Lupinenmehlallergie ist im Kommen

Allergo Journal, Feb 2010

Dr. Dieter Bruchhausen

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Lupinenmehlallergie ist im Kommen

Lupinenmehlallergie ist im Kommen Redaktion Markus Seidl 0 1 2 Untersuchung Daten zur Prävalenz erhoben. 0 1 2 0 Verlag © Urban & Vogel GmbH , München 1 Verantwortlich für den Inhalt Prof. Dr. Ludger Klimek , Wiesbaden 2 Impressum „Der ÄDA informiert“ Die Lupine (hier Lupinus polyphyllus) ist ein Neophyt; der Anfang des 19; Jahrhunderts als Gartenpflanze aus Nordamerika nach Europa eingeführt wurde; wo er inzwischen auch wild vorkommt Dderen Mehl sich als Backzusatz eig ie Lupine ist eine Hülsenfrucht, net, der die Farbe, Beschaffenheit und biologische Wertigkeit des Produkts beeinflusst. Bei der Herstellung verschiedenen Backwerks wie Brot, Pizza und Kleingebäck wird Lupinenmehl daher heute gerne dem Weizenmehl beigemischt. Seine Menge kann dabei bis zu 10% der Weizenmehlmenge betragen. Auch Fertigsuppen können Lupinenmehl enthalten, und manche Weine werden mit Lupinenmehl geklärt. Diätetisch dient es nicht zuletzt als alternatives Kohlehydrat. Wie sich zeigt, ist jedoch auch das allergene Potenzial nicht zu unterschätzen. Allergische Reaktionen gegen Lupinenmehl sind in unterschiedlicher klire nischer Ausprägung bekannt, darunter ign auch schwere Anaphylaxien. Ausgelöst z itE werden die Reaktionen meist auf nutrizan tivem Weg – einige 100 mg können ber F© reits ausreichen –, selten auf inhalativem Weg im Zusammenhang mit beruflicher Exposition. Zu beachten ist, dass dieses Allergen wärmeresistent ist und seine Allergenität auch nach thermischen Aufbereitungsprozessen beibehält. Unabhängig von der Art der Exposition ist die Sensibilisierung gegen Lupinenmehl wohl selten eine Primärreaktion. Vielmehr geht man davon aus, dass sie sekundär, infolge einer Kreuzallergie gegen ein anderes Antigen, zustande kommt. Eine Kreuzreaktion gegen Lupinenmehl wurde beispielsweise in Zusammenhang mit einer Lupinenpollinosis beobachtet, insbesondere aber bei Erdnussallergie. Das mag nicht überraschen: Wie der englische Name der in Südamerika beheimateten Erdnuss – „peanut“, also „Erbsennuss“ – andeutet, gehört sie wie die Lupine zur Familie der Hülsenfrüchte. Untersuchungen zur Prävalenz der Lupinenmehlallergie an einem großen Patientenkollektiv standen jedoch bislang noch aus. Um hier einen Überblick zu gewinnen, führten die 88 französischen und belgischen Allergologen des Allergy Vigilance Network bei jedem ihrer Patienten, bei dem eine Allergiediagnsotik erforderlich war, auch einen Pricktest mit Lupinenmehlextrakt durch. Untersucht wurden 2.680 Kinder und 2.686 Erwachsene. Das gesamte Kollektiv wurde in vier Gruppen unterteilt: Patienten ohne Sensibilisierung, Patienten mit Nachweis von spezifischem IgE, aber ohne klinische Symptome, Patienten mit altueller Allergie und Patienten mit Erdnussallergie. Die Auswertung des Kinderkollektivs ergab: Bei den Nicht-Atopikern konnte lediglich in 0,2% der Fälle eine Lupinenmehlsensibilisierung nachgewiesen werden, bei den Atopikern in 2%, bei den Allergiekranken in 3% und bei bei den Erdnussallergikern in 17% der Fälle. Für die erwachsenen Patienten lauteten die entsprechenden Zahlen 1%, 2%, 4% sowie 15%. Die Häufigkeit der Lupinenmehlsensibilisierung zwingt dazu, dieses Allergen routinemäßig ins diagnostische Kalkül einzubeziehen. Besondere Aufmerksamkeit ist Patienten mit bekannter Erdnussallergie zu widmen. Dr. Dieter Bruchhausen, Wuppertal Literatur Gayraud J, Mairesse M, Fontaine JF, Thillay A, Leduc V, Rancé F, Parisot L, Moneret-Vautrin DA. The prevalence of sensitization to lupin flour in France and Belgium: a prospective study in 5,366 patients, by the Allergy Vigilance Network. Eur Ann Allergy Clin Immunol 2009; 41: 17–22 (...truncated)


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Dr. Dieter Bruchhausen. Lupinenmehlallergie ist im Kommen, Allergo Journal, 2010, pp. 70-70, Volume 19, Issue 1, DOI: 10.1007/BF03362229