Therapiestandards bei CED werden meist nicht umgesetzt
Therapiestandards bei CED werden meist nicht umgesetzt
Hoffnung für PBC-Patienten
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Als eine Ursache dieser Entwicklung wird
die Lu¦verschmutzung im Zuge der
Industrialisierung im 20. Jahrhundert diskutiert.
Gesicherte Umweltfaktoren, die den
Verlauf der Erkrankung beein¨ussen und die
Schübe triggern können, sind nach Rogler
unter anderem Vitamin-D-Mangel,
Gebrauch nichtsteroidaler Antirheumatika
(NSAR) an mehr als 15 Tagen pro Monat,
psychische Belastungen sowie orale
Kontrazeptiva. Experimentelle Untersuchungen
bei Tieren sowie bei gesunden Probanden
in der Schweiz belegen darüber hinaus,
dass lange Flugreisen oder der Aufenthalt
in Höhen von über 2000 Metern über dem
Meeresspiegel Hypoxie-bedingt
CEDSchübe triggern können.
Die pragmatische Empfehlung Roglers
ist zum einen das Meiden bekannter
Trigger, soweit möglich, sowie gegebenenfalls
die vorbeugende Behandlung. „Ein Viertel
der CED-Schübe wären vermeidbar, wenn
auf NSAR verzichet würde“, erklärte er.
Hohe Vitamin-D-Spiegel schützen
Crohnund Colitis-ulcerosa-Patienten vor
Schüben. Vor Flugreisen könne die
MesalazinDosis (z.B. Salofalk®) erhöht bzw.
Budesonid verordnet werden. Die
ªerapiequalität bei CED müsse deutlich verbessert
werden, fordern Experten. Im Alltag
erhalten weniger als 25% der CED-Patienten
die optimale Behandlung, wie z.B. die
Kombination aus oraler und rektaler
Mesalazintherapie, entsprechend der in
Leitlinien dešnierten Standards. (TM)
Symposium 205 der Falk Foundation e.V. „New Treatment
Targets in Gut and Liver Diseases“, Oktober 2016 in Luzern
lensäuren schützt, erklärte Prof. Dr.
Ulrich Beuers, Amsterdam. Auf diese Weise
werde die Fibrosierung der Leber
verlangsamt und die Prognose der Patienten
verbessert.
Die potenziell lebensbedrohliche PBC
führt zur allmählichen Zerstörung der
kleinen Gallenwege in der Leber. Hätten
früher fast alle diese Patienten eine
Leberzirrhose entwickelt, tre’e dies seit
Einführung von UDCA für ca. 50% der
Patienten nicht mehr zu, so Beuers. Zwei
Drittel der Patienten hätten eine normale
Lebenserwartung, nur noch selten sind
Lebertransplantationen erforderlich.
„Das ist ein großer Erfolg.“ (TM)
Symposium 205 der Falk Foundation e.V.
„New Treatment Targets in Gut and Liver Diseases“,
21.–22. Oktober 2016 in Luzern
Die Häufigkeit chronisch
entzündlicher Darmerkrankungen nimmt –
offenbar umweltbedingt – weiter
zu. Therapiestandards werden
überwiegend nicht befolgt.
Die in den vergangenen 50 Jahren stark g-e
stiegene Häušgkeit chronisch
entzündlicher Darmerkrankungen (CED) ist nach
Au’assung von Gastroenterologen
bevorzugt auf Umweltfaktoren zurückzuführen.
Es sei keinesfalls ein stabiles Niveau
erreicht worden, wie teils berichtet werde,
sagte Prof. Dr. Gerhard Rogler, Zürich.
Vielmehr nehme die Zahl der
Neuerkrankungen weiter zu, auch bei Kindern. In
Deutschland geht man derzeit von einer
Inzidenz für Morbus Crohn von 6 – 7/100.000
aus, für Colitis ulcerosa von 4 – 6/100.000.
Die europäische
Zulassungsbehörde EMA hat im Oktober 2016
die vorläufige Zulassung von
Obeticholsäure für schwer
behandelbare Patienten mit primär
biliärer Cholangitis (PBC)
empfohlen. Es bestehe ein hoher Bedarf
für PBC-Patienten, die
unzureichend auf das bislang einzige
zugelassene Medikament
Ursodesoxycholsäure (UDCA)
ansprechen, hieß es.
Obeticholsäure, das in Kombination mit
UDCA (z.B. Ursofalk®) oder bei
UDCAUnverträglichkeit allein angewendet
werden soll, aktiviert den
Farnesoid-X-Rezeptor, so dass die
Gallensäureproduktion der Leber vermindert wird.
UDCA dagegen führt zu einem relati
ven Austausch toxischer Gallensäuren
gegen die hydrophile, untoxische UDCA.
Vermutlich verstärke sie außerdem die
Sekretion von Bikarbonat, welches die
Cholangiozyten vor den aggressiven
Gal (...truncated)