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Interventionelle Therapien II
Interventionelle Therapien II
G. Hasenfuß 0 2 3
H. Haller 0 1 2
H. Haller 0 2
0 Interessenkonflikt. G. Hasenfuß und H. Haller geben an , dass kein Interessenkonflikt besteht
1 Klinik für Nierenund Hochdruckerkrankungen, Medizinische Hochschule Hannover , Hannover , Deutschland
2 Prof. Dr. H. Haller Klinik für Nierenund Hochdruckerkrankungen, Medizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover , Deutschland
3 Herzzentrum, Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August- Universität , Göttingen , Deutschland
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Der demographische Wandel und die
technische Revolution sind zwei
richtungsweisende Phänomene in der
Medizin des 21. Jahrhunderts. Der
demographische Wandel führt dazu, dass wir
immer ältere Patienten mit multiplen
Erkrankungen behandeln. Diese
Patienten haben ein erhöhtes Risiko bei
operativen Eingriffen. Die technische
Revolution bewirkt erfreulicherweise,
dass wir heute viele Erkrankungen, die
noch vor wenigen Jahren ausschließlich
durch große operative Eingriffe
therapierbar waren, nun für die Patienten
weniger belastend interventionell
behandeln können. Schon fast ein klassisches
Beispiel hierfür ist die
katheterbasierte Aortenklappenimplantation, die es
heute auch bei hochbetagten
Hochrisikopatienten ermöglicht, die in dieser
Altersgruppe häufige Aortenstenose mit
gutem Ergebnis zu behandeln.
In der Sektion „Interventionelle
Therapie I“ des Schwerpunktheftes wurden
Beispiele aus der Gastroenterologie und
Pneumologie bearbeitet. In der folgenden
Sektion „Interventionelle Therapie II“
sollen interventionelle Verfahren aus der
Kardiologie, der Hypertensiologie und
der Intensivmedizin vorgestellt werden.
Hier zeigt der Beitrag von T. Seidler die
rasante Entwicklung auf dem Gebiet der
Koronarinterventionen. Die modernen
Stentsysteme mit niedrigen Restenose-/
Okklusionsraten ermöglichen heute auch
die Behandlung von komplexen
Koronarsituationen und
Hauptstammstenosen. Skurk et al. erläutern das Verfahren
des Vorhofverschlusses zur
Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern ohne
orale Antikoagulation. Dieses Verfahren
bietet sich an für ältere Patienten mit
hohem Blutungsrisiko unter oraler
Antikoagulation. Aus der Intensivmedizin
wird das Prinzip der extrakorporalen
Membranoxigenierung vorgestellt. Ein
Verfahren, das in der internistischen
Intensivmedizin bei schwerster Herz- oder
Lungeninsuffizienz als Überbrückung
vor anderen Maßnahmen Mortalität
reduzieren kann (David et al.). Schließlich
wird die Defibrillatorweste vorgestellt als
passagerer Schutz vor dem plötzlichen
Herztod (Duncker et al.).
Auch in der Behandlung der
Hypertonie, insbesondere des
therapieresistenten Bluthochdrucks, sind zahlreiche
interventionelle Therapiestrategien
entwickelt worden. Diese haben die
Möglichkeit eröffnet, medikamentös schwer
behandelbaren Patienten zu helfen und
hypertensive Krisen zu vermeiden.
Allerdings zeigt die Einführung dieser neuen
Methoden in die Klinik auch die
Gefahren und Limitationen solcher
Entwicklungen auf. Im Beitrag von Menne
werden die neuen interventionellen
Methoden nochmals in der Übersicht
dargestellt. Dabei wird kritisch zum jetzigen
Stand des Wissens sowie des klinischen
Einsatzes der interventionellen
Methoden Stellung bezogen.
Insgesamt entwickeln sich in allen
Bereichen der inneren Medizin neue
Verfahren, basierend auf der
atemberaubenden Entwicklung in der Medizintechnik.
Während die meisten Eingriffe nur in
spezialisierten Zentren durchgeführt
werden, ist die Kenntnis der Verfahren für
alle Internisten im Hinblick auf die
korrekte Indikationsstellung und die
Nachbehandlung der Patienten von großer
Bedeutung.
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