Kasuistik: multimorbider Patient mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
MMW Fortschritte der Medizin
Insulin aspart schrittweise oder sofort drei Boli?
-Diabetes 0
0 Dr. Peter Stiefelhagen ■ Nach Informationen von Novo Nordisk
men Insulins zunächst nur zu einer Mahlzeit. Die beiden Strategien waren im Hinblick auf die Senkung des HbA1c-Wertes und die Hypoglykämierate bei 401 Typ2-Diabetikern miteinander verglichen worden. Als Basalinsulin erhielten alle Patienten Insulin detemir (Levemir®) und als kurzwirksames Insulin wurde Insulin aspart (NovoRapid®) gewählt. Am Ende der Studie nach 32 Wochen wurde in beiden Gruppen eine vergleichbare HbA1c-Senkung (-1,12 Prozentpunkte in der STEPwise-Gruppe vs. -0,98 Prozentpunkte in der STEPfull-Gruppe) dokumentiert. Ähnlich verhielt es sich mit dem Anteil an Patienten, die den k HbA1c- Zielwert < 7% erreichen konnten tc o i/S (63,3% vs. 55,9%). irteng Der direkte Beginn mit drei Boli des F© kurzwirksamen Insulins führte jedoch etwas schneller zur HbA1c-Reduktion und reduzierte die Blutzuckeranstiege Systolische Herzinsu
-
_ Das optimale Vorgehen, wenn bei
einem Typ-2-Diabetiker eine
Intensivierung der Insulintherapie erforderlich
wird, sollte die randomisierte Studie
STEPwise klären. Untersucht wurden
die E¬ekte der klassichen
Basal-Boluserapie (ein Bolus zu jeder Mahlzeit)
gegenüber der Gabe eines
kurzwirksaWie sollten Mahlzeiten insulintechnisch
begleitet werden?
Kurz notiert
Kasuistik: multimorbider Patient mit chronisch
obstruktiver Lungenerkrankung ´ Bei einem
64-jährigen, adipösen Patienten mit arterieller
Hypertonie, schlecht eingestelltem Diabetes
mellitus Typ 2, Vorhofflimmern und einer seit
2005 bekannten chronisch obstruktiven
Lungenerkrankung (COPD), der wegen Luftnot in die
Praxis kommt, steht zunächst die Behandlung
der akuten Dyspnoe im Vordergrund, betonte Dr.
Peter Kardos, Frankfurt a. Main. Der Patient sei
bei einem FEV1-Wert von 40,6% mit der
bisherigen Therapie (Aclidiniumbromid 400 μg) nicht
gut eingestellt. Nach Ausschluss einer kardialen
Ursache der Atemnot sollte er deshalb möglichst
rasch auf eine duale Bronchodilatation
umgestellt werden, so Kardos, z.B. auf
Aclidinium/Formoterol 340 μg/ 12 μg (Duaklir® Genuair®)
zweimal täglich. Damit sei eine Zunahme des FEV1 um
ca. 100 ml zu erwarten. ■
Dagmar Jäger-Becker
■ Falldiskussion: „Der multimorbide Patient in der Praxis:
Interdisziplinäre Diskussion von Kasuistiken zur Priorisierung
und Management von Komorbiditäten“, 122. Kongress der
Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin; Mannheim, April
2016 (Veranstalter: AstraZeneca)
nach allen drei Hauptmahlzeiten. Die
schrittweise Intensivierung ging
andererseits mit einer geringeren
Hypoglykämierate einher. Insbesondere zu
Beginn der erapie mit drei Boli kam es
zu einem raschen Anstieg der Hypogly
kämierate, die jedoch im weiteren
Verlauf wieder abnahm. Die Zufriedenheit
der Patienten war mit der stufenweisen
erapie größer, was auch dazu führte,
dass weniger Patienten die Studie
abbrachen.
Zusammengefasst sprechen die
Daten dieser Studie dafür, dass eine
schrittweise Intensivierung der Insulintherapie
den Patienten eine bessere Möglichkeit
bietet, sich mit der prandialen Gabe von
Insulin vertraut zu machen, wodurch
Hypoglykämien vermieden werden.
Darunter leidet die Qualität der
Sto¬wechseleinstellung nicht.
zienz
_ In der erapie der Herzinsu zienz
gibt es neue Optionen. Prof. Gregor
Simonis, Dresden, sieht durch den
kürzlich zugelassenen
Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI)
Sacubitril/Valsartan (Entresto®) eine gesicherte
Prognoseverbesserung.
Der supramolekulare Salzkomplex
hemmt den schädlichen EinŠuss von
Angiotensin II und fördert zusätzlich die
protektive Wirkung vasoaktiver Peptide.
Dieser Ansatz ist der alleinigen
Angiotensin-II-Inhibition prognostisch
überlegen, wie die bisher größte
Langzeitstudie bei systolischer Herzinsu zienz
PARADIGM-HF gezeigt hat. Die
Studienpatienten hatten eine
eingeschränkte Pumpfunktion (EF < 35%), erhöhte
BNP-Werte und waren stabil auf
ACEHemmer/Angiotensin-Rezeptorblocker
und Betablocker eingestellt.
2 ×200 mg Sacubitril/Valsartan
reduzierten gegenüber 2 × 10 mg Enalapril
das relative Risiko für Tod oder
Einweisung wegen Herzinsu zienz um 20%.
Die Gesamtmortalität sank um 16%.
„In den letzten 25 Jahren hat sich die
Herzinsu zienz-Letalität schrittweise
reduziert, der ARNI ist der nächste
Schritt auf diesem Weg“, kommentierte
Simonis. Die Verträglichkeit war gut.
449 (ARNI) versus 516 Patienten
(Enalapril) brachen die erapie
nebenwirkungsbedingt ab. Zu achten sei auf
Hypotonie, so Simonis. Das Medikament
muss langsam au©itriert werden. Nur
für die Zieldosis ist die
Prognoseverbesserung gesichert, so Simonis. ■
Dr. Dirk Einecke
■ Industriesymposium „Das schwache Herz – Was bedeutet
Herzinsu zienz im Jahr 2016?“, 122. Kongress der Deutschen
Gesellschaft für Innere Medizin; Mannheim, April 2016 (Veranstalter:
Novartis)