Sind alle Opioide gleich?
Chemo mit oder ohne Bestrahlung?
Hammel P et al. Effect of Chemoradiotherapy vs Chemotherapy on Survival in Patients With Locally Advanced Pancreatic Cancer Controlled After 4 Months of Gemcitabine With or Without Erlotinib The LAP07 Randomized Clinical Trial. JAMA. 2016;315(17):1844-53.
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Die Wirksamkeit der
Radiochemotherapie bei lokal fortgeschrittenem
Pankreaskarzinom wurde in der o enen
PhaseIII-Studie LAP07 im Vergleich zur
alleinigen Chemotherapie untersucht.
Zunächst wurden 442 Patienten mit lokal
fortgeschrittenem Pankreaskarzinom
randomisiert der Behandlung mit
Gemcitabin allein oder Gemcitabin plus
Erlotinib zugeteilt. Bei der zweiten
Randomisierung wurden nur noch Patienten ohne
Fortschreiten der Erkrankung nach der
vier Monate dauernden
Induktionschemotherapie berücksichtigt (n = 269). Sie
erhielten für zwei Monate entweder
weiterhin dieselbe Chemotherapie wie oben
beschrieben oder eine
Radiochemotherapie (Bestrahlung mit 54 Gy plus
Capecitabin).
Bei einer medianen
Beobachtungsdauer von 36,7 Monaten unterschied sich das
mediane Gesamtüberleben seit dem
Zeitpunkt der ersten Randomisierung nicht
kurz notiert
Angriff auf Resistenzen +++
Bei vielen Tumorerkrankungen, wie z.B.
Brustoder Lungenkrebs, scheint ein erhöhter
Stoffwechsel ein entscheidender Faktor für die
Resistenzbildung zu sein. Ein möglicher Auslöser
für die hohe Stoffwechselaktivität könnte die
sehr hohe Konzentration der
Glutathion-S-Transferase P1 (GSTP1) sein. Maria Bräutigam und Ko-l
legen von der Universität zu Köln haben nun
einen 1,2,4-Trioxan-Derivat-Inhibitor entwickelt,
der GSTP1 gezielt inhibiert und somit den
Metabolismus des Tumors verlangsamt [Bräutigam M
et al. ChemMedChem. 2015; 10(4):629-39]. red.
Zellbasierte Krebstherapien +++
Mit rund 650.000 Euro fördert die EU ein
Forschungsprojekt zur zellbasierten Krebstherapie
unter der Leitung von Toni Cathomen, Freiburg.
Ziel ist die Weiterentwicklung der
CAR-T-ZellTechnologie. Dabei werden Immunzellen mit
spezifischen Rezeptoren ausgestattet, die
krebstypische Merkmale entarteter Zellen
erkennen und damit die Zerstörung der
Krebszellen einleiten. Die Freiburger Forscher
entwickeln u. a. Genscheren, die auf der
CRISPR/CasMethode basieren, und arbeiten darüber hinaus
an der Anwendung der CAR-T-Zell-Technik bei
soliden Tumoren. red.
signi–kant zwischen den Gruppen mit
Chemotherapie und Radiochemotherapie
(16,5 vs. 15,2 Monate; Hazard Ratio [HR]
1,03; p = 0,83).
Auch beim medianen
progressionsfreien Überleben gab es keine signi–kanten
Unterschiede zwischen der Chemo- und
der Radiochemotherapie (8,4 vs. 9,9
Monate; HR 0,78; p = 0,06). Die
Radiochemotherapie war mit einer Reduktion der
lokalen Progression assoziiert (32 vs.
46 %; p = 0,03).
Während der
Induktionschemotherapie (erste Randomisierung) hatten die
Patienten mit Gemcitabin plus Erlotinib
häu–ger Grad-3/4-Nebenwirkungen wie
Anämie, febrile Neutropenie, Diarrhö
und akneiformen Rash im Vergleich zu
Patienten mit alleiniger
Gemcitabin-Behandlung. Nach der zweiten
Randomisierung gab es keinen Unterschied zwischen
den beiden Gruppen hinsichtlich der
Toxizitäten – mit Ausnahme von Übelkeit,
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Pankreaskarzinom: Chemo- und
Radiochemotherapie können das Leben verlängern.
die bei 5,9% der Patienten mit
Radiochemotherapie au¨rat.
Insgesamt war das Überleben von
Patienten mit lokal fortgeschrittenem
Pankreaskarzinom in dieser Studie in den
verschiedenen Behandlungsgruppen
(Gemcitabin allein oder in Kombination
mit Erlotinib bzw. Chemotherapie allein
oder in Kombination mit einer
Bestrahlung) vergleichbar. Judith Neumaier
Tumorschmerzen
Sind alle Opioide gleich?
Die ªerapie von Krebspatienten mit
jeweils einem von vier starken Opioiden
führt zu vergleichbaren Ergebnissen
hinsichtlich der Schmerzkontrolle, der
Ansprechraten und der
Hauptnebenwirkungen. Ein beträchtlicher Anteil an
Patienten spricht schlecht oder gar nicht auf die
Behandlung an. Das zeigte eine
PhaseIV-Studie, in der Wirksamkeit und
Verträglichkeit von oralem Morphin, oralem
Oxycodon (in einer Formulierung mit
kontrollierter Freisetzung),
transdermalem Fentanyl und transdermalem
Buprenorphin bei der Schmerztherapie von
520 Krebspatienten über 28 Tage
verglichen wurden. Während des Follow-ups
waren alle notwendigen klinisch und
ethisch vertretbaren Anpassungen für
eine bessere Schmerzkontrolle erlaubt.
Innerhalb von vier Wochen gingen die
durchschnittliche (API) und höchste
Schmerzintensität (WPI) zurück, wobei
zwischen den ªerapiearmen keine
signi–kanten Unterschiede messbar waren.
Der Anteil an Nonrespondern reichte von
11,5 % bei Morphin bis zu 14,4 % bei
Buprenorphin. In allen vier Gruppen kam
es während des Follow-ups zu
beträchtlichen Veränderungen der ªerapie:
Erhöhung der täglichen Dosis um 32,7 % bei
Morphin bis 121,2 % bei Fentanyl,
adjuvante Medikamente in 68,9 % der Fälle
unter Morphin bis 81,6 % unter
Oxycodon, Opioidwechsel bei 22,1 % in der
Morphin-Gruppe bis 12% in der
Oxycodon-Gruppe, ªerapi (...truncated)