Schlimmes Ohr und rote Augen

MMW - Fortschritte der Medizin, Oct 2016

Prof. Dr. med. H. S. Füeßl

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Schlimmes Ohr und rote Augen

Klumpfüße Lamotrigin für Schwangere - eine sichere Option _ Epileptikerinnen nehmen in der Re- gel auch während der Schwangerscha ihre Medikamente ein. Im Gegensatz zu Valproinsäure und Phenobarbital gilt Lamotrigin als unbedenklich in Bezug auf Missbildungen beim Ungeborenen. Eine Studie fokussierte nun auf das Risiko dass betro€ene Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten (LKG) oder Klumpfüßen geboren werden. Die Daten stammen aus der Studie EUROCAT in der Millionen Gebur- ten zwischen und registriert wurden. Babys wiesen kongeni- tale Missbildungen auf. Bei der Auswer- tung ließen sich Babys mit Lamotri- gin-Exposition (Monotherapie) im ersten Trimenon šnden die nonchromosomale ■ Rodriguez-Colon G, Palestine AG (). Polychondritis with auricular and ocular involvement. N Engl J Med. 2015;373:2562 - KOMMENTAR Die Studie bestätigt viele andere Daten, die Lamotrigin als absolut vertretbares Medikament in der Schwangerschaft iodenti†zieren. Die Frage nach vermehrten LKG, wie sie vor allem unter Topiramat beschrieben werden, konnten sich genauso wenig bestätigen wie Klumpfußdeformitäten. Ein großer Nachteil ist die fehlende Information zur Dosierung, da wir aus anderen Registern wissen, dass Missbildungen ab einer Tagesdosis von 300 mg durchaus relevant ansteigen können. Die Studie sollte auch nicht zu hektischem und stets riskantem Umstellen der Medikation bei Beginn einer Schwangerschaft führen. Auch andere Medikamente haben vertretbare Risikopro†le. ■ Dr. med. V. Homberg Schlimmes Ohr und rote Augen Ein 46-jähriger Mann litt seit etwa einem Monat unter einer schmerzhaften Schwellung beider Ohrmuscheln, geröteten Augen beidseits und einer Lichtempfindlichkeit. Auf Befragen gab er außerdem gleichzeitig auftretende Schmerzen im rechten Handgelenk an. Beide Ohrmuscheln waren gerötet, ödematös infiltriert und sehr berührungs- und druckschmerzhaft. Die Ohrläppchen blieben ausgespart (Abb. 1). Das rechte Trommelfell war entzündlich gerötet. Die augenärztliche Untersuchung ergab eine beidseitige gemischte Injektion. Nach Applikation von PhenylephrinAugentropfen entfärbten sich die geröteten Augen nicht, was für eine Skleritis sprach. In der Labordiagnostik ergaben sich keine wegweisenden Befunde. Der Patient wurde systemisch und lokal mit Glukokortikoiden und Zykloplegika behandelt, worunter sich der entzündliche Prozess im Lauf von einigen Wochen gut zurückbildete. Die Polychondritis ist eine chronische entzündliche Erkrankung des Knorpelgewebes, die den Autoimmunerkrankungen zugeordnet wird. Sie kann an allen Knorpel enthaltenden Körperregionen auftreten. Besonders häufig sind Ohr- und Nasenregion betroffen, selten können auch der Kehlkopf, die Herzklappen und die Skleren beteiligt sein. ■ Prof. Dr. med. H. S. Füeßl (...truncated)


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Prof. Dr. med. H. S. Füeßl. Schlimmes Ohr und rote Augen, MMW - Fortschritte der Medizin, 2016, pp. 52-52, Volume 158, Issue 18, DOI: 10.1007/s15006-016-8836-2