Cullen-Zeichen am Bauch verweist auf das Pankreas

MMW - Fortschritte der Medizin, Feb 2016

Prof. Dr. med. H. S. Füeßl

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Cullen-Zeichen am Bauch verweist auf das Pankreas

MMW Fortschritte der Medizin Leidet die Kognition unter Vitamin-B -Mangel? 12 0 A: Periumbilikales Hämatom. B: Freie Flüssigkeit zwischen Milz und Niere (Sternchen). C: Verdicktes , entzündetes Pankreas, Pfeile ■ Nelson BP et al. Images in emergency medicine. Hemorrhagic pancreatitis. Ann Emerg Med. 2007;49:734 - _ In einer randomisierten klinischen Studie wurde untersucht, ob eine Supplementierung von Vitamin B12 neurologische und kognitive Funktionen bei älteren Menschen verbessert. Die 201 Probanden waren ≥ 75 Jahre alt und hatten einen moderaten Vitamin-B12-Mangel ohne Anämie (Vitamin-B12-Konzentration im Serum: 107–210 pmol/l, Hämoglobinkonzentration: ≥ 110 g/l für Frauen und ≥ 120 g/l für Männer). Eine zwölfmonatige Supplementierung mit täglich 1 mg Vitamin B12 führte im Vergleich zu Placebo zu keiner Verbesserung; untersucht wurden z. B. die Kognition per Test, das motorisch evozierte Potenzial und die Nervenleitung der unteren Extremitäten. Allerdings konnte im Serum ein Anstieg von Vitamin B12, Holotranscobalamin sowie eine Senkung des Homocysteinspiegels nachgewiesen werden. Einschränkend führen die Autoren an, dass die Teilnehmer relativ gesund waren und die Interventionsphase womöglich zu kurz war. ■ Dangour AD et al. E ects of vitamin B-12 supplementation on neurologic and cognitive function in older people: a randomized controlled trial. Am J Clin Nutr. 2015;102:639–47 KOMMENTAR Das Diagnoseverfahren eines Vitamin-B12Mangels ist sehr umstritten. Die Empfehlungen für Labordiagnostik und Grenzwerte sind nicht einheitlich, weshalb es schwierig ist, die einschlägigen Studien zu vergleichen. Zudem ist anzumerken, dass die in der Studie untersuchten Endpunkte wie das motorisch evozierte Potenzial oder die Nervenleitung nicht besonders sensitiv sind. Insgesamt lassen sich keine klinischen Empfehlungen hinsichtlich einer Vitamin-B12-Supplementierung zur Prävention des kognitiven Verfalls ableiten. Festzuhalten bleibt allerdings, dass eine Vitamin-B12-Supplementierung nicht, wie in dieser Studie, von erniedrigten Serumspiegeln abhängig gemacht werden sollte. Vielmehr ist die Bestimmung von Holotranscobalamin angezeigt. Bei einem Hinweis auf einen Mangel sollten weitere Parameter wie Methylmalonsäure, Homocystein und Vitamin B12 im Serum herangezogen werden. ■ Dr. rer. nat. Christina Holzapfel Cullen-Zeichen am Bauch verweist auf das Pankreas Ein 36-jähriger Mann suchte wegen epigastrischer Schmerzen und Kaffeesatz-Erbrechen die Nothilfe auf. Er hatte einen zehntägigen alkoholischen Exzess betrieben und seit zwei Tagen jede Nahrung erbrochen. Die medizinische Vorgeschichte war unauffällig. Der Mann wies einen Sklerenikterus und periumbilikale livide Hautverfärbungen auf (Abb. A). Bei der Palpation des Abdomens ergaben sich ein epigastrischer Druckschmerz ohne Abwehrspannung und ein positives Murphy-Zeichen. Sonografisch war die Gallenblase unauffällig, es zeigte sich aber eine Spur freier Flüssigkeit im linken oberen Quadranten (Abb. 2) und im Beckenbereich. Im CT des Abdomens mit Kontrastmittel (Abb. 3) stellte sich ein verdicktes Pankreas mit entzündlichen Veränderungen und umgebendem Flüssigkeitsraum sowie etwas Aszites im splenorenalen Recessus dar. Aufgrund des Hämatoms, des CT-Befunds und einer Lipase von 5.500 U/l wurde die Diagnose einer hämorrhagischen Pankreatitis gestellt. Das als Cullen-Zeichen bekannte periumbilikale Hämatom entsteht, wenn Pankreasenzyme sich entlang des Ligamentum gastrohepaticum und falciforme ausbreiten und zu einer Fettgewebsnekrose mit Einblutung im präperitonealen Fettgewebe um den Nabel führen. Bei hämorrhagischer Pankreatitis kann es auch zu einer Verfärbung im Flankenbereich kommen. ■ Prof. Dr. med. H. S. Füeßl 4 3 7 : 9 4 ; 7 0 0 2 . d e M g r e m E n n A © (...truncated)


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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl. Cullen-Zeichen am Bauch verweist auf das Pankreas, MMW - Fortschritte der Medizin, 2016, pp. 43-43, Volume 158, Issue 3, DOI: 10.1007/s15006-016-7819-7