Krebsfrüherkennung im MRT
ASS kann das Krebsrisiko senken
0 Ribera J et al. Prognostic Significance of Copy Number Alterations in Adolescent and Adult Patients With Precursor B Acute Lymphoblastic Leukemia Enrolled in PETHEMA Protocols. Cancer. 2015;121(21):3809-17
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Die regelmäßige Einnahme von
Acetylsalicylsäure (ASS) senkt das Risiko, an
Krebs zu erkranken. Der E ekt kommt
vor allem durch die reduzierte Inzidenz
von gastrointestinalen und hier
besonders von kolorektalen Tumoren zustande.
Diese Erkenntnisse gehen auf die Daten
der Nurses’ Health Study und der Health
Professionals Follow-up Study zurück.
Daran hatten sich über 135.000 Frauen
und Männer beteiligt.
Während der 32-jährigen
Nachbeobachtungszeit erkrankten knapp 21 % der
Studienteilnehmer an Krebs. Bei
regelmäßiger ASS-Einnahme •el die
Krebsinzidenz insgesamt um 3% niedriger aus
– eine geringe, aber signi•kante
Reduktion. Zu danken war der E ekt vor allem
dem Rückgang von gastrointestinalen
Malignomen mit einem Minus von 15%.
Speziell die Verminderung von
kolorektalem Krebs um 19 % schlug hier zu
Buche. Als regelmäßig galt eine mindestens
kurz notiert
Diagnose per Schwarmintelligenz +++
Die Genauigkeit von Hautkrebsdiagnosen
kann verbessert werden, wenn die
Bewertungen von mehreren Hautärzten
zusammengeführt werden, fanden Berliner Forscher heraus.
Bereits drei unabhängige ärztliche Meinungen
erhöhen die Diagnosegenauigkeit gegenüber
der Bewertung des besten Hautarztes. Mit
steigender Anzahl der Bewertungen lässt sich
die Genauigkeit sogar noch weiter erhöhen.
Mehr als zehn Bewertungen bringen jedoch
keinen Zusatznutzen [Kurvers RHJM et al.
JAMA Dermatol. 2015; 151(12):1346-53]. red.
Krebsfrüherkennung im MRT +++
Cucurbituril kann den Kontrast von
MRT-Aufnahmen etwa 100-fach besser verstärken als
bisherige Kontrastmittel. Eine Bremer
Arbeitsgruppe hat nun nachgewiesen, dass die
LysinDecarboxylase eine Substanz produziert, die
den Hohlraum des Cucurbituril-Rings besetzt
und somit die im MRT messbaren Signale
verändert. Gleichzeitig spielt das Enzym eine
entscheidende Rolle beim Wachstum von
Tumoren. Im Umkehrschluss konnten die Forscher
aus den MRT-Signalen auf die Bösartigkeit eines
Tumors schließen [Schnurr M et al. Angew
Chem. 2015;127(45):13645-8]. red.
zweimal wöchentliche Einnahme von
ASS. Der E ekt war dosisabhängig, was
für einen kausalen E ekt spricht, ohne
ihn freilich zu beweisen. Zu beobachten
war die protektive Wirkung ab einer
Dosis von 162,5–487,5 mg ASS pro Woche,
sofern sie sechs bis acht Jahre lang
eingenommen wurde. Bei dieser Menge waren
14,0 % weniger kolorektale Karzinome zu
verzeichnen. Bei 15 oder mehr Tabletten
à 325 mg pro Woche lag die Reduktion
bei 39,0 %.
Chan und Kollegen berechneten, dass
der regelmäßige ASS-Konsum bei
Personen über 50 Jahren 33 kolorektale
Karzinome pro 100.000 Personenjahre
verhinderte. Auch nach der Teilnahme am
Koloskopiescreening auf Darmkrebs war
ein positiver E ekt zu verzeichnen. Bei
diesen Probanden wurden 18
Darmkrebsfälle pro 100.000 Personenjahre
verhindert. Bezogen auf die Bevölkerung
verhinderte der regelmäßige
ASS-Konao
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Die regelmäßige Einnahme von ASS hat einen
Zusatze ekt: Sie reduziert das Krebsrisiko.
sum 1,8 % sämtlicher, 8 % der
gastrointestinalen und 10,8 % der kolorektalen
bösartigen Tumoren. Mit Blick auf über
50-Jährige lag die Reduktion der
Darmkrebsinzidenz bei 17,0 %, sofern die
Betre enden nicht am Koloskopiescreening
teilnahmen, und bei 8,5%, sofern sie sich
dem Screening unterzogen.
Eine Assoziation des ASS-Konsums
mit dem Risiko für Brust- bzw.
Lungenkrebs oder für fortgeschrittenes
Prostatakarzinom war nicht zu verzeichnen.
Robert Bublak
Cao Y et al. Population-wide Impact of Long-term
Use of Aspirin and the Risk for Cancer. JAMA
Oncol 2016; Mar 8 (Epub ahead of print).
Akute lymphoblastische Leukämie
Mutationen mit prognostischem Einfluss
Bei Jugendlichen und Erwachsenen mit
Precursor-B-Zell-ALL gehen Deletionen
verschiedner Gene mit einer ungünstigen
Prognose einher: darunter die von EBF1
(„early B cell factor 1“), IKZF1 („Ikaros
family zinc •nger protein 1“) und
CDKN2A/B („cyclin-dependent kinase
inhibitor 2A/B“). Zu diesem Ergebnis
kam die PETHEMA-Gruppe (Spanish
Programa Espanol de Tratamientos en
Hematologia group), nachdem sie die
Häu•gkeit und den prognostische
Einªuss von Veränderungen der Kopienzahl
in zwölf Genregionen bei 142
Jugendlichen und Erwachsenen mit
De-novoPrecursor-B-Zell-ALL untersucht hatte.
Eine Deletion des Gens für CDKN2A/B
war die häu•gste Veränderung der
Kopienzahl (42%), gefolgt von
IKZF1-Deletionen (35%). Letztere kamen häu•ger bei
Philadelphia-Chromosom (Ph)-positiver
ALL als bei Ph-negativer ALL vor (52 vs.
30 %). Außerdem waren
IKZF1-Deletionen mit einem höheren Alter und höheren
Leukozytenzahlen assoziiert. Die
multivariate Analyse ergab, dass höheres Alter
und EBF1-Deletionen mit niedrigeren
Raten an komplettem «erapieansprechen
assoziiert waren (Hazard Ratios [HR]
0,949 bzw. 0,135; in der Ph-negativen
Subgruppe: HR 0,9 (...truncated)