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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs35658-016-0057-z.pdf
Autopilot in Not
0 Electric & Electronic Systems in Hybrid and Electrical Vehicles and Electrical Energy Management
1 Liebe Leserin , lieber Leser
Zukunftsprognosen, wie es ihnen gerade passt. Wenn dann Führungskräfte nicht in der Lage sind, Realität von Fiktion zu unterscheiden, sind sie schlechte Führungskräfte.“ Die Professorin mahnt in diesem Zusammenhang: „Leute, die den Menschen als Systemfehler bezeichneten, wären fundamental respektlos. Wenn ich in einem vom Google-Rechenzentrum ferngesteuerten Auto sitze, dann sollte ich mich mit deren Menschenbild auseinandergesetzt haben.“ Herzliche Grüße Markus Schöttle Stellvertretender Chefredakteur
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ein Tesla-Fahrer starb, während der
Autopilot eingeschaltet war und das
Fahrzeug mit einem Lkw
zusammenstieß. So tragisch der Unfall auch war,
er war sozusagen vorprogrammiert.
Irgendwann musste es mal geschehen,
wie Autoexperten im Vorfeld einräumten
und damit eine Diskussion um ethische
Betrachtungen initiierten.
Verkehrsminister Alexander Dobrindt
gründet nun eine Ethik-Kommission.
Diese soll Regeln für Algorithmen
entwickeln, die bestimmen, wie ein
Fahrzeug in einer Risikosituation
reagiert. Er hält damit weiterhin an
Plänen fest, noch 2016 eine – wie es
heißt – innovationsfreundliche
Änderung des Straßenverkehrsgesetzes zu
beschließen. Vollautomatisiertes Fahren
wäre dann in Deutschland zugelassen.
„Die Lust an der Innovation ist ein
Wahnsinn“, wertet der Zukunftsforscher
Paul Saffo, einer der prominentesten
Deuter des Silicon Valleys im Magazin
Brandeins. Er hinterfragt, ob die
Innovationen auf dem Digitalisierungsfahrplan,
den reiche Industrien und angebliche
Gutmenschen vorgeben, gesellschaftlich
überhaupt langfristig akzeptiert werden.
„Wir stehen an der Schwelle zu einer
neuen, weitgehend unbekannten Welt.“
Nicht vorhersehbar ist zum Beispiel
der Ausgang der Debatte um ethische
Fragen. Sie wird ernsthafter und
differenzierter geführt werden müssen als
bisher. Beispielsweise sollte sich die
Autoindustrie Kritikerinnen wie Sarah
Spiekermann stellen, einer Professorin
für Betriebswirtschaftslehre und
Wirtschaftsinformatik an der
Wirtschaftsuniversität Wien. Sie will nicht Maschinen
das Gute lehren, sondern dem
Programmierer, wie sie in Brandeins erklärt.
Entwickler steckten mit ihrer
Verantwortung in einer unglücklichen Position:
„Zurzeit verkaufen IT-Analysten
Von einer anderen Auseinandersetzung
reden Piloten, die Flugzeuge
automatisiert steuern lassen – und dies ständig
überwachen müssen. Die Aufgabe des
Fliegens sei wesentlich komplexer
geworden. Man müsse dabei Maschine
und Algorithmen verstehen. In
komplexeren Verkehrssituationen setzen sich
vergleichsweise ungeübte Fahrer eines
Tesla, eigentlich Amateure, über
Warnhinweise im Autopilot-Modus hinweg.
Dass sie das heute schon können, macht
nachdenklich. Ethisch bedenklich? Was
meinen Sie?