Sterben mit ICD ist eine Qual
DGIM-Kongress
Neue Keime - größere Gefahr
Resistente Kokken
-
Arbeitnehmer immer
länger krank
Jeder dritte Krankengeldfall geht auf
Rückenprobleme zurück, jeder vierte auf
psychische Erkrankungen. Diesen Schluss
zieht die Kaufmännische Krankenkasse
(KKH) aus ihrer aktuellen Studie.
Demnach beziehen die betroffenen
Arbeitnehmer die Ersatzleistung auch für
immer längere Zeiträume: 2012 waren es
durchschnittlich 89 Tage, 2016 bereits 99.
Die Ursachen sieht die KKH vor allem in
Versorgungsdefiziten, etwa der langen
Wartezeit auf einen Termin beim
Psychotherapeuten. (mmi)
Früher Schlaganfall:
schlechte Prognose
Junge Schlaganfallpatienten bleiben
langfristig auf Hilfe im Alltag angewiesen. Die
Aussichten für Frauen sind besonders
schlecht. 14 Jahre nach dem Ereignis war
in einer niederländischen Untersuchung
jeder fünfte Überlebende von fremder
Hilfe abhängig. Das berichten Ärzte um
Nathalie Synhaeve von der
Universitätsklinik in Nijmegen. Als Risikofaktoren für eine
ungünstige Langzeitprognose erwiesen
sich weibliches Geschlecht (Odds Ratio:
2,0) und der Schweregrad des
Schlaganfalls (Odds Ratio: 1,2). (bs)
Sterben mit ICD ist
eine Qual
Laut Umfrage der Projektgruppe „Ethik in
der Kardiologie“ sprechen vier von fünf
Ärzten mit Patienten erst über die schwierige
Sterbephase mit implantierbarem
Kardioverter-Defibrillator (ICD), wenn diese
bereits begonnen hat. Wichtig wäre laut Prof.
Dr. Johannes Waltenberger, Münster, eine
frühe Aufklärung und das Erstellen einer
Patientenverfügung. Er empfiehlt, die
schon bei der Aufklärung zur ICD-Therapie
zu thematisieren. (fk)
Alle reden über MRSA, inzwischen
werden andere antibiotikaresistente
Keime zu einem größeren Problem.
Während viel über den
Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und
gramnegative Erreger gesprochen wird,
möchte Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer, Köln,
das Augenmerk auf
Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) lenken: „Sie
sind insofern ein größeres Problem als
MRSA, weil uns viel weniger
Medikamente zur Verfügung stehen.“
Bei den gramnegativen Erregern haben
u. a. Massentierzucht und internationale
Reisetätigkeit eine Zunahme von
Bakterien, die
Extended-Spectrum-Betalaktamasen (ESBL) bilden, verursacht. Von fast
600 Tropenreisenden kehrte einer
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Gegen VRE gibt es
wenige Medikamente.
sischen Studie zufolge die Häl–e mit
multiresistenten Erregern im Darm zurück
[Clin Infect Dis. 2015;61:593–600]. „Das
zeigt, dass in Indien, China und Afrika
die Verbreitung bereits so groß ist, dass der
Kontakt damit gar nicht zu vermeiden ist“,
so Fätkenheuer.
Das Bewusstsein dafür, dass Patienten
mit Infektionskrankheiten besser versorgt
werden müssen, scheint zu wachsen. Sogar
bei einem G7-Gipfel war die Problematik
bereits ¥ema. (tm)
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Tipps zur Diagnostik
Sieben Zeichen für Asthma
Wenn Patienten mit
Atemwegsbeschwerden in die Praxis kommen,
müssen Hausärzte auch an Asthma
denken. Ein Expertenteam gibt Tipps,
wie sie Asthma erkennen können.
Die Global Initiative for Asthma (GINA)
hat 2015 ein Update ihrer
Asthma-Leitlinie verö¨entlicht. Um die Umsetzung
im hausärztlichen Alltag zu erleichtern,
haben Pneumologen um Dr. Ekkehard
Beck, Rüdersdorf, die wichtigsten Schritte
in einem Behandlungspfad
zusammengefasst.
Wenn ein Patient mit
Atemwegsbeschwerden unklarer Genese in die Praxis
kommt, empfehlen die Pneumologen eine
Sieben-Punkte-Diagnostik. Diese
Symptome sprechen für Asthma:
• Trockener Husten am Tag,
• Aufwachen mit Husten in der Nacht
oder am Morgen,
• Giemen beim Atmen,
• Brustenge/Atemnot,
• Verstärkung der Symptome bei
Virusinfekten, feuchtkalter Lu– oder
körperlicher Belastung,
• verlängertes Exspirium oder Giemen
bei der Auskultation und
• eine FEV1 <80% vom Soll in der
Spiro
metrie.
„Wenn mindestens drei der genannten
sieben Punkte erfüllt sind, weist das in
Richtung Asthma und rechtfertigt die
Einleitung einer Asthmatherapie“, sagte
Dr. Martin Kohlhäu¯, Stuttgart, bei der
Vorstellung der Empfehlungen. Der
Patient solle dann ein kurz wirksames
Betamimetikum (SABA) erhalten, zunächst
befristet auf vier Wochen. Brauche er es
mehr als dreimal pro Woche, sei sofort
eine Basistherapie mit einem niedrig
dosierten inhalativen Kortikosteroid (ICS)
notwendig. (bs) (...truncated)