Neues kaliumsenkendes Medikament sichert lebensrettende Therapie ab

CardioVasc, Jun 2016

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Neues kaliumsenkendes Medikament sichert lebensrettende Therapie ab

Kardiales Screening bei Fußballern Überdiagnostik durch falsche ESC-Empfehlungen óóóó Die häufigste Ursache des plötz- lichen Herztodes bei Fußballern ist die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM). Um diese auszuschließen wird von der Europäischen Kardiologie-Gesell- schaft ein Screening empfohlen wel- ches Anamnese körperliche Untersu- chung und ein -Ableitungs-EKG umfasst. Das EKG führt aber häufig in die Irre gibt Anlass zu weiteren teuren og und unnötigen Untersuchungen und i/ m verunsichert nicht zuletzt auch die too Sportler so das Fazit einer Studie von PPhA Kardiologen aus Madrid. I© Die Spanier hatten bei aktiven Fußballprofis das HCM-Screening durchge- führt. Die EKG-Auswertung nach Maßgabe der ESC-Empfehlungen fand auffällige Be- funde bei Sportlern die weiter abzuklä- óóJ.A. Cabrera, Jahreskongress der ESC 2010; European Heart Journal, Vol. 31, Abstract Supplement, Abstract 3980 - Bei kompletter HerzinsuffizienzBehandlung mit ACE-Hemmern und Aldosteronantagonisten drohen Hyperkaliämien. Ein neuartiger KaliumBinder beugt dem vor und soll dafür sorgen, dass die prognostisch wichtigen Medikamente ausreichend hoch dosiert werden. óóóó Patienten mit Herzschwäche profitieren prognostisch von einer möglichst vollständigen Blockade des Renin-AngiotensinAldosteron-Systems. Doch seit Aufnahme der ACE-Hemmer/AT1-Blocker und Aldosteronantagonisten in die Therapieleitlinien der Herzinsuffizienz nehmen Klinikeinweisungen wegen Hyperkaliämie zu.Vor allem ältere Patienten mit Herzinsuffizienz und zusätzlichem Nierenschaden sind gefährdet. Schon eine Hyperkaliämie-Episode mit Serumwerten über 5,5 mmol/l verzehnfacht die Mortalität. Aus Furcht vor arrhythmischen Komplikationen werden gerade jenen Patienten, die von einer RAAS-Blockaren gewesen wären. In der Studie wurden bei allen Fußballern sowohl genetische Tests als auch MRI-Untersuchungen durchgeführt. Diese bestätigten, dass die Fußde am meisten profitieren, die lebensrettenden Medikamente mitunter vorenthalten, oder aber sie werden nicht ausreichend dosiert, beklagt der Kardiologe Professor Bertram Pitt, University of Michigan Medical School in Ann Arbor/USA. Abhilfe soll nun ein neuartiges orales Medikament schaffen, welches Kalium intestinal bindet und sich derzeit in klinischer Entwicklung befindet (RLY5016, Relypsa). Auf dem europäischen Kardiologenkongress in Stockholm stellte Pitt eine erste placebokontrollierte Doppelblindstudie mit 104 Patienten vor, in der die neue Arznei in der Prävention von Hyperkaliämien unter leitliniengerechter Herzinsuffizienzbehandlung untersucht wurde. Eingeschlossen wurden Patienten, bei denen eine dokumentierte Hyperkaliämie zum Abbruch der Herzinsuffizienzbehandlung geführt hatte, oder Patienten mit Herz- und Nierenschwäche und hohen Kaliumserumwerten (4,3–5,1 mmol/l). Alle Patienten wurden mit Spironolacton behandelt. Auffällige EKG-Befunde ohne Krankheitswert: Bei Profifußballern ein häufiges Phänomen. baller herzgesund waren. Die EKG-Veränderungen waren Ausdruck der spezifischen isotonen Trainingsbelastung der Fußballer. Fazit: Die Screening-Empfehlungen der ESC müssen schleunigst überarbeitet werden, wobei insbesondere Art und Intensität der Trainingsbelastung bei der EKG-Interpretation berücksichtigt werden sollte. DE óó Signifikant weniger Hyperkaliämien Der intestinale Kationen-Binder senkte effektiv die Kaliumwerte (4,48 vs. 4.93 mmol/ l). Gleichzeitig reduzierte er signifikant die Rate von Hyperkaliämien über 5,5 mmol/l (7% vs. 25%), insbesondere bei Patienten mit zusätzlicher Nierenschwäche (7% vs. 39%). Mehr Patienten der Verumgruppe konnten die volle Spironolacton-Dosis von 50 mg/d einnehmen (91 vs. 74%). Nebenwirkungen waren leichtere gastrointestinale Beschwerden sowie Hypokaliämien bei 6% der Patienten. Wenn diese Ergebnisse in größeren Studien bestätigt werden, dann könnten laut Pitt künftig mehr Risikopatienten mit Herz- und Nierenschwäche ihre prognostisch wirksame Behandlung in voller Dosis erhalten, ohne Hyperkaliämien befürchten zu müssen. (...truncated)


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Neues kaliumsenkendes Medikament sichert lebensrettende Therapie ab, CardioVasc, 2016, pp. 18-18, Volume 10, Issue 4, DOI: 10.1007/BF03358761