Nichtpharmakologische interventionelle Therapieverfahren in der Pneumologie

Der Pneumologe, Sep 2016

Prof. Dr. M. Rose, Dr. O. Karg

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Nichtpharmakologische interventionelle Therapieverfahren in der Pneumologie

Nichtpharmakologische interventionelle Therapieverfahren in der Pneumologie Liebe Leserinnen und Leser 0 Klinik für Intensivmedizin und Langzeitbeatmung, Asklepios Fachkliniken München-Gauting , München , Deutschland 1 Fachbereich Medizin, Goethe Universität Frankfurt am Main , Mannheim , Deutschland - das Leitthema dieser Ausgabe der Zeitschrift Der Pneumologe widmet sich nichtpharmakologischen interventionellen T herapieverfahren in der Pneumologie. Wir verknüpfen den Begriff „interventionell“ ja nahezu reflexartig mit der Endoskopie, aber das ist zu eng gedacht. Neben der Endoskopie kommen Interventionen vor allem auch in der Intensiv-, Beatmungs- und Schlafmedizin zum Einsatz. Entsprechend breit ist das Spektrum der Therapien, die in dieser Ausgabe beschrieben werden. Hinzu kommt, dass zwei therapeutische Verfahren mit ihren altersspezifischen Merkmalen sowohl aus der Sicht der Erwachsenenpneumologie, als auch der pädiatrischen Pneumologie dargestellt werden. Es freut uns sehr, dass wir hierfür jeweils zwei Autorengruppen gewinnen konnten. Natürlich kommt auch die Endoskopie zu Wort: Die Autoren K. Darwiche, St. Eisenmann und W. Gesierich befassen sich mit den Themen bronchiale Thermoplastie und gezielte Lungendenervierung. Die bronchiale Thermoplastie als ultima ratio beim schweren unkontrollierten Asthma bronchiale ist zwar kein ganz neues Verfahren, aber die praktischen Erfahrungen sind im Hinblick auf die seltenen Indikationen immer noch gering und viele Fragen offen. Der Beitrag gibt eine aktuelle Übersicht zur derzeitigen Datenlage. Ein ganz neues Therapieverfahren für die COPD ist dagegen die gezielte Lungendenervierung („targeted lung denervation“), d. h. Radiofrequenzablation des Plexus pulmonalis mit dem Ziel einer dauerhaften Vagolyse. Hierzu gibt es bisher noch keine breiten klinischen Erfahrungen, sondern nur sog. Machbarkeitsstudien. H. Teschler und Koautoren beschreiben ausführlich die Methoden der elektrischen Atemwegsstimulation zur Therapie der moderaten bis schweren obstruktiven Schlafapnoe. Es werden u. a. die Unterschiede der verschiedenen Geräte sowie der prädiktive Stellenwert der medikamenteninduzierten Schlafendoskopie im Hinblick auf die Erfolgsrate der Elektrostimulation hervorgehoben und aktuelle Empfehlungen zum klinischen Management zitiert. Der Beitrag ist Pflichtlektüre für jeden Pneumologen, der sein Wissen über Schlafmedizin aktualisieren will. Der Beitrag von J. Bräunlich und H. Wirtz befasst sich mit der nasalen High-Flow-Therapie, d. h. der Zuführung eines angewärmten und angefeuchteten Luft-Sauerstoff-Gemischs über eine spezielle Nasenbrille mit bis zu 60 l/min hohem Fluss. Über dieses Verfahren wird aktuell viel diskutiert, was aber nicht unbedingt zu besserem Verständnis beiträgt. Die Autoren beschreiben ausführlich die bisher bekannten Wirkmechanismen. Die Methode wird derzeit v. a. in der Intensivmedizin bei akuter Hypoxämie eingesetzt. Besonders bei hohen Atemfrequenzen lässt sich eine Verbesserung der Oxygenierung erreichen. Nach ersten Daten kann die nasale High-Flow-Therapie aber auch eine Hyperkapnie reduzieren. Es bleibt abzuwarten, ob sich hiermit zumindest in einigen Fällen eine Alternative zur nichtinvasiven Beatmung ergibt. Das Verfahren wird somit auch für die Langzeittherapie interessant, möglicherweise als nächster Schritt zu einer individualisierten Atmungsunterstützung. In der Neonatologie hat die nasale High-Flow-Sauerstofftherapie dagegen bereits einen hohen Stellenwert erreicht und stellt bei bestimmten Indikationen eine Alternative zur CPAP-Atmung dar. Diesem Thema widmet sich der Beitrag von N. Hepping und Koautoren. Sie beschreiben die zu Erwachsenen unterschiedliche Physiologie der Atmung und in Folge dessen die unterschiedlichen Wirkmechanismen von nasalem High-Flow bei Früh- und Neugeborenen. Unterschiede ergeben sich v. a. im Hinblick auf den endexspiratorischen Atemwegsdruck. Die häufigste Indikation für die nasale High-Flow-Therapie ist die Entwöhnung vom Respirator bei Frühgeborenen sowie als weitere Indikationen das Apnoe-Bradykardie-Syndrom und das neonatale Atemnotsyndrom. Mit dem Thema extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) beim akuten Lungenversagen befasst sich der Beitrag von S. Demirakca und T. Schaible, ebenfalls aus einem neonatologischen Zentrum. Daher bezieht sich der Artikel auch überwiegend auf Neugeborene und Kinder. Die ECMO hat hier bereits einen höheren Stellenwert als bei Erwachsenen, da die Erfolgsraten bei Neugeborenen und Säuglingen am höchsten sind. Wie bei der nasalen High-Flow-Therapie in der Neonatologie handelt es sich um rein intensivmedizinische Indikationen. Bei Erwachsenen wird aber die venovenöse ECMO bzw. die extrakorporale CO2-Entfernung zunehmend auch beim hyperkapnischen Ventilationsversagen eingesetzt, eine Indikation, die v. a. uns Pneumologen betrifft. Es geht speziell um die Themen Erleichterung einer lungenproduktiven Beatmung und der Beatmungsentwöhnung, Vermeidung einer Intub (...truncated)


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Prof. Dr. M. Rose, Dr. O. Karg. Nichtpharmakologische interventionelle Therapieverfahren in der Pneumologie, Der Pneumologe, 2016, pp. 363-364, Volume 13, Issue 6, DOI: 10.1007/s10405-016-0071-0