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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2FBF03358858.pdf
Erhöhtes Schlaganfallrisiko bei reduzierter Nierenfunktion
Gelesen und kommentiert
Dr. med. Gerald Klose Bremen
Lipidologie
Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion sterben vermehrt an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine Metaanalyse belegt nun
dass eine reduzierte glomeruläre Filtrationsrate ein unabhängiger Risikofaktor für Schlaganfälle ist.
eine besonders deutliche Zunahme des Risikos, wenn nur tödliche Schlaganfälle als Endpunkte analysiert wurden (relatives Risiko: 1,98). Der Effekt der reduzierten Nierenfunktion war weitgehend unabhängig von Alter, Geschlecht und kardiovaskulären Risikofaktoren.
-
óóóó Für die Metaanalyse wurden die
Ergebnisse von 33 prospektiven Studien
ausgewertet, in denen der Zusammenhang
zwischen einer glomerulären Filtrationsrate
(GFR) und dem Risiko für neue
Schlaganfälle im Langzeitverlauf untersucht worden
war. Die Daten von 284 672
Studienteilnehmern standen zur Verfügung. Die GFR bei
Studienbeginn wurde in allen Studien auf
der Basis der Cockgroft-Gold-Formel oder
der „Modification of Diet in Renal Disease
(MDRD)“-Formel berechnet. Als reduzierte
GFR galten Werte < 60 ml/min/1,73 m2.
Während des 3,2 bis 15 Jahre dauernden
Follow-ups waren 7863 Schlaganfälle
aufgetreten. Personen mit einer GFR < 60 ml/
min/1,73 m2 hatten ein um 43% erhöhtes
Schlaganfallrisiko (gepooltes relatives
Risiko: 1,43) im Vergleich zu Personen mit
normalen GFR-Werten. Das Schlaganfallrisiko
war abhängig vom Ausmaß der
GFR-Reduktion: Während das Risiko bei GFR-Werten
von 40–60 ml/min/1,73 m2 um 28% erhöht
war, betrug die Risikoerhöhung bei Werten
< 40 ml/min/1,73 m2 sogar 77%.
Das Risiko für ischämische und
hämorrhagische Schlaganfälle war jeweils in
gleichem Ausmaß erhöht, allerdings fand sich
óó Kommentar: Die meisten Patienten mit
einer eingeschränkten Nierenfunktion
sterben an kardiovaskulären
Komplikationen und nicht an einer Progredienz der
Nierenerkrankung bis zur terminalen
Niereninsuffizienz. Vor einiger Zeit hatte eine
Frischer frontaler Apoplex und alter Apoplex
in der Kernspintomografie.
Metaanalyse gezeigt, dass eine
verminderte GFR < 60 ml/min/1,73 m2 mit einer
Erhöhung der allgemeinen Mortalität und auch
der spezifischen Mortalität durch
kardiovaskuläre Erkrankungen einhergeht. Die
vorliegende Metaanalyse aus 33
prospektiven Kohortenstudien zeigt, dass eine
reduzierte GFR auch ein wichtiger
unabhängiger Risikofaktor für Schlaganfälle ist. Die
Bedeutung der GFR-Verminderung als
Risikofaktor wird noch unterstrichen durch
die gefundene Dosis-Wirkungs-Beziehung
zwischen den GFR-Werten und dem
Ausmaß des Schlaganfallrisikos sowie durch
das besonders stark erhöhte Risiko für
tödliche Schlaganfälle.
Die Bestimmung der Nierenfunktion
durch die GFR erlaubt möglicherweise eine
verbesserte Abschätzung des individuellen
Schlaganfallrisikos. Dies hat vor allem für
die gezielte Schlaganfallprophylaxe und
die Behandlung anderer
Risikoerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus
und Adipositas eine große Bedeutung.
Patienten mit einer verminderten
Nierenfunktion sollten auf modifizierbare
Risikofaktoren untersucht und befragt werden
und anschließend entsprechend behandelt
y werden bzw. durch Beratung zur
Verhalaph tensprävention motiviert werden.
r
toog Dr. med. Markus Busch,
aPh Robert Koch-Institut, Berlin óó
ir
e
t
rA óó Lee et al. Low glomerular filtration rate
©
and risk of stroke: meta-analysis. BMJ 2010;
341:c4249 (...truncated)