Gegen das Pumpversagen mit Entlastungspumpen, Assist-Systeme und Transplantation
CARDIOVASC
Gegen das Pumpversagen mit Entlastungspumpen, Assist-Systeme und Transplantation
Im Finalstadium der Herzinsu zienz droht der kardiogene Schock, leider oftmals ein tödliches Desaster. Die kardiotechnische Aufrüstung mit unterstützenden Systemen hat zwar zu besseren Ergebnissen geführt, sie erscheinen aber noch optimierbar. ke Herzkammer entlastet, der myokardiale SauerstoŸverbrauch reduziert und die Perfusion lebenswichtiger Organe verbessert. Ein Vorteil der Pumpe ist der perkutane Zugangsweg, ohne dass ein zusätzlich belastender chirurgischer EingriŸ notwendig ist (Abb. 2). Und im Gegensatz zur IABP wird von ventrikulären mechanischen Unterstützungssystemen aktiv Blut aus dem linken Ventrikel in die Aorta befördert. Als lebensrettend erweist sich bei vielen Infarktpatienten mit kardiogenem Schock die Platzierung des Impella-Systems bereits vor einer Not-PCI. (O`Neill W et al., J Interv Cardiol 2014; 27:1-11) In Herz im Zentrum Hannover wird das Impella-Konzept seit Oktober 2010 eingesetzt. Bis Ende November 2015 wurde die Mikroaxialpumpe bei 195 Patienten implantiert, in 81% der Fälle war die Indikation der kardiale Schock, in 19 % eine Hochrisiko-PCI. Schäfer bewertete die Ergebnisse als klaren Fortschritt vor allem, weil diese LV-Unterstützung eine rasche Katecholamin-Dosisreduzierung (weaning) ermöglichte, was zu besseren Überlebensraten führte. Beim Handling wird besonders geschätzt, dass der Impella-Katheter innerhalb weniger Minuten im Herzkatheterlabor platziert werden kann.
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T Herzinfarkttherapie in den letzten
rotz aller Verbesserungen in der
zwei Jahrzehnten ist der kardiogene
Schock weiterhin mit einer
intrahospitalen Mortalitätsrate von bis zu 50 %
belastet.
Gold-Silber-Exitus
Prof. Arnd Schäfer vom Herz im
Zentrum in Hannover setzt vor allem auf die
interventionelle Implantation des
mikroaxialen Pumpsystem Impella®, um eine
ausreichende Perfusion zu erreichen und
dem Multiorganversagen
entgegenzuwirken. Er zitierte das übersichtliche
Schock-Schema von Hunziker, nach der
es wesentlich darauf ankommt, die
„goldene erste Stunde“ nach Beginn der
Schocksymptomatik (Herzindex
reduziert, respiratorisches Versagen, Indizien
für die Endorganminderperfusion) zu
nutzen. Wenn das nicht gelingt – aus
welchen Gründen auch immer – setzten
die „silbernen Tage“ ein mit systemischer
Entzündungsreaktion des
Gesamtorganismus (SIRS), akutes progressives
Lungenversagen (ARDS), bakterielle
Infektion bis hin zur Sepsis, reversibles
Multiorganversagen. Schließlich heißt es „o–
zu spät“, wenn irreversibles
Multiorganversagen eingesetzt hat, der Exitus ist
dann meistens nicht mehr abzuwenden.
An unterstützenden Pumpsystemen
stehen den Intensivmedizinern in dieser
Schocksituation zur Verfügung:
— Intraaortale Gegenpulsation (IABP),
— Tandem-Herz,
— ECMO (extrakorporale
Membran
Oxygenierung),
— Impella®.
Schäfer hob die Vorteile des
ImpellaSystems hervor: eine winzige, in den
Katheter eingebaute Microaxialpumpe
scha› es, bis zu 2,5 l/min Blut in die
Aorta zu treiben. Hierdurch wird die
linAbb. 2: Eine Microaxialpumpe befördert
Blut in die Aorta und entlastet dadurch die
linke Herzkammer, der myokardiale
Sauersto†verbrauch wird reduziert und die
Perfusion lebenswichtiger Organe verbessert.
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