Dichte Brust macht Brustkrebs nicht tödlicher
Schützt Kaffee vor Endometrium-Karzinom?
Li t e rat u r ko m p a k t Internationale Fachliteratur im Überblick Aus epidemiologischen Studien sind für das Endometrium-Karzinom eine Reihe von Risikofaktoren bekannt. In einer Metaananalyse von mehreren Studien wurde nun der Frage nachgegangen, wie sich ein erhöhter Kaffeegenuss auf das Risiko für ein Endometrium-Karzinom auswirkt. D der häufigsten gynäkologischen as Endometrium-Karzinom ist eine Neoplasien. Epidemiologische Studien konnten einen Zusammenhang des Endometrium-Karzinoms mit Adipositas sowie erhöhten Östrogen- und Insulinkonzentrationen belegen, die das Wachstum von endometrialen Zellen fördern. Regelmäßige körperliche Aktivität gilt als wichtige Vorbeugung vor einem Endometrium-Karzinom. Auch lässt sich das Risiko durch bestimmte Diätmaßnahmen senken. Kaffee, sicher eines der weltweit am meisten genossenen Getränke, setzt sich aus vielen Substanzen zusammen, von denen einige antimutagene und antioxidative Eigenschaften besitzen. Studien wiesen darauf hin, dass Kaffee hormonmodulierende Effekte hat. Es wurde gezeigt, dass Kaffeegenuss die Spiegel von Östrogen sowie CPeptid senkt. Mehrere epidemiologische Studien wurden in den letzten Jahren
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mit der Frage einer möglichen
Assoziation von Kaffeegenuss und dem Risiko
für ein Endometrium-Karzinom
durchgeführt. In einer Metaanalyse wurden
jetzt 16 Beobachtungsstudien aus den
USA, Europa und Japan ausgewertet, die
bis Oktober 2011 publiziert wurden. Von
den 16 Studien waren zehn
Fall-Kontrollund 6 Kohortenstudien. Insgesamt
umfassten die Studien 6.628 Fälle. Das
gepoolte relative Risiko für ein
Endometrium-Karzinom für die höchste (drei bis
vier Tassen/Tag) versus der niedrigsten
aufgenommenen Kaffeemenge betrug
0,71 (95% Konfidenzintervall (KI): 0,61–
0,81; p = 0,13). Bezogen auf das
Studiendesign betrug das gepoolte relative
Risiko 0,69 (95% KI: 0,55–0,87) für
FallKontroll-Studien und 0,70 (95% KI:
0,61–0,80) für Kohortenstudien. Bei
Studien aus Japan war diese inverse
Assoziation stärker ausgeprägt (relatives Risiko
(RR): 0,40; 95% KI: 0,25–0,63) als bei
Dichte Brust macht Brustkrebs nicht tödlicher
Teilentwarnung für Frauen mit mammografisch dichter Brust: Sie haben zwar
ein stark erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, aber sie sterben nicht
häufiger daran als Frauen mit weniger dichtem Drüsengewebe.
UFrauen mit dichtem
Brustdrüsenge
m den Faktor vier bis fünf ist bei
webe die Brustkrebsrate erhöht. Die
Tumoren haben zudem häufig prognostisch
ungünstige Eigenschaften. Damit
könnte Brustkrebs bei Frauen mit dichter
Brust mit einer höheren Mortalität
assoziiert sein. Dieser Vermutung wurde nun
in einer Studie nachgegangen. Die
Autoren werteten die Daten von 9.232 Frauen
aus, die zwischen 1996 und 2005 mit der
Diagnose eines primären invasiven
Mammakarzinoms im US Breast Cancer
Surveillance Consortium registriert
worden waren. 84% hatten nach den
Kriterien des American College of Radiology
(ACR) Brüste mit mittleren
Dichtegraden (ACR 2 oder 3), 10% extrem dichtes
Drüsengewebe (ACR 4).
Bei ACR-4-Frauen war der Krebs
häufiger im Intervall aufgetreten, hatte öfter
Lymphknoten befallen und wurde eher
mit einer Chemotherapie behandelt.
ACR1-Frauen hatten dagegen ein etwas
höheres Risiko, dass der Tumor bei Diagnose
schon im AJCC-Stadium IV vorlag.
Während der mittleren Beobachtungszeit von
6,6 Jahren starben 1.795 Frauen, davon
889 infolge des Krebses. Wurden
Lokalisation und Stadium des Karzinoms, Alter
und Jahr bei Diagnose, BMI, Art der
Entdeckung und Therapie berücksichtigt,
hatten ACR-4- im Vergleich zu
ACR2-Frauen weder eine höhere
Brustkrebsden US-Studien (RR: 0,69; 95% KI: 0,60–
0,79) und Europa (RR: 0,79; 95% KI:
0,63–0,99). Eine zusätzliche Tasse Kaffee
pro Tag bewirkte ein gepooltes relatives
Risiko von 0,92 (95% KI: 0,90–0,95), d. h.
eine zusätzliche Tasse Kaffee senkte das
Risiko für ein Endometrium-Karzinom
um 8%. Unabhängig vom Studiendesign
zeigte sich, dass ein erhöhter
Kaffeegenuss mit einem reduzierten Risiko für
ein Endometrium-Karzinom einherging.
Fazit: Wie diese Metaanalyse zeigt,
nimmt das Risiko für ein
EndometriumKarzinom mit zunehmendem
Kaffeegenuss ab. Auch bestätigt diese Studie
frühere Annahmen eines präventiven
Effektes von Kaffee für die Entstehung
eines Endometrium-Karzinoms. Bei drei
bis vier Tassen Kaffee/Tag nimmt das
Risiko für ein Endometrium-Karzinom
um 29% ab. Einen Lebensmittelkonzern
mit Sitz in der Schweiz werden diese
Ergebnisse sicher freuen. Die Autoren von
der Harvard School of Public Health
gaben keinen Interessenkonflikt an.
Prof. Dr. Tino F. Schwarz
JE Y et al.: Coffee consumption and risk of
endometrial cancer: findings from a large up-to-date
meta-analysis. Int J Cancer 2012; 131: 1700–10
sterblichkeit (HR = 0,92, 95%-KI = 0,71–
1,19) noch eine höhere Sterblichkeit
insgesamt (HR = 0,83, 95%-KI = 0,68–1,02).
Eine gegenüber Frauen mit ACR 2
erhöhte Brustkrebssterblichkeit zeigte sich
jedoch bei ACR-1-Frauen – sofern sie adipös
waren (HR = 2, (...truncated)