Neue Arznei erleichtert multifaktorielle Therapie

Info Diabetologie, Aug 2013

Bei der Antidiabetikaauswahl für ein patientenzentriertes Therapiekonzept ist außer der antihyperglykämischen Wirkung das Vermeiden von Hypoglykämien und Gewichtszunahme zentral wichtig.

A PDF file should load here. If you do not see its contents the file may be temporarily unavailable at the journal website or you do not have a PDF plug-in installed and enabled in your browser.

Alternatively, you can download the file locally and open with any standalone PDF reader:

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15034-013-0397-1.pdf

Neue Arznei erleichtert multifaktorielle Therapie

IN|Fo|DIABETOLOGIE  GLP-1-Analogon kann das leisten In 0 Fo 0 Pharm 0 HbA 0 Blutdruck- 0 Lipid- und Gewichtsreduktion 0 Typ- 0 -Diabetes 0 0 Quelle: Satellitensymposium beim Diabeteskon- gress am 8.5.2013 in Leipzig, Veranstalter: Bristol- Myers Squibb und AstraZeneca Quelle: Pressekonferenz am 9.5.2013 beim Diabeteskongress in Leipzig, Veranstalter: Novo Nordisk - „Auch Patienten, die sich nur mit einem Alterszucker in der Praxis vorstellen, sollte man als kardiovaskuläre Risikopatienten einstufen“, sagte Prof. Nikolaus Marx von der Uniklinik Aachen. Um ihr Risiko zu senken, müsse man neben dem HbA1c-Wert, auch den Blutdruck, die Lipide, die viszerale Adipositas und die endotheliale Dysfunktion im Blick behalten. Hypoglykämien sollten dabei vermieden werden. Denn wenn der HbA1c von Diabetikern zu stringent gesenkt werde, steige ihre Mortalität wieder an, sagte Marx. Auch deshalb seien GLP1-Analoga für Typ-2-Diabetiker so vorteilha , so Marx, denn sie lösen keine Hypoglykämien aus. Aber wirken sie auch auf andere kardiovaskuläre Risikofaktoren positiv? In der LEAD-3-Studie sank der systolische Blutdruck der Typ2-Diabetiker, die den GLP-1-Agonisten Liraglutid (Victoza®) in einer 1,2 mg(n=251) oder einer 1,8-mg-Dosis (n=247) pro Tag erhielten, um –2,1 bzw. –3,6 mmHg signi kant stärker als bei jenen mit Sulfonylharnsto (n=248) mit –0,7 mmHg (p <0,05). Und die Inkretintherapie wirkt sich o enbar auch auf die Lipide positiv aus: LDL-, Gesamtcholesterin und Triglyzeride nahmen in der LEAD6-Studie (n=464) mit Liraglutid ab. Noch ein Pluspunkt: Die Patienten nehmen mit dem GLP-1-Analogon nicht zu wie mit Sulfonylharnsto en, sondern sogar signi kant ab (LEAD 3). Dabei wird eher das kardiovaskulär ungünstige viszerale Fettgewebe reduziert. Mit Liraglutid plus Metformin nahm das viszerale Fett um –17,1% bzw. –16,4% ab im Vergleich zu –4,8% mit Sulfonylharnsto plus Metformin (Jendle et al. Diab Obes Metabol 2009). „GLP-1-Analoga wirken sich also auf sämtliche kardiovaskuläre Risikofaktoren positiv aus “, so Marx. Bei der Antidiabetikaauswahl für ein patientenzentriertes Therapiekonzept ist außer der antihyperglykämischen Wirkung das Vermeiden von Hypoglykämien und Gewichtszunahme zentral wichtig. Die Di erenzialtherapie bei Diabetes fokussiert heute auf multiple Determinanten des kardiometabolischen Risikos. Antidiabetika, die wie der SGLT-2-Inhibitor Dapagli ozin einen Gewichtsanstieg verhindern oder das Körpergewicht sogar senken, ein niedriges Hypoglykämierisiko haben und einfach anzuwenden sind, bilden die Grundlage einer patientenzentrierten, individualisierten erapie, sagte Prof. Jochen Seufert vom Uniklinikum Freiburg. Dapagli ozin (Forxiga®) reduziert die Rückresorption von Glukose in der Niere durch eine selektive SGLT2-Inhibition. Dadurch wird überschüssige Glukose insulinunabhängig mit dem Harn ausgeschieden, so Prof. Guntram Schernthaner aus Wien. Das Gli ozin senkt HbA1c, das Gewicht und den Blutdruck bei geringem Hypoglykämierisiko, betonte Schernthaner. Der SGLT-2-Hemmer wirke in jedem Stadium des Typ-2-Diabetes. In Kombination mit Metformin reduziert Dapagli ozin Eine Frage ist aber noch o en: Kann auch die kardiovaskuläre Mortalität und a i Morbidität gesenkt werden? Die retros- lto Fo pektive Major Adverse Cardiovascular -ke ch Events (MACE)-Analyse lässt das vermu- sen K t ten. Phase-II- und III-Studien mit 6638 reb o Patienten wurden dafür gepoolt. 4257 er- R© hielten Liraglutid. Die Studienautoren verglichen die Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse (kardiovaskulärer Tod, Herzinfarkt und zerebrovaskuläre Ereignisse) bei Liraglutid- erapie mit der unter den Vergleichssubstanzen. „Egal welche statistische Methode verwendet wurde, das Ergebnis war mit Liraglutid im Trend – allerdings nicht signi kant – immer besser als das mit der Vergleichssubstanz“, sagte Marx. Die prospektive internationale LEADER™-Studie mit über 9000 Typ-2-Diabetikern soll nun klären, ob mit Liraglutid die Rate kardiovaskulärer Ereignisse tatsächlich sinkt. Die Ergebnisse werden für 2015 oder 2016 erwartet. Veronika Schlimpert (10 mg/d) den HbA1c nach 24 Wochen um 0,84%-Punkte im Vergleich zum Ausgangswert (vs.–0,30%-Punkte bei Metformin plus Placebo). Die HbA1c-Senkung war auch im Langzeitverlauf über zwei Jahre konstant. Das Gewicht sank im Vergleich zu Placebo signi kant um 2 kg nach 24 Wochen und um 3,1 kg nach 102 Wochen. Auch als Add-on- erapie zu Insulin führte der SGLT-2-Hemmer zu einer über zwei Jahre anhaltenden HbA1cund Gewichtsabnahme. Zudem sank der Insulinbedarf. Abdol A. Ameri (...truncated)


This is a preview of a remote PDF: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15034-013-0397-1.pdf

Abdol A. Ameri. Neue Arznei erleichtert multifaktorielle Therapie, Info Diabetologie, 2013, pp. 52-52, Volume 7, Issue 4, DOI: 10.1007/s15034-013-0397-1