Vorteil nur für bestimmte Subgruppen?
Mit CDK4-/CDK6-Inhibitor länger progressionsfrei
In|Fo|Onkologie 05 2016 35
-
Die erapie mit Fulvestrant plus
Palbociclib war in einer Phase-III-Studie mit
einer signi kanten Verbesserung des
progressionsfreien Überlebens (PFS)
gegenüber Fulvestrant plus Placebo
verbunden, und zwar unabhängig vom Grad der
adp
t/sch
n
e
G
o
irsF
©
Palbociclib wurde bei metastasierten
Brusttumoren (HR+, HER2-) untersucht.
endokrinen Resistenz, der Höhe der
Hormonrezeptorexpression und dem
PIK3CA-Mutationsstatus. Die Kombination
kann somit als erapieoption bei
Patientinnen mit rezidivierendem
hormonrezeptorpositivem (HR+),
HER2-negativem (HER2-), metastasierendem
Brustkrebs im Progress nach vorausgehender
endokriner erapie betrachtet werden.
In die Studie waren 521 Frauen mit
metastasierendem Brustkrebs (HR+, HER2-)
aufgenommen worden, die unter einer
endokrinen erapie einen Progress
entwickelt hatten. Nach dem medianen
Follow-up von 8,9 Monaten betrug das
mediane PFS 9,5 Monate in der Fulvestrant/
Palbociclib-Gruppe gegenüber 4,6
Monaten in der Fulvestrant/Placebo-Gruppe
(Hazard Ratio 0,46). 24,6 versus 10,9 %
der Patientinnen mit messbarer
Erkrankung erzielten mit der Kombination ein
objektives Ansprechen (partielles
AnMultikinaseinhibitor bei myelodysplastischem Syndrom
Vorteil nur für bestimmte Subgruppen?
Die erapie mit dem
Multikinaseinhibitor Rigosertib verbesserte bei Patienten
mit myelodysplastischem Syndrom
(MDS) nach Versagen einer erapie mit
einem hypomethylierenden Wirksto das
Gesamtüberleben nicht signi kant im
Vergleich zur bestmöglichen supportiven
erapie (BSC). Das zeigte eine
randomisierte kontrollierte Studie mit 299
MDSPatienten, bei denen eine refraktäre
Anämie mit Blastenexzess (RAEB-1 oder
RAEB-2), RAEB in Transformation
(RAEB-t) oder eine chronische
myelomonozytische Leukämie diagnostiziert worden
war und die erapie mit einer
hypomethylierenden Substanz nicht anschlug.
Die Teilnehmer erhielten randomisiert
Rigosertib (jeweils 1.800 mg pro 24
Stunden als kontinuierliche i. v.-Infusion über
72 Studen an Tag 1, 2 und 3 eines
zweiwöchigen Zyklus) oder BSC mit oder
ohne niedrigdosiertes Cytarabin.
Median wurden sie 19,5 Monate
nachbeobachtet. Das mediane
Gesamtüberleben betrug 8,2 Monate in der
RigosertibGruppe und war damit nicht signi kant
länger als in der BSC-Gruppe mit 5,9
Monaten (Hazard Ratio 0,87; p = 0,33).
Allerdings legen Post-hoc-Analysen die
Vermutung nahe, dass Rigosertib
womöglich bestimmten Subgruppen von
Patienten einen Überlebensvorteil
verscha en kann.
Die häu gsten Nebenwirkungen vom
Grad 3 und höher waren Anämie (18%
unter Rigosertib vs. 8 % unter BSC),
rombozytopenie (19 vs. 7%), Neutropenie (17
vs. 8 %), febrile Neutropenie (12 vs. 11%)
und Pneumonie (12 vs. 11%). 22 versus
33 % der Patienten starben infolge von
Nebenwirkungen, drei Todesfälle wurden
unmittelbar der Rigosertib- erapie
zugeschrieben. Kathrin von Kieseritzky
Guillermo Garcia-Manero et al. Rigosertib versus
best supportive care for patients with high-risk
myelodysplastic syndromes after failure of
hypomethylating drugs (ONTIME): a randomised,
controlled, phase 3 trial. Lancet Oncol. 2016;17(4):
496-508.
sprechen [PR] oder komplettes
Ansprechen [CR]), allerdings betrug die
mediane Zeit bis zum Ansprechen 112 Tage.
Rund zwei Drittel der Patientinnen
hatten unter Fulvestrant/Palbociclib einen
klinischen Nutzen (CR + PR + stabile
Erkrankung), unter Fulvestrant/Placebo
nur 40 %. Auf das erapieansprechen
hatten weder der PIK3CA-Status noch
das Ausmaß der
Hormonrezeptorexpression einen signi kanten Ein«uss. Die
Verbesserung des PFS zeigte sich unter
der Kombination in praktisch allen
Subgruppen. Brigitte Schalhorn
Cristofanilli M et al. Fulvestrant plus palbociclib
versus fulvestrant plus placebo for treatment of
hormone-receptor-positive, HER2-negative
metastatic breast cancer that progressed on previous
endocrine therapy (PALOMA-3): final analysis of the
multicentre, double-blind, phase 3 randomised
controlled trial. Lancet Oncol. 2016;17(4): 425-39.
kurz notiert
Prostatakrebs: Mutationen in
DNA-Reparaturgenen prüfen
Durch Gentests bei Männern mit einem
Prostatakarzinom könnten diejenigen Patienten
identifiziert werden, deren Erkrankung durch
angeborene Mutationen in DNA-Reparaturgenen
verursacht wurden und bei denen somit ein
erhöhtes Sterberisiko besteht. Dies ist das
Ergebnis einer aktuellen Studie unter Leitung von
Johann de Bono aus London, Großbritannien. In
der Studie hatten fast 12% der 692 untersuchten
Männer mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom
Mutationen in einem DNA-Reparaturgen
[Pritchard CC et al. N Engl J Med.
2016;375(5):44353]. Bei 5% der Männer, und damit am
häufigsten, war das BRCA2-Gen mutiert. Mit einfachen
Speicheltests untersuchten die Forscher 20 Gene,
die für die DNA-Reparatur bedeutsam sind.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass
solche Gentests wertvolle Informationen zur
Therapie bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom
beitragen könnten. Denn die betroffenen
Patienten könnten möglic (...truncated)