Gut, dass es den MDK-Bericht gibt!
MMW Fortschritte der Medizin
Gut, dass es den MDK-Bericht gibt!
0 Ingrid Maschke , Pforzheim
1 Dr. Luise Hess , Darmstadt
Ärztliche Erfahrung beschränkt sich nicht auf medizinisches Fachwissen. Sie entsteht auch aus den mehr oder minder alltäglichen, heiter, ärgerlich oder nachdenklich stimmenden Erlebnissen mit Patienten, Kollegen und Mitarbeitern. Senden Sie uns Ihre Geschichte an: .
Für eine
verö entlichte
Geschichte
gibt es bis zu
100 Euro!
_ Eine meiner Patientinnen brauchte
eine Psychotherapie. Sie war motiviert,
und nach wenigen probatorischen
Sitzungen konnten wir uns ein genaues Ziel
erarbeiten. Zeitgleich wurde ein Platz in
der erapiegruppe frei, und so stellte
ich einen Psychotherapieantrag an die
Krankenkasse.
Meist werden diese Anträge
innerhalb von zwei Wochen bewilligt – dieser
hier aber nicht. Eine telefonische
Nachfrage erbrachte nur die Auskun‚, dass
der Antrag noch in Bearbeitung sei.
Nach vier Wochen hatte sich immer
noch nichts getan.
Als ich kurz davor war, den Platz
jemand anderem zu geben, tat sich dann
doch etwas – aber nicht das, was ich
erho… hatte. Der MDK verlangte von mir
einen Verlaufsbericht der
Psychotherapie. Gewöhnlich gehört das nicht zu
meinen favorisierten Arbeiten, aber in
diesen speziellen Bericht konnte ich ja
nicht viel schreiben, weshalb ich ihn
unmittelbar verfasste. Ich hielt die
Diagnose fest und erklärte, dass ich noch nichts
zum Verlauf der erapie sagen könne,
da sie in den vier Wochen seit der
Antragstellung noch nicht bewilligt worden
war. Noch am selben Tag verschickte ich
den Bericht mit der Post – und genau
vier Tage später landete die Bewilligung
endlich in unserem BrieŒasten.
Ich denke, dass wohl der MDK diese
Beschleunigung bewirkt hat. Vielleicht
zum ersten Mal war ich froh darüber,
dass es die MDK-Berichte gibt. ■
_ Obwohl ich eine Frau bin, sprechen
meine männlichen Patienten mir
gegenüber immer recht o”en über ihre
Probleme im sexuellen Bereich. Als Ärztin
habe ich natürlich auch immer ein
o”enes Ohr. Einer meiner Patienten z. B.
leidet aufgrund einer Wirbelsäulen-OP an
Erektionsproblemen. Er grei‚ deswegen
regelmäßig dankbar auf seine bewährten
„blauen Tabletten“ zurück.
Neulich kam er zu mir in die Praxis,
da er mal wieder eine Verschreibung
brauchte. Er bat also meine neue
Arzthelferin um ein „Sildenašl-Rezept“. Ihr
sagte der Name des Wirksto”s aber
nichts, weil sie frisch aus der
Kinderklinik zu mir gekommen war. Im
Computer sah sie nur, dass es sich dabei um ein
Privatrezept handelte, und auch die
Packungsgröße gab ihr keinen Hinweis
darauf, um welches Medikament es sich
wohl handeln könnte. Deshalb fragte sie
ganz unbedar‚, wie o‚ er denn die
Tabletten nehme und warum. Er hatte diese
Frage nicht erwartet und wusste erst
nicht recht, was er sagen sollte. Doch
dann šng er an zu grinsen,
lehnte sich mit beiden Armen auf
den Tresen und sagte:
„Wissen sie, es gibt doch
die Bienchen und die
Blümchen.“ Dann
senkte er die Stimme und
raunte ihr zu: „Und manchmal
kommt es eben vor, dass die
Blümchen den Kopf hängen lassen.“
Mit Bienchen und Blümchen sollten Ärzte sich auch auskennen.
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