Schleife andauern.
Diese Erkenntnisse verbessern laut der Autoren das Verständnis für
die Ursache der Krankheiten und könnten zur Entwicklung standar
disierter Diagnosen dienen, die wiederum eine frühzeitige
Behandlung ermöglichen. Sie betonten aber auch dass noch einige Fragen
im Hinblick auf Therapieoptionen o‘en sind. red (...truncated)