Es begann mit harmlosen Rückenschmerzen

MMW - Fortschritte der Medizin, Sep 2008

Bei einem 55-jährigen Patienten, der über Rückenschmerzen klagt, wird zunächst ein BWS-Syndrom vermutet. Eine NSAR-Therapie bringt aber keine Besserung. Vielmehr entwickelt der Patient jetzt eine Muskelschwäche und eine Polyurie und wird zunehmend somnolent. Laborchemisch fällt eine Hyperkalzämie auf.

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Es begann mit harmlosen Rückenschmerzen

Es begann mit harmlosen Rückenschmerzen Bei einem -jährigen Patienten der über Rückenschmerzen klagt wird zunächst ein BWS-Syndrom vermutet. Eine NSAR-Therapie bringt aber keine Besserung. Vielmehr entwickelt der Patient jetzt eine Muskelschwäche und eine Polyurie und wird zunehmend somnolent. Laborchemisch fällt eine Hyper- kalzämie auf. - Der Patient stellt sich wegen anhal- tender Rückenschmerzen im BWS-Be- reich beim Hausarzt vor. Die Schmer- zen sind bewegungsabhängig. Bei der klinischen Untersuchung sind die Dornfortsätze über der BWS klopf- schmerzhaft. Wegen des Verdachts auf ein BWS-Syndrom wird eine sympto- matische Therapie mit NSAR einge- leitet. Außerdem werden Massagen verordnet. - aktuelle medizin-der besondere fall pischen malignen Plasmazellen bilden abnorme, nicht funktionstüchtige Antikörper, die als monoklonales Paraprotein in der Serumelektrophorese nachgewiesen werden können. Die Infiltration des Knochenmarks durch die malignen Zellen führt zu Osteolysen mit konsekutiver Hyperkalzämie. Außerdem wird die normale Blutbildung gestört mit konsekutiver Anämie, Thrombopenie und eventuell Leukopenie. Das Protein führt außerdem zu einer Schädigung der Nierenfunktion. Die massive Hyperproteinämie kann zu einem Hyperviskositätssyndrom führen, das eine Plasmapherese erforderlich macht. Die Prognose der Erkrankung ist abhängig vom Initialstadium der Erkrankung. Eine Behandlungsindikation besteht ab Stadium II, das heißt, wenn eine Anämie, eine Hyperkalzämie, Osteolysen und/oder eine Nierenfunktionsstörung vorliegen. Dr. med. Peter Stiefelhagen ó - Fabula docet Im Röntgenbild des Schädels sind multiple Osteolysen zu erkennen - Zunehmende Somnolenz Unter der Therapie kommt es nicht zu einer wesentlichen Verbesserung der Schmerzsymptomatik. Zusätzlich entwickelt der Patient eine Polydipsie mit Polyurie und schließlich eine zunehmende Somnolenz, die zur notfallmäßigen stationären Einweisung führt. Bei der Aufnahme finden sich folgende Laborparameter: Die BSG ist mit 98/112 mm n.W. maximal beschleunigt, das Kreatinin mit 2,57 mg/dl und das Kalzium mit 3,5 mval/l deutlich erhöht, ebenso das Gesamteiweiß mit 13,5 g/l. Darüber hinaus findet sich eine leichte normochrome Anämie (HbWert 11,0 g%, 3,66 Mill. Ery/μl) und eine leichte Thrombozytopenie (123000/μl). Immunelektrophorese sichert die Diagnose Angesichts dieser Befundkonstellation besteht der dringende Verdacht auf ein Plasmozytom. Die Diagnose wird gesichert durch die ImmunelektrophoPlasmapherese bei Hyperviskositätssyndrom Zur Behandlung der Hyperkalzämie erhält der Patient das Bisphosphonat Pamidronsäure. Darunter kommt es zum raschen Absinken sowohl des Kalziumals auch des Kreatininwertes. Bei weiterbestehender Somnolenz muss diese als Ausdruck eines Hyperviskositätssyndroms infolge der ausgeprägten Hyperproteinämie gesehen werden, sodass eine Plasmapherese eingeleitet wird. Anschließend besteht die Indikation für eine Chemotherapie, da es sich um ein Stadium III B handelt. Non-Hodgkin-Lymphom Das Plasmozytom gehört zu den NonHodgkin-Lymphomen, und zwar ausgehend von B-Lymphozyten. Die aty (...truncated)


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Dr. med. Peter Stiefelhagen. Es begann mit harmlosen Rückenschmerzen, MMW - Fortschritte der Medizin, 2008, pp. 18, Volume 150, Issue 41, DOI: 10.1007/BF03365600