A PDF file should load here. If you do not see its contents
the file may be temporarily unavailable at the journal website
or you do not have a PDF plug-in installed and enabled in your browser.
Alternatively, you can download the file locally and open with any standalone PDF reader:
http://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs12614-016-6045-0.pdf
Schlechte Statistik
„Mensch zu sein, ist für den Roboter sehr kompliziert.“
Dr. Jochen Seil
Geschäftsführender Direktor des Bielefelder For- schungsinstituts für Kognition und Robotik
bei der Tagung „Roboterethik“ in Berlin.
-
m
tscoo
.
o
tskkconhp
iiirtt//kcSohd
p
o
C
©
Angebohrt
Schlechte Statistik
Zum neuen Jahr sind Rückblicke sehr beliebt. Besonders hoch im
Kurs stehen Statistiken und Zahlen aller Art, um Vergleiche mit
den Vorjahren zu ziehen oder immer neue Rekorde seit Beginn
welcher Aufzeichnungen auch immer zu ziehen. Dem wollen wir
hier in Bezug auf die Mundgesundheit in nichts nachstehen: Im
zurückliegenden Jahr haben die Deutschen durchschnittlich 1633
Zigaretten geraucht und 21,1 Liter Wein getrunken, wie das
statistische Bundesamt ermittelte. Die Bundeszahnärztekammer
stellte dagegen: Eben dieser Durchschnittsraucher und -trinker
hat im selben Zeitraum 5,2 Tuben Zahnpasta und 2,9 (!)
Zahnbürsten verbraucht – vermutlich, um eben jene unangenehmen
Rückstände von Tabak und Alkohol wieder von den Beißerchen
zu schrubben. Also gut, ein knappes Pfund Zahnpasta pro Jahr
für jeden, aber nur drei Zahnbürsten für 365 Tage. Im
Durchschnitt! Nach einem kurzen Schütteln fragt man
sich schon, ob die Zivilisation tatsächlich sehr weit
vorgedrungen ist. Aber vielleicht sind die weintrinkenden
Zahnbürstenverschmäher auch ganz weit vorn? Immerhin waren ja
Weinspülungen im Altertum zur Zahnp˜ege durchaus verbreitet, und
die Alten Römer benutzten Asche zum Zähneputzen. Alles
kommt wieder, heißt es in der Mode so schön. Möglicherweise
sind einige Deutsche da echte Retro-Pioniere. Übrigens: In der
Antike wurde auch Urin zum Zähneputzen genutzt – dafür
braucht es ebenfalls Null-Komma-Null Zahnbürste.
Guter Vorsatz
Es liegen im neuen Jahr immer so gute Vorsätze an: auoeören zu
rauchen, weniger Alkohol, mehr Sport, fünf Kilo abnehmen –
und seit ein paar Jahren mit auf der „Gute-Vorsätze-Agenda“:
weniger Surfen im Internet. So eine kleine Computer-Diät,
Tablet-Abstinenz oder Smartphone-Auszeit kann tatsächlich
Wunder wirken. Die frappierende Erkenntnis: Es gibt Menschen
da draußen, und mit denen kann man total o£ine
kommunizieren. Mit denen kann man sogar sprechen, ohne sie
anzutippen. Nun gibt es sogar handfeste Beweise vom Nutzen der
Online-Diät: In einer Studie aus Dänemark haben Forscher
festgestellt, dass der Verzicht auf Facebook „zufriedener und
glücklicher“ macht. Denn das soziale Netzwerk birgt demnach eine
ziemlich asoziale Gefahr: Der Neid- und Frustpegel steigt bei
den Nutzern und erhöht den Druck auf das eigene Leben. In der
Studie wurden 500 Menschen gebeten, eine Woche lang auf das
geliebte Facebook und den Kontakt zu den virtuellen Freunden
zu verzichten, 500 andere dur§en weiter „facebooken“ wie
vorher. Und siehe da: Wer ohne Facebook lebt, ist glücklicher.
Denn, so die Einsicht der Forschung, je mehr coole
Urlaubsfotos und kluge Statusmeldungen die Freunde posten, umso
höher wird der soziale Stress. Wer darauf verzichtet, sich die
„süßesten Katzenbabys ever“ oder ähnlich tiefsinnige Videos und
Fotos anzuschauen, lebt sorgenfreier. Wer hätte das gedacht?
Die einfache Antwort auf die Studie: Daumen hoch!
sas (...truncated)