Neu auf dem Markt
Tagesmüdigkeit bei Parkinson-Krankheit verringern
Laut den Zwischenergebnissen der Studie VITOBA (Vimpat Added to One Baseline AED), die im Rahmen der 64. AANJahrestagung in New Orleans vorgestellt wurden, profitieren Epilepsiepatienten mit nur einer einzigen bisherigen Vortherapie am stärksten von der Zusatztherapie mit Lacosamid (Vimpat®). VITOBA ist eine sechsmonatige, prospektive, nicht-interventionelle Studie, die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Lacosamid in der Kombinationstherapie mit einem Antiepileptikum bei Patienten mit fokalen Anfällen überprüft. Geplant ist der Einschluss von 500 erwachsenen Patienten. Die Interimsanalyse umfasste die Wirksamkeitsdaten von 99 Patienten und die Verträglichkeitsdaten von 109 Patienten.
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Bei der Patientenpopulation in VITOBA
handelte es sich um Patienten aus dem
klinischen Praxisalltag. Die Mehrheit der
Patienten (73,4 %) hatten nur ein bis drei
Therapieversuche seit ihrer Diagnose
erhalten. Die mittlere Erhaltungsdosis war
250 mg/d Lacosamid, im Median
200 mg/d. Patienten mit nur einer
einzigen bisherigen Vortherapie in ihrem
Leben profitierten am stärksten von der
Zusatztherapie mit Lacosamid: 86,7 %
erreichten eine Reduktion ihrer Anfälle um
mindestens 50 % (vs. 77,8 % in der
Gesamtstudienpopulation); 80 % erreichten
eine Reduktion ihrer Anfälle um
mindestens 75 % (vs. 64,6 % in der
Gesamtstudienpopulation); 66,7 % der Patienten
hatten keine Anfälle mehr (vs. 43,3 % in der
Gesamtstudienpopulation). Die
häufigsten unerwünschten Ereignisse waren
Mattigkeit (11,9 %), Schwindelgefühl (10,1 %)
und Konvulsion (5,5 %). red
Neu auf dem Markt
Das Unternehmen neuraxpharm hat zwei
neue Präparate im ZNS-Bereich auf den
Markt gebracht.
Levodopa/Benserazidneuraxpharm© ist zur Behandlung des
Morbus Parkinson und des idiopathischen
Restless-Legs-Syndroms indiziert und wird
in folgenden Wirkstärken angeboten:
50 mg/12,5 mg, 100 mg/25 mg und
200 mg/50 mg. Modafinil-neuraxpharm©
wird zur Behandlung von Erwachsenen
mit exzessiver Schläfrigkeit, die mit
Narkolepsie mit und ohne Kataplexie
einhergeht, eingesetzt. Die Tabletten sind in der
Wirkstärke 100 mg erhältlich red
Nach Informationen von neuraxpharm
— Vigilanz- und Schlafstörungen mit
Tagesmüdigkeit beeinträchtigen die
Lebensqualität von Patienten mit Parkinson-Erkrankung
stark, können aber durch die Therapiewahl
beeinflusst werden.
Die Ursachen der gestörten Vigilanz sind
komplex, erläuterte Professor Wolfgang Jost,
Neurologe an der Deutschen Klinik für
Diagnostik in Wiesbaden. Einerseits kann die
Erkrankung selbst die Vigilanzstörung
hervorrufen, andererseits können Schlafstörungen
und eine gestörte zirkadiane Rhythmik zu
Tagesmüdigkeit führen, die ebenfalls die
Vigilanz vermindert. Zudem können
Medikamente wie Dopaminergika die Vigilanz
zusätzlich beeinträchtigen.
Dass sich Dopaminagonisten hinsichtlich
ihrer Effekte auf die Vigilanz unterscheiden,
zeigt die PiViCog-PD-Studie (Effekte von
Piribedil auf Vigilance und Cognition bei
Patienten mit Parkinson’s Disease), deren erste
Ergebnisse PD Dr. Karla Eggert, Oberärztin der
Klinik für Neurologie der Philipps-Universität
Marburg, auf einer Pressekonferenz in
Frankfurt vorstellte. Es handelt sich um die erste
Studie, in der Piribedil (Clarium®) mit den
Non-Ergot Dopaminagonisten Ropinirol und
Pramipexol verglichen wurde. An der
Untersuchung der „German Parkinson Study
Group“ und dem Kompetenznetz Parkinson
nahmen 80 Patienten im Alter von 34 bis 88
Jahren teil, die meist ein Hoehn &
Yahr-Stadium von 2 aufwiesen und unter Behandlung
mit einem Non-Ergot-Dopaminagonisten
(34 % Ropinirol, 66 % Pramipexol) an einer
ausgeprägten Tagesmüdigkeit (Epworth
Sleepiness Scale ESS > 11) litten.
Randomisiert wurden die Patienten von
ihrem bisherigen Medikament (Ropinirol oder
Pramipexol) entweder auf Piribedil
umgestellt (Interventionsarm) oder sie erhielten
Medikament und Dosierung unverändert
weiter (Kontrollarm). Nach elf Wochen hatte
sich die Tagesmüdigkeit unter Piribedil
signifikant und laut Eggert klinisch relevant im
Vergleich zu den anderen Non-Ergot
Dopaminagonisten verbessert (p = 0,01). Damit
entsprach die Tagesmüdigkeit bei Einnahme
von Piribedil dem Niveau in der
Allgemeinbevölkerung. Das bestätigt auch die
Erfahrungen von Eggert und Jost mit Piribedil in
der Praxis. Eggert betonte, gerade jüngere
Parkinson-Patienten hätten ihrem Eindruck
nach ein besonders hohes Risiko für eine
ausgeprägte Tagesmüdigkeit bei Therapie
mit Dopaminagonisten. Jost plädiert dafür,
das Risiko der Tagesschläfrigkeit bereits bei
der Ersteinstellung auf ein Präparat mit zu
berücksichtigen. Friederike Klein
Pressekonferenz„CLARE Fakten: Vigilanz und
Kognition bei Morbus Parkinson – Ergebnisse
der PiViCog-Studie“, Frankfurt/Main, 25.4.2012
Veranstalter: Desitin, Hamburg
Pflanzliche Schlafmittel machen nicht abhängig
und sind frei von „Hang-over“
— Nach Schätzungen leiden 10 % der
Bevölkerung unter durch Schlafstörungen
verursachten Leistungseinbußen am Tage, teilte
das Unternehmen Bionorica (...truncated)