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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15006-016-8095-2.pdf
Die Rückkehr des Mathe-Supertalents
MMW Fortschritte der Medizin
Gefangen in der Flüchtlingsunterkunft
_ Wer häuŒger ärztlichen Notdienst leistet
-
das aber knapp 40°C Fieber hatte. Ich
stellte die Diagnose eines
hochŒeberha¡en grippalen Infekts.
Bevor ich auch nur meine Tasche
schließen konnte, drängte sich bereits
eine zweite Mutter mit einem Kind vor.
Dieses war zwar aktuell Œeberfrei, hatte
aber nachts erhöhte Temperatur. Es war
bereits in ambulanter
kinderärztlicher Behandlung.
Als nächstes wurde ein
drittes Kind vorgestellt, ebenfalls
Œeberfrei, mit leichtem
grippalem Infekt.
Das vierte Kind hatte
ebence falls einen leichten grippalen
n
a
lla Infekt mit subfebrilen
Tempei
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tcu raturen.
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/app Der fün¡e Patient war ein
r/d adipöser, rauchender Mann,
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sse der wegen Kopfschmerzen eine
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irs RR-Messung einforderte. Es
R
o
B© ergab sich ein Blutdruck von
120/80 mmHg.
Als sechstes kam nun ein Mann mit
einer entzündlichen Darmerkrankung,
der bereits multiple Operationen hinter
sich hatte. Er wollte ein Attest für
spezielle Kost und eine Einzeltoilette, was ich
ihm leider nicht erfüllen konnte.
Der siebte Patient war wieder ein
Kind mit grippalem Infekt.
Die achte Patientin hatte
Halsschmerzen und Fieber. Diagnose: eitrige
Tonsillitis.
Zwei weitere Patienten lehnte ich ab,
da o©ensichtlich keine Notfälle vorlagen.
Ich verwies auch auf andere wartende
Notfallpatienten.
Bis auf die erste kleine Patientin
hätten alle am nächsten Tag die
umliegenden Allgemeinmediziner oder
Kinderärzte aufsuchen können. Auf der
anderen Seite ist es als Arzt sehr schwierig,
Patienten ohne Untersuchung
abzuweisen. Man könnte ja tatsächlich einmal
etwas Wichtiges übersehen. ■
Dr. Rainer Hakimi, Stuttgart
„Wo Sie gerade da sind, Doktor ...“
Die Rückkehr des Mathe-Supertalents
_ In der 3. Klasse war er der
„Rechenkönig“ gewesen. Nun ja, ein Mal
jedenfalls, wenn man ehrlich ist. Ich erinnere
mich noch genau. Jeden Dienstag wurde
im Matheunterricht per „Eckenrechnen“
der besten Rechner der Klasse gekrönt –
und dieses eine Mal hatte er es wirklich
gescha€. Ich weiß noch, wie stolz seine
Mutter mir von dieser „Krönung“ der
Lau†ahn ihres Sohnes berichtete.
Tja, und nun ist er 35 und ich
verhaftete ihn gleich zum Check-up 35,
natürlich sofort mit Impfpasskontrolle. Dabei
Œel mir dann auf, dass ihm die zweite
Masern-Mumps-Röteln-Impfung fehlte.
Hochprofessionell und streng erklärte
ich ihm, dass alle im Jahr 1970
Geborenen oder Jüngeren nach Empfehlung der
STIKO eine zweite Impfung bekommen
sollen. Vom ehemaligen Mathe-Genie
bekam ich zur Antwort: „Ach, Frau
Doktor, dann bin ich ja zu alt, weil ich ja
1981 geboren bin.“ ■
Dr. Luise Hess, Darmstadt (...truncated)