Sind bald alle Praxen vernetzt?

CME, Jun 2016

Philipp Grätzel von Grätz

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Sind bald alle Praxen vernetzt?

Sind bald alle Praxen vernetzt? In vielen Fachbereichen ist Telemedizin auf dem Weg zum Standard. Aktuelle Kosten-Nutzen-Erhebungen sollen jetzt endgültig den Durchbruch bringen. 0 0 Derzeit wird in Brandenburg versucht, eine flächendeckende Infrastruktur aus telemedizinischen Zentren aufzubauen Flächendeckende Infrastruktur - An vielen Stellen wird mittlerweile daran gearbeitet, den Arzt per Datenleitung etwas systematischer „anzubieten“. Die brandenburgische Gesundheitsministerin verschickte deswegen einen Förderbescheid über fast eine Mio. Euro an das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) in Cottbus. Das Krankenhaus wird die Fördergelder, die aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung stammen, für den Aufbau eines telemedizinischen Beratungs- und Versorgungszentrums einsetzen. „Das erste Ziel ist es, damit die Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz in Südostbrandenburg zu verbessern“, betont Dr. Jürgen Krülls-Münch, Kardiologe und Chefarzt der 1. Medizinischen Klinik am CTK. Mittelfristig soll das telemedizinische Beratungszentrum am CTK freilich nicht nur den Herzspezialisten gehören. „Wir können uns gut vorstellen, künftig beispielsweise Frauen mit Risikoschwangerschaften telemedizinisch zu betreuen. Auch für Diabetes-Patienten, bei denen die Blutzuckereinstellung nicht stabil gelingt, ist das Telemonitoring eine Option“, betont Krülls-Münch. Telemedizin ist für viele Fachgruppen ein Thema, von den Hausärzten über die Gynäkologen und Dermatologen bis hin zu Radiologen, die telemedizinisch vernetzt sind. Unser Zentrum am CTK soll ein Teil dieser Infrastruktur werden“, so KrüllsMünch. Mit dem Geld aus dem Konjunkturpaket wird zunächst die Infrastruktur aufgebaut. Es werden anderthalb Stellen neu besetzt und 250 telemedizinische Überwachungssets angeschafft. Das „Paket“ umfasst unter anderem elektronische Präzisionswaagen und Messgeräte für Blutdruck und Sauerstoffsättigung. Die Geräte übertragen ihre Messwerte drahtlos an eine Basisstation und von dort in eine elektronische Patientenakte. Das alles funktioniert problemlos. Dass es an der Technik nicht hapert, belegte auch die weltgrößte Medizinmesse, die Medica 2010 in Düsseldorf. Dort zeigten die Telemedizinhersteller seit Jahren geeignete Produkte für Telemedizinszenarien aller Art. Datensätze aller Art verschickt Brandenburg ist nicht das einzige Bundesland, das die Bemühungen um telemedizinische Dienstleistungen zu systematisieren versucht. So wurde mit Hilfe von Fördergeldern der EU um die Universität Greifswald herum eines der größten deutschen Telemedizinnetze gestrickt. 15 kleinere Krankenhäuser sind angebunden. Röntgenbilder, digitalisierte Gewebeschnitte, Computertomographien: Über das Netzwerk „Pomerania“ werden Datensätze aller Art verschickt und telemedizinisch befundet. Den Löwenanteil macht dabei das Mammographie-Screening aus, allein Kostenträger kooperieren Auch wenn bei diesem Beispiel die Finanzierung funktioniert: Das Geld bleibt der große Pferdefuß aller Telemedizinbemühungen. Zwar steigt die Bereitschaft der Kostenträger, für diese Projekte zusätzlich Geld in die Hand zu nehmen. Zu dem steinigen Weg der Vertragsverhandlung mit jeder einzelnen Krankenkasse gibt es derzeit aber keine Alternative. „Wir kooperieren bei unserem Zentrum mit dem Ärztenetz ‚Prosper Lausitz‘, sodass wir zunächst mit der Knappschaft und der DAK Finanzierungsverhandlungen anstreben“, sagt Krülls-Münch. Der Service soll aber auch für andere Kassen offen stehen. (Philipp Grätzel von Grätz) (...truncated)


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Philipp Grätzel von Grätz. Sind bald alle Praxen vernetzt?, CME, 2016, pp. 48-48, Volume 8, Issue 3, DOI: 10.1007/BF03357581