Waisenkinder in der Medizin
Je früher geboren, desto höher das ADHS-Risiko _
FIND-ID - Angeborene Immundefekte finden! Dies ist das Ziel der vor zwei Jahren gegründeten Netzwerkinitiative FIND-ID. Den Initiatoren Prof. Tim Niehues, Krefeld, Prof. Volker Wahn, Berlin und Gabriele Gründl von der Deutschen Selbsthilfe Angeborene Immundefekte e.V. geht es darum, eine frühzeitige Diagnose und wirksame Therapie bei Patienten mit angeborenen Immundefekten zu erreichen. Derzeit sind von den 40 000-100 000 Betroffenen in Deutschland gerade einmal 2000 Patienten diagnostiziert. FIND-ID will Allgemeinmediziner, Kinderärzte, Internisten und HNOÄrzte in Kliniken und Praxen dafür sensibilisieren, bei Patienten mit schweren, rezidivierenden Infektionen an einen angeborenen Immundefekt zu denken und eine gezielte Diagnostik zu veranlassen.
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Waisenkinder in der Medizin Unter dem
Motto „Gemeinsam für die Seltenen“
haben die Allianz Chronischer Seltener
Erkrankungen (ACHSE) und die private
Krankenversicherung Central einen Preis
an Menschen verliehen, die sich für die
Versorgung von Patienten mit
chronischen seltenen Erkrankungen – allein in
Deutschland mehr als vier Millionen
Menschen – einsetzen.
Einen der zwei mit 5000 Euro dotierten
ersten Preise erhielt das Klinikum der
Frankfurter Johann Wolfgang
GoetheUniversität, das sich für Menschen mit
Cystischer Fibrose einsetzt. Da es für
diese häufig schwierig ist, Informationen
über ihre Erkrankung zu erhalten, wurde
ein Online-Expertenrat eingerichtet.
Den zweiten ersten Preis erhielt das
Projekt „Mein Befundordner“. In dem
Seminar für 14- bis 21-Jährige mit anorektalen
Fehlbildungen können diese ihre
Krankheitsgeschichte aufarbeiten. Das Konzept
wurde von der Münchner
Selbsthilfeorganisation „Soma“ für Menschen mit
Anorektalfehlbildungen eingereicht.
Zu unreif das Licht der Welt erblickt?
ADIPÖSE MÜTTER
Abspecken in der Schwangerschaft lohnt sich
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Dicken Frauen wird empfohlen, während der Schwangerschaft weniger
zuzulegen als Normalgewichtige. Eine Studie hat nun gezeigt, dass sogar eine
Gewichtsabnahme in dieser Zeit wesentliche Vorteile bringt.
Frauen der Adipositasklasse III (BMI ≥ 40), die während der Schwangerschaft
Gewicht verloren hatten, wurden mit Frauen der gleichen Adipositasklasse, die sich
an die Empfehlungen des Institute of Medicine (Gewichtszunahme 5–9 kg)
gehalten hatten, verglichen. In der ersten Gruppe reduzierte sich mit dem Gewicht
das Risiko für eine Kaiserschnittentbindung (OR 0,77) und ein makrosomes Kind
(OR 0,64). Die Gefahr für eine Präeklampsie, starke Blutungen während der
Entbindung, eine vaginal-operative Geburt, niedrige Apgar-Werte oder Stress beim
Kind blieb durch den Gewichtsverlust unbeeinflusst.
Zwar zeigte sich ein erhöhtes Risiko (OR 2,34) dafür, dass das Neugeborene zu
klein für sein Reifungsalter war, wenn die Schwangeren an Gewicht verloren
hatten. Das erhöhte Risiko für ein niedriges Geburtsgewicht des Kindes lag aber nur
knapp über der Gesamtprävalenz für untergewichtige Neugeborene in
Schweden (3,7 vs. 3,6%). ST ■
Blomberg M. Maternal and neonatal outcomes among obese women with weight gain below the new
institute of medicine recommendations. Obstet Gynecol 2011; 117(5):1065–70 (...truncated)