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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2FBF03358761.pdf
Neues kaliumsenkendes Medikament sichert lebensrettende Therapie ab
Kardiales Screening bei Fußballern Überdiagnostik durch falsche ESC-Empfehlungen
óóóó Die häufigste Ursache des plötz- lichen Herztodes bei Fußballern ist die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM). Um diese auszuschließen
wird von der Europäischen Kardiologie-Gesell- schaft ein Screening empfohlen
wel- ches Anamnese
körperliche Untersu- chung und ein
-Ableitungs-EKG umfasst. Das EKG führt aber häufig in die Irre
gibt Anlass zu weiteren
teuren og und unnötigen Untersuchungen und i/
m verunsichert nicht zuletzt auch die too Sportler
so das Fazit einer Studie von PPhA Kardiologen aus Madrid. I© Die Spanier hatten bei
aktiven Fußballprofis das HCM-Screening durchge- führt. Die EKG-Auswertung nach Maßgabe der ESC-Empfehlungen fand auffällige Be- funde bei
Sportlern
die weiter abzuklä-
óóJ.A. Cabrera, Jahreskongress der ESC 2010; European Heart Journal, Vol. 31, Abstract Supplement, Abstract 3980
-
Bei kompletter
HerzinsuffizienzBehandlung mit ACE-Hemmern und
Aldosteronantagonisten drohen
Hyperkaliämien. Ein neuartiger
KaliumBinder beugt dem vor und soll dafür
sorgen, dass die prognostisch
wichtigen Medikamente ausreichend hoch
dosiert werden.
óóóó Patienten mit Herzschwäche
profitieren prognostisch von einer möglichst
vollständigen Blockade des
Renin-AngiotensinAldosteron-Systems. Doch seit Aufnahme
der ACE-Hemmer/AT1-Blocker und
Aldosteronantagonisten in die Therapieleitlinien
der Herzinsuffizienz nehmen
Klinikeinweisungen wegen Hyperkaliämie zu.Vor allem
ältere Patienten mit Herzinsuffizienz und
zusätzlichem Nierenschaden sind
gefährdet. Schon eine Hyperkaliämie-Episode mit
Serumwerten über 5,5 mmol/l
verzehnfacht die Mortalität. Aus Furcht vor
arrhythmischen Komplikationen werden gerade
jenen Patienten, die von einer
RAAS-Blockaren gewesen wären. In der Studie wurden
bei allen Fußballern sowohl genetische
Tests als auch MRI-Untersuchungen
durchgeführt. Diese bestätigten, dass die
Fußde am meisten profitieren, die
lebensrettenden Medikamente mitunter
vorenthalten, oder aber sie werden nicht ausreichend
dosiert, beklagt der Kardiologe Professor
Bertram Pitt, University of Michigan
Medical School in Ann Arbor/USA.
Abhilfe soll nun ein neuartiges orales
Medikament schaffen, welches Kalium
intestinal bindet und sich derzeit in klinischer
Entwicklung befindet (RLY5016, Relypsa).
Auf dem europäischen
Kardiologenkongress in Stockholm stellte Pitt eine erste
placebokontrollierte Doppelblindstudie mit
104 Patienten vor, in der die neue Arznei in
der Prävention von Hyperkaliämien unter
leitliniengerechter
Herzinsuffizienzbehandlung untersucht wurde.
Eingeschlossen wurden Patienten, bei denen eine
dokumentierte Hyperkaliämie zum Abbruch
der Herzinsuffizienzbehandlung geführt
hatte, oder Patienten mit Herz- und
Nierenschwäche und hohen
Kaliumserumwerten (4,3–5,1 mmol/l). Alle Patienten wurden
mit Spironolacton behandelt.
Auffällige EKG-Befunde ohne
Krankheitswert: Bei
Profifußballern ein häufiges Phänomen.
baller herzgesund waren. Die
EKG-Veränderungen waren Ausdruck der
spezifischen isotonen
Trainingsbelastung der Fußballer.
Fazit: Die
Screening-Empfehlungen der ESC müssen schleunigst
überarbeitet werden, wobei
insbesondere Art und Intensität der
Trainingsbelastung bei der EKG-Interpretation
berücksichtigt werden sollte. DE óó
Signifikant weniger Hyperkaliämien
Der intestinale Kationen-Binder senkte
effektiv die Kaliumwerte (4,48 vs. 4.93 mmol/
l). Gleichzeitig reduzierte er signifikant die
Rate von Hyperkaliämien über 5,5 mmol/l
(7% vs. 25%), insbesondere bei Patienten
mit zusätzlicher Nierenschwäche (7% vs.
39%). Mehr Patienten der Verumgruppe
konnten die volle Spironolacton-Dosis von
50 mg/d einnehmen (91 vs. 74%).
Nebenwirkungen waren leichtere
gastrointestinale Beschwerden sowie Hypokaliämien
bei 6% der Patienten.
Wenn diese Ergebnisse in größeren
Studien bestätigt werden, dann könnten
laut Pitt künftig mehr Risikopatienten mit
Herz- und Nierenschwäche ihre
prognostisch wirksame Behandlung in voller Dosis
erhalten, ohne Hyperkaliämien befürchten
zu müssen. (...truncated)