Alternativ gegen Nackenschmerzen
als Gicht. Z Rheumatol
AS: Knochenbildung ausbremsen
Sehnenleiden; Ultraschall nutzlos?
-
Coxiben behandelt werden, weicht man
bei Niereninsužzienz auf Kortikosteroide
aus oder senkt die Colchicin-Dosis bei
einer GFR unter 60 ml/min auf 0,5 mg pro
Tag bzw. auf 0,5 mg alle zwei Tage bei ei
ner GFR unter 30 ml/min. NSAR bzw.
Coxibe sollten bei einer GFR unter 60 ml/
min grundsätzlich gemieden werden.
Prednisolon kann bei einer Monarthritis
intraartikulär injiziert werden, ansonsten
behandelt man 5–10 Tage lang systemisch
mit 0,5 mg/kg KG Prednisolon.
Was hilft Therapieversagern?
Patienten mit schwerem polyartikulärem
Anfall oder unzureichendem
™erapieerfolg sind kombiniert mit Colchicin und
Prednisolon zu behandeln, wobei die
Colchicin-Dosis der GFR anzupassen ist.
Alternativ kann bei refraktärer Gicht auf den
humanisierten IL-1-Antikörper
Canakinumab (150 mg s.c. jeweils im akuten
Anfall) oder den IL-1-Rezeptor-Antagonist
Anakinra (100 mg täglich subkutan über
drei Tage) zurückgegri¤en werden.
Während Canakinumab als Reservemittel
zugelassen ist, muss Anakinra „o¤ label“
eingesetzt werden. Gerade bei
niereninsužzienten Patienten sind beide Medikamente eine
hervorragende ™erapieoption.
Für Patienten, die unter Gichttophi,
rezidivierenden Gichtattacken oder
chronisch tophöser Gicht leiden, emp“ehlt
Sellin eine medikamentöse Anfallsprophylaxe
„bis zum Erreichen der
Harnsäurezielspiegel und drei Monate darüber hinaus“. Ist
die Nierenfunktion eingeschränkt,
behandelt man mit 0,5 mg Colchicin alle ein bis
zwei Tage oder Prednisolon in einer
Dosierung unter 7,5 mg pro Tag.
So lassen sich Harnsäurespiegel dauerhaft senken
Bei chronisch-tophöser Gicht,
Nephrolithiasis mit Harnsäuresteinen sowie mehr als
zwei Gichtanfällen pro Jahr ist eine
harnsäuresenkende ™erapie indiziert. Ziel ist,
die Serumharnsäure unter 6 mg/dl zu
senken. Nur bei schwerer tophöser Gicht sind
Werte unter 5 mg/dl anzustreben.
Sind alle nichtpharmakologischen
Maßnahmen ausgeschöp« und die Medikation
auf harnsäureerhöhende Wirkung
überprü« worden, bleibt nur, die
Hyperurikämie mit den Xanthinoxidasehemmern
Allopurinol oder Febuxostat zu senken. Beide
Wirksto¤e werden in den ACR-Richtlinien
als gleichwertig empfohlen, Febuxostat ist
aber deutlich teurer. Allopurinol berge
besonders bei niereninsužzienten Patienten
ein hohes Risiko für schwere
Unverträglichkeitsreaktionen und müsse deshalb
einschleichend titriert werden, mahnt Sellin.
Er emp“ehlt bei einer GFR unter 30 ml/min
mit 50 mg täglich zu beginnen (Tab. 1).
Zwar könne die Dosis trotz
eingeschränkter Nierenfunktion gesteigert werden, das
erfordere aber eine engmaschige Kontrolle
von Blutbild und Leberwerten. Da
Allopurinol einer der häu“gsten Auslöser für das
zwar seltene, aber schwerwiegende
StevenJohnson-Syndrom sowie für die toxische
epidermale Nekrolyse ist, rät Sellin, „den
Wirksto¤ nicht unkritisch bei
asymptomatischer Hyperurikämie einzusetzen“.
Bei refraktären Verläufen oder
Unverträglichkeiten ist auf Febuxostat zu
wechseln. Auch Patienten mit Niereninsužzienz
sind mit Febuxostat besser beraten. Denn
während in Studien unter Febuxostat (40
und 80 mg/Tag) 44% der Probanden den
Zielwert erreicht hätten, wäre das mit
Allopurinol (100−300 mg/Tag) bei keinem der
Probanden gelungen. Doch egal mit
welchem der beiden Wirksto¤e behandelt
werde, immer sei darauf zu achten, sie nicht mit
Azathioprin zu kombinieren. Denn in
Kombination kann Azathioprin
akkumulieren und das Knochenmark schädigen.
Als Urikosurika kann Benzbromaron
oder bei einer GFR über 50 ml/min auch
Probenecid begleitend oder als
Monotherapie gegeben werden. Nicht infrage
kommen die Wirksto¤e bei bestehender
Urolithiasis. Für die ™erapie mit
rekombinater Uricase hingegen gelten keine
nierenbedingten Einschränkungen.
Schutz für Herz und Nieren?
Eine harnsäuresenkende ™erapie kann
womöglich auch kardiovaskuläre und
renale Schäden verhindern. Durch die
Senkung der Harnsäure verbessere sich laut
Sellin die Funktion der peripheren Gefäße
sowie die Koronarperfusion. Bei
hypertensiven Jugendlichen konnte allein durch die
Harnsäuresenkung mit einem
Xanthinoxidaseinhibitor der periphere
Gefäßwiderstand und infolge der Blutdruck gesenkt
werden. Ein E¤ekt, der sich mittlerweile
auch bei älteren Patienten bestätigen ließ.
Mit einer harnsäuresenkenden ™erapie
verlangsame sich zudem die Progression
einer Niereninsužzienz. Für eine endgültige
Bewertung rät Sellin jedoch, die Ergebnisse
laufender prospektiver
Interventionsstudien abzuwarten. (Dagmar Kraus)
Neue Daten belegen die IL-17-Inhibition
mit Secukinumab auf die
Röntgenprogression bei Ankylosierender Spondylitis
(AS); und zwar stärker als NSAR und
TNF-a-Inhibitoren. Unter Secukinumab
kam es bei 4 von 5 Patienten bis Woche
104 zu keiner Röntgenprogression. Nur
5% der Patienten wiesen am Ende neue
Syndesmophyten auf. Es gab keinen
Unterschied zwischen den Dosierungen von
150 oder 75 mg s.c alle vier Wochen.
Tendopathien der Achillessehne lassen
sich per Ultraschall beurteil (...truncated)