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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15006-016-8351-5.pdf
Lungenkrank im Flugzeug: Was ist zu beachten?
MMW Fortschritte der Medizin
Lungenkrank im Flugzeug: Was ist zu beachten?
Wenn COPD-Patienten auf Reisen gehen 0
wie Dr. med. Adrian Gillissen 0
Klinikum Kassel 0
erläutert. 0
0 Prof. Dr. med. Adrian Gillissen Klinik für Lungenund Bronchialmedizin , Klinikum Kassel
MMW: Können Asthma- und COPDSprays bei Flugreisen problemlos im Bordgepäck mitgenommen werden? Gillissen: Ja, das geht, da es sich um Medikamente handelt. Interview: Dr. Beate Schumacher
-
MMW: Der O2-Partialdruck in der
Kabine entspricht dem auf 2500 Metern
Meereshöhe. Was hat das für
Konsequenzen für Lungenpatienten?
Gillissen: Nach Angaben der European
Respiratory Society sollte der
Sauerstodruck im Blut während eines Fluges
mindestens 55 mmHg betragen. Falls
Patienten generell einen eher niedrigen
Sauerstogehalt im Blut haben, kann es
sein, dass der Wert im Flugzeug unter
diese Schwelle sinkt. Dies kann auch
passieren, wenn sie aufgrund einer
akuten Verschlechterung während ihres
Urlaubs, etwa aufgrund eines Infekts, den
Rück‰ug antreten müssen.
MMW: Wann ist ein COPD-Patient
‡ugtauglich?
Gillissen: In der Regel baucht ein
COPDPatient, der in Ruhe normale
Sauerstound Kohlendioxidwerte in der
Blutgasanalyse aufweist, keine besonderen
Vorsichtsmaßnahmen wegen des
Sauerstodrucks in der Flugzeugkabine zu treen.
Aber: Vor Antritt einer Flugreise muss
der Zustand der COPD stabil sein. Bei
Zweifel an der Flugtauglichkeit sollte ein
Lungenfunktionstest und eine
Blutgasanalyse durchgeführt werden. Man
sollte auch darauf achten, dass die Patienten
keine Ödeme haben.
MMW: Wie ist das bei
Emphysempatienten?
Gillissen: Leiden Patienten an einer
COPD mit Lungenemphysem, sollte
unbedingt im Vorfeld der Flugreise eine
Untersuchung beim Lungenfacharzt
erfolgen, der dann das Risiko für eine
Flugreise abschätzen kann. Die
Druckschwankungen in den Flugzeugkabinen
kommerzieller Airlines prädisponieren
aber oenbar nicht für eine erhöhte
Pneumothoraxrate bei
Emphysempatienten.
MMW: Worauf ist zu achten, wenn
sauerstoŠp‡ichtige Patienten ‡iegen
wollen?
Gillissen: Die Mitnahme von ‰üssigem
Sauersto ist auf Flugreisen
grundsätzlich nicht gestattet. Gasdruck‰aschen
oder mobile Sauersto˜onzentratoren
sind o™ erlaubt. Einige
Fluggesellschaften schränken die Mitnahme von
Konzentratoren jedoch auf bestimmte
Modelle ein.
Auf der Homepage der Federal
Aviation Administration ›ndet sich eine
Liste mit Empfehlungen für
Fluggesellscha™en mit geeigneten Geräten.
Manche Fluggesellscha™en bieten eine
Sauerstoversorgung an Bord an, die im
Vorfeld gebucht werden muss. Dies kann
aber teuer werden und die
Krankenkassen übernehmen diese Kosten nicht
notwendigerweise. Einige
Fluggesellschaften verlangen ein ärztliches Attest, das
die generelle Flugreisetauglichkeit
feststellt. Tipps und Tricks für
SauerstoBekommt er genügend
Sauersto an Bord?
Patienten auf Reisen hat auch die Deutsche
Sauerstožiga (www.sauerstožiga.de).
MMW: Kann die trockene Luft im
Flugzeug Probleme bereiten?
Gillissen: In der Regel macht sie keine
Probleme. Der Körper ist gut in der Lage,
die Atemlu™ anzufeuchten. Man sollte
aber beim Fliegen genug trinken, das gilt
auch für Lungengesunde, denn bei
niedriger Lu™feuchtigkeit wird über die Haut
mehr Wasser an die Umgebungslu™
abgegeben. (...truncated)