Unzufriedene Ärzte
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Unzufriedene Ärzte
Die Stimmung unter Deutschlands Ärzten ist nicht gut. Vor allem Niedergelassene klagen über schlechte Arbeitsbedingungen. Trotzdem will jeder Fünfte demnächst in die Praxis investieren.
Z Einkommen, zu hohe Arbeitsbeu viel Bürokratie, stagnierendes lastung, einengende Budgets - das sind nur einige Gründe, warum viele Ärzte in Deutschland längst nicht mehr über ihre berufliche Situation jubeln. Über ein Drittel der deutschen Ärzte gibt in einer aktuellen repräsentativen Studie von TNS Infratest an, mit der derzeitigen Situation alles andere als zufrieden zu sein. Die Stimmung bei den Niedergelassenen ist besonders schlecht: Hier sind 44 % unzufrieden, bei den angestellten Ärzten ist es fast jeder Fünfte. Die Marktforscher hatten im Auftrag der Commerzbank 140 niedergelassene und 160 angestellte Ärzte befragt.
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Trotz allem investieren
Überraschend ist, dass trotz der relativ
schlechten Grundstimmung jeder fünfte
niedergelassene Arzt in diesem Jahr eine
größere Investition plant – nicht selten
betrifft dies eine Kooperationsgründung.
Das deckt sich zwar mit der Aussage, dass
auch jeder fünfte Niedergelassene eine
berufliche Veränderung im nächsten Jahr
anstrebt, überraschend ist aber zugleich,
dass mehr als zwei Drittel die beruflichen
Dinge – zumindest fürs nächste Jahr –
eher so lassen wollen, wie sie sind.
Die berufliche Veränderung suchen im
Laufe des nächsten Jahres vor allem
angestellte Ärzte (57%). Das mag auch
daran liegen, dass die Befragten in den
Angestelltenverhältnissen besonders unter
den derzeitigen Arbeitsbedingungen wie
Arbeitszeiten, -belastung und -klima
leiden (64%). Jeweils rund die Hälfte der
niedergelassenen Ärzte nennt dagegen die
Bürokratie und stagnierende oder
sinkende Einnahmen als Gründe für die
Unzufriedenheit. Etwas mehr als ein Viertel
klagt zudem über zu enge
Budgetvorgaben in der Patientenversorgung.
Die Angst, dass gerade angestellte Ärzte
ins Ausland abwandern werden, bestätigt
sich nicht unbedingt: Lediglich 29% der
angestellten Ärzte, die sich beruflich
verändern wollen, sehen im Ausland eine
Option. Das Gros, nämlich 44%, will sich
niederlassen. Sie planen entweder eine
Praxisgründung oder -übernahme (18%),
wollen eine Kooperation eingehen (18%) oder
als Mitunternehmer in ein MVZ einsteigen.
Allerdings zieht es die
niederlassungswilligen angestellten Ärzte eher in die Stadt
als aufs Land: Gerade einmal 4% der
angestellten Ärzte und nur 5% beider
befragten Gruppen würde sich auf dem Land
niederlassen, wobei unter den bereits
niedergelassenen Medizinern immerhin 9%
die ländlichen Regionen bei künftigen
beruflichen Veränderungen bevorzugen
würden. Für die Großstadt interessieren sich
40% der angestellten Ärzte und 42% beider
Gruppen, in eine Klein-/oder Mittelstadt
würden immerhin noch 38% der
angestellten und über ein Drittel aller
veränderungswilligen Ärzte ziehen.
Nachwuchs will nicht aufs Land
Das geringe Interese an den ländlichen
Regionen sieht die Kassenärztliche
Bundesvereinigung (KBV) besonders kritisch,
denn bereits eine bundesweite Befragung
von Medizinstudenten im vergangenen
Sommer ergab, dass für die große
Mehrheit der Mediziner eine Tätigkeit als
Landarzt nicht infrage kommt. Das sogenannte
Berufsmonitoring war eine gemeinsame
Studie der KBV mit der Universität Trier.
Von den 12.500 befragten Studenten
konnten sich 16% eine Tätigkeit als
Landarzt vorstellen, heißt es in einer Mitteilung
der KBV. „Damit bestätigt die aktuelle
Umfrage unsere Ergebnisse“, erläutert
KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller.
Dabei kamen Städte mit bis zu 5.000
Einwohnern für rund die Hälfte der befragten
Studenten auf keinen Fall als Arbeitsort
infrage. „Beide Umfragen zeigen, dass
dringend etwas geschehen muss, um dem
Ärztemangel insbesondere auf dem Land
noch etwas entgegenzusetzen“, so Müller.
Dazu gehöre neben Bürokratieabbau und
einer angemessenen Vergütung auch eine
entsprechende Infrastruktur, die auch für
die Partner und Familien der Ärzte
Anreize schaffe. „Sonst ist der Landarzt bald
wirklich nur noch im Fernsehen zu sehen“,
meint Müller. Rebekka Hoehl
Im Interview mit Herrn Prof. Kießling ist es missverständlich, dass
Hörgeräteakustiker grundsätzlich nah am Trommelfell arbeiten. Herr
Kießling leitet daraus eine Grundqualifikation ab, die es erlaubt,
Hörgeräte bis 4 mm vor das Trommelfell zu schieben, und zwar durch den
Hörgeräteakustiker. Die Ohrabformung für die Anfertigung von
Maßohrpassstücken ist aber unserer Meinung nach eine gänzlich andere
Prozedur. Hier wird vor Einbringen des Abformmaterials zunächst durch
Watte, Mull oder ein anderes weiches Material das Trommelfell geschützt
und danach die Abformmasse in den äußeren Gehörgang eingebracht.
Damit ist der handwerklich arbeitende Hörgeräteakustiker weit weg vom
Trommelfell und Mittelohr. Außerdem ist die Indikation offenbar neben
den audiometrischen Parametern von der anatomischen Ausbildung des
Gehörgangs abhängig. Dies zu beurteilen und einzuschätzen ist eine
diagnostisch (...truncated)