Therapie-Kombi erfolgreich bei Tinnitus
HNO-Nachrichten
B Prognose dieser Patienten erheblich isher war das unklar, auch weil die günstiger ist und sie häufig gar nicht in Studien behandelt werden. Die chine- sischen Ärzte schlossen nun in ihre Studie insgesamt 230 NPC-Patienten im Stadium II ein, 114 erhielten nur eine Radiothera- pie, 116 zusätzlich wöchentlich 30 mg/m2 Cisplatin. Primärer Endpunkt war das
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-
Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren, die eine simultane Chemoradiotherapie erhielten,
lebten insgesamt länger als solche, die nur bestrahlt worden waren.
Therapie-Kombi erfolgreich bei Tinnitus
Mit der Kombination aus zwei bekannten Tinnitustherapien ist es Forschern
gelungen, Beschwerden von Patienten mit Tinnitus deutlich zu mindern.
Kombiniert wurden die Tinnitus-Retraining-Therapie und die kognitive
Verhaltenstherapie.
G nitus-Retraining-Therapie als auch
egen Tinnitus werden sowohl die
Tindie kognitive Verhaltenstherapie eingesetzt.
Forscher der Universität Maastricht haben
die beiden Therapiekonzepte vereint und
die Kombination einer randomisierten und
kontrollierten Studie unterzogen.
In zwei Gruppen behandelten sie 492
Patienten mit Tinnitus. 247 Patienten
erhielten eine gewöhnliche Tinnitustherapie
mit einem Hörgerät und/oder einem
Masker sowie audiologischen
Nachuntersuchungen. Die andere Gruppe, 245
Patienten, wurde mit einer Kombination aus
kognitiver Verhaltenstherapie mit
Elementen der Tinnitus-Retraining-Therapie
behandelt. Auch sie erhielten bei Bedarf
ein Hörgerät und/oder einen Masker.
Ziel der Therapien war es, sowohl die
Lebensqualität der Patienten als auch ihre
Tinnitus-Beschwerden zu bessern.
Außerdem wurden negative Effekte wie Sorgen
und Depression, Tinnitus-bezogene
Ängste und Katastrophisieren erfasst. Zu Beginn
der Therapie sowie nach drei, acht und
zwölf Monaten wurden unter anderem die
Scores HUI (health utilities index) und THI
(tinnitus handicap inventory) ermittelt.
Verglichen mit der gewöhnlichen
Tinnitustherapie verbesserte die kombinierte
freie Überleben wurde signifikant
verbessert (87,9 vs. 77,8 %; HR 0,45). Das
Überleben ohne Fernmetastasen lag bei 94,8
vs. 83,9 % (HR 0,27), nur auf das
Überleben mit lokoregionärer Kontrolle hatte
das zusätzliche Cisplatin keinen
signifikanten Einfluss (93,0 vs. 91,1 %).
In einer multivariaten Analyse war die
Zahl der Chemotherapiezyklen der
einzige unabhängige Faktor, der mit
Gesamtund progressionfreiem Überleben und
Fernmetastasen-Kontrolle
zusammenhing. Unter der Chemoradiotherapie gab
es allerdings signifikant mehr akute
toxische Effekte, späte Nebenwirkungen
waren jedoch nicht signifikant häufiger.
Fazit: Eine zeitgleiche
Chemoradiotherapie verbessert das Gesamtüberleben von
Patienten mit NPC im Stadium II im
Vergleich zu alleiniger Radiotherapie.
Zunehmend erhalten NPC-Patienten allerdings
eine intensitätsmodulierte
Strahlentherapie. Ob sie dann ebenfalls von der
zusätzlichen Chemotherapie profitieren, muss
noch gezeigt werden. Christina Berndt
Chen QY et al. Concurrent
chemoradiotherapy vs radiotherapy alone in stage II
nasopharyngeal carcinoma: phase III randomized
trial. J Natl Cancer Inst. 2011;103:1761–70.
Therapie die Lebensqualität der Patienten
über zwölf Monate deutlich. Und auch der
Schweregrad des Tinnitus und die
Beeinträchtigung der Patienten gingen zurück.
Fazit: Welche Behandlungsschritte
letztendlich für den Therapieerfolg
verantwortlich waren, können die Autoren der
Studie nicht sagen. Sie schließen nicht aus,
dass einige Behandlungselemente
überflüssig sind und künftig eingespart
werden könnten. Weitere Studien sollen dies
klären. Für die Autoren sind die
Ergebnisse dennoch ein Zeichen dafür, dass ihr
Therapiemodell zur Behandlung von
Tinnitus-Patienten verschiedener
Schweregrade umfassend eingesetzt werden
könnte. Christopher Heidt
Cima RF et al. Specialised treatment based
on cognitive behaviour therapy versus usual
care for tinnitus: a randomised controlled
trial. Lancet 2012; 379: 1951–9 (...truncated)