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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs10405-016-0071-0.pdf
Nichtpharmakologische interventionelle Therapieverfahren in der Pneumologie
Nichtpharmakologische interventionelle Therapieverfahren in der Pneumologie
Liebe Leserinnen und Leser
0 Klinik für Intensivmedizin und Langzeitbeatmung, Asklepios Fachkliniken München-Gauting , München , Deutschland
1 Fachbereich Medizin, Goethe Universität Frankfurt am Main , Mannheim , Deutschland
-
das Leitthema dieser Ausgabe der
Zeitschrift Der Pneumologe widmet sich
nichtpharmakologischen
interventionellen T herapieverfahren in der
Pneumologie. Wir verknüpfen den Begriff
„interventionell“ ja nahezu reflexartig
mit der Endoskopie, aber das ist zu eng
gedacht. Neben der Endoskopie
kommen Interventionen vor allem auch in
der Intensiv-, Beatmungs- und
Schlafmedizin zum Einsatz. Entsprechend
breit ist das Spektrum der Therapien, die
in dieser Ausgabe beschrieben werden.
Hinzu kommt, dass zwei therapeutische
Verfahren mit ihren altersspezifischen
Merkmalen sowohl aus der Sicht der
Erwachsenenpneumologie, als auch der
pädiatrischen Pneumologie dargestellt
werden. Es freut uns sehr, dass wir hierfür
jeweils zwei Autorengruppen gewinnen
konnten.
Natürlich kommt auch die
Endoskopie zu Wort: Die Autoren K. Darwiche,
St. Eisenmann und W. Gesierich befassen
sich mit den Themen bronchiale
Thermoplastie und gezielte
Lungendenervierung. Die bronchiale Thermoplastie als
ultima ratio beim schweren
unkontrollierten Asthma bronchiale ist zwar kein
ganz neues Verfahren, aber die
praktischen Erfahrungen sind im Hinblick auf
die seltenen Indikationen immer noch
gering und viele Fragen offen. Der
Beitrag gibt eine aktuelle Übersicht zur
derzeitigen Datenlage.
Ein ganz neues Therapieverfahren für
die COPD ist dagegen die gezielte
Lungendenervierung („targeted lung
denervation“), d. h. Radiofrequenzablation des
Plexus pulmonalis mit dem Ziel einer
dauerhaften Vagolyse. Hierzu gibt es
bisher noch keine breiten klinischen
Erfahrungen, sondern nur sog.
Machbarkeitsstudien.
H. Teschler und Koautoren
beschreiben ausführlich die Methoden der
elektrischen Atemwegsstimulation zur Therapie
der moderaten bis schweren obstruktiven
Schlafapnoe. Es werden u. a. die
Unterschiede der verschiedenen Geräte sowie
der prädiktive Stellenwert der
medikamenteninduzierten Schlafendoskopie im
Hinblick auf die Erfolgsrate der
Elektrostimulation hervorgehoben und aktuelle
Empfehlungen zum klinischen
Management zitiert. Der Beitrag ist Pflichtlektüre
für jeden Pneumologen, der sein Wissen
über Schlafmedizin aktualisieren will.
Der Beitrag von J. Bräunlich und
H. Wirtz befasst sich mit der nasalen
High-Flow-Therapie, d. h. der
Zuführung eines angewärmten und
angefeuchteten Luft-Sauerstoff-Gemischs über eine
spezielle Nasenbrille mit bis zu 60 l/min
hohem Fluss. Über dieses Verfahren
wird aktuell viel diskutiert, was aber
nicht unbedingt zu besserem
Verständnis beiträgt. Die Autoren beschreiben
ausführlich die bisher bekannten
Wirkmechanismen. Die Methode wird derzeit
v. a. in der Intensivmedizin bei akuter
Hypoxämie eingesetzt. Besonders bei
hohen Atemfrequenzen lässt sich eine
Verbesserung der Oxygenierung
erreichen. Nach ersten Daten kann die
nasale High-Flow-Therapie aber auch
eine Hyperkapnie reduzieren. Es bleibt
abzuwarten, ob sich hiermit zumindest
in einigen Fällen eine Alternative zur
nichtinvasiven Beatmung ergibt. Das
Verfahren wird somit auch für die
Langzeittherapie interessant, möglicherweise
als nächster Schritt zu einer
individualisierten Atmungsunterstützung.
In der Neonatologie hat die nasale
High-Flow-Sauerstofftherapie dagegen
bereits einen hohen Stellenwert erreicht
und stellt bei bestimmten Indikationen
eine Alternative zur CPAP-Atmung dar.
Diesem Thema widmet sich der
Beitrag von N. Hepping und Koautoren. Sie
beschreiben die zu Erwachsenen
unterschiedliche Physiologie der Atmung
und in Folge dessen die
unterschiedlichen Wirkmechanismen von nasalem
High-Flow bei Früh- und
Neugeborenen. Unterschiede ergeben sich v. a. im
Hinblick auf den endexspiratorischen
Atemwegsdruck. Die häufigste
Indikation für die nasale High-Flow-Therapie
ist die Entwöhnung vom Respirator bei
Frühgeborenen sowie als weitere
Indikationen das Apnoe-Bradykardie-Syndrom
und das neonatale Atemnotsyndrom.
Mit dem Thema extrakorporale
Membranoxygenierung (ECMO) beim akuten
Lungenversagen befasst sich der Beitrag
von S. Demirakca und T. Schaible,
ebenfalls aus einem neonatologischen
Zentrum. Daher bezieht sich der Artikel auch
überwiegend auf Neugeborene und
Kinder. Die ECMO hat hier bereits einen
höheren Stellenwert als bei
Erwachsenen, da die Erfolgsraten bei
Neugeborenen und Säuglingen am höchsten sind.
Wie bei der nasalen High-Flow-Therapie
in der Neonatologie handelt es sich um
rein intensivmedizinische Indikationen.
Bei Erwachsenen wird aber die
venovenöse ECMO bzw. die
extrakorporale CO2-Entfernung zunehmend auch
beim hyperkapnischen
Ventilationsversagen eingesetzt, eine Indikation, die v. a.
uns Pneumologen betrifft. Es geht speziell
um die Themen Erleichterung einer
lungenproduktiven Beatmung und der
Beatmungsentwöhnung, Vermeidung einer
Intub (...truncated)