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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15015-012-0020-7.pdf
Jährliches Thorax-Röntgen senkt nicht die Lungenkrebs-Mortalität
Jährliches Thorax-Röntgen senkt nicht die Lungenkrebs-Mortalität
-
L i te rat u r ko m p a k t
A sich 154.901 Personen im Alter von
n der randomisierten Studie hatten
55 bis 74 Jahren beteiligt. Etwa 50 % der
Probanden waren Frauen, 42 %
Ex-Raucher und 10 % Raucher. Der Hälfte von
ihnen wurde vier Jahre lang jährlich eine
Röntgen-Thorax-Untersuchung an einem
von zehn US-Screeningzentren
angeboten. Die Nachbeobachtungszeit betrug
maximal 13 (im Median knapp 12) Jahre.
Das Screeningangebot wurde anfangs
von 86,6 % der Patienten in Anspruch
genommen, bei der letzten Untersuchung
lag die Teilnahmequote immer noch bei
79 %. Insgesamt betrug die Adhärenz
83,5 %, und 91,2 % der Patienten nahmen
mindestens eine Screeninguntersuchung
wahr. In der Kontrollgruppe ließen sich
etwa 11 % der Patienten zur
Krebsfrüherkennung den Thorax röntgen.
Über 13 Jahre wurden in beiden
Gruppen gleich häufig Lungenkarzinome
diagnostiziert: 20,1 Fälle pro 10.000
Personenjahren in der Interventionsgruppe und
19,2 Fälle in der Kontrollgruppe (relatives
Risiko [RR] 1,05). 307 von 1.696
Lungenkarzinomen in der Interventionsgruppe
(18 %) wurden durch das Screening
zutage gefördert, 198 wurden im Intervall
entdeckt und die übrigen nach der
Screeningperiode. Die Krebsdiagnose erfolgte
nicht in früheren Stadien als in der
Vergleichsgruppe. Bei 12.718 Teilnehmern
lieferte mindestens eine
Screening-Untersuchung ein falsch-positives Ergebnis. Die
diagnostische Abklärung war bei 0,4 %
von ihnen mit Komplikationen belastet.
In der Interventionsgruppe starben
1.213 Teilnehmer an Lungenkrebs, in der
Kontrollgruppe waren es 1.230. Die
Mortalitätsraten pro 10.000 Personenjahren
betrugen damit 14,0 bzw. 14,2 (RR 0,99).
Fazit: Den Studienautoren um Martin M.
Oken von der University of Minnesota
zufolge belegen die Daten, dass vier
jährliche Thorax-Röntgen-Untersuchungen
im Hinblick auf die
LungenkarzinomMortalität „keinen wesentlichen Nutzen“
haben. Selbst wenn man einen
Verdünnungseffekt durch die nachfolgenden neun
Jahre ohne Screening annehme, sei die
anfängliche Mortalitätsreduktion nicht
statistisch signifikant. Beate Schumacher
Oken MM et al. Screening by chest
radiograph and lung cancer mortality: the
Prostate, Lung, Colorectal, and Ovarian (PLCO)
randomized trial.
J Am Med Ass. 2011; 306(17):1865–73.
Infos auf
springermedizin.de
Weitere Beiträge zu Diagnostik
und Therapie des
Lungenkarzinoms finden Sie hier:
www.springermedizin.
de/273860.html (...truncated)