So lange darf ein Husten dauern
Bei N2-Lungenkrebs bringt Bestrahlen keinen Vorteil
Claudia Daniels Redakteurin
Rund ums
Lungenkarzinom
• Tabakassoziierter Lungenkrebs ist bei
Männern die häufigste
Krebstodesursache, so die ersten Ergebnisse eines
Gesundheitsberichts des
Robert-Koch
Instituts.
• Eine Datenauswertung von 722
Patienten mit NSCLC zeigte, dass
Betablocker die Gesamtmortalität um 22%
während eines mittleren Follow-Ups
von 44 Monaten senken können.
• Laut einer schwedischen Analyse liegt
das absolute Risiko, bis zum 75.
Lebensjahr an Lungenkrebs zu erkranken, bei
familiärer Vorbelastung bei 5%.
Das von Kindern und Jugendlichen so
geliebte Fast-Food steht im Zusammenhang
mit Asthma, Heuschnupfen oder Ekzemen.
Dies legt zumindest die bisher weltweit
größte epidemiologische Studie ISAAC
(International Study of Asthma and Allergies
in Childhood) nahe. Kinder und
Jugendliche, die mindestens dreimal pro Woche
Burger, Pommes und Co. essen, leiden
vergleichsweise häu g an schweren
Symptomen. Das Risiko schwerer
Asthmasymptome stieg bei Jugendlichen um 39%. Steht
hingegen viel Obst auf dem Speiseplan,
erkranken die Heranwachsenden seltener.
www.springermedizin.de
Ellwood P et al, Thorax 2013 (online first)
Viele Patienten, die an einem
nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) im
Stadium III leiden, werden nach
kompletter Resektion des Tumors noch einer
Strahlentherapie unterzogen. Laut einer
aktuellen US-Studie verbessert dies die
Überlebenschancen jedoch nicht. In der
retrospektiven Studie werteten Juan
Wisnievesky und Kollegen Daten von 1307
Patienten aus, die an einem NSCLC mit
Beteiligung der ipsilateralen, mediastinalen
oder subkarinalen Lymphknoten (N2)
erkrankt waren. Die Überlebensraten der
postoperativ bestrahlten und der nicht
bestrahlten Patienten waren statistisch
betrachtet nach einem und nach drei Jahren
gleich. „Dieses Ergebnis sollte erhebliche
Konsequenzen für die Klinik haben“,
fordern die Wissenscha ler. Denn die Daten
zeigten, dass trotz fehlender
Wirkungsnachweise ein großer Prozentsatz dieser
Patienten eine Strahlentherapie erhalte.
Besser seitlich als Heimlich?
Druck von vorne, von hinten oder von der
Seite – es gibt verschiedene Techniken, die
Atemwege von aspirierten
Fremdkörpern zu befreien. Doch welche
Methode ist die beste? Laut den
Messungen australischer
Wissenscha ler lässt sich zwar mit
dem bekannten
Heimlich
Manöver zum Au au
abdominellen Drucks
der höchste
Druckwert erzielen
(142,4 cmH O).
Davon
kommen jedoch
nur maximal
Lieber von der Seite pressen, wenn
der Bissen im Hals stecken bleibt?
... leidet möglicherweise an obstruktiver
Schlafapnoe und erhöht damit das
Risko für Verkehrsunfälle um das
Achtfache! Berufsfahrer müssen trotzdem
nicht um ihren Job bangen, denn mit
konsequenter CPAP sinken
Unfallgefahr und Behandlungszeit in der Klinik
drastisch. Dies
und vieles mehr
lesen Sie in
unserem Schwerpunkt
„Atemwege“.
So lange darf ein
Husten dauern
Viele Patienten unterschätzen die
normale Dauer eines Erkältungshustens.
Ärzte um Dr. Mark Ebell von der
University of Georgia haben die
durchschnittliche Dauer eines akuten Hustens
bei unspezi scher Atemwegsinfektion
in einer Metaanalyse, für die 19 Studien
mit 23 bis 1230 Patienten herangezogen
wurden, ermittelt und mit der
Erwartungshaltung von Patienten verglichen.
Bis ein Erkältungshusten sich
vollständig legt, vergehen bei ansonsten
gesunden Erwachsenen üblicherweise zwei bis
drei Wochen. Die meisten Patienten
glauben jedoch, dass der Husten schon
nach fünf bis sieben Tagen
verschwunden sein müsste. Ebell und Kollegen
vermuten, dass diese Fehleinschätzungen
zu unnötigen Antibiotikaverordnungen
führen können. Um dies zu verhindern,
sollte man die Patienten darüber au
lären, dass einem Erkältungshusten in den
meisten Fällen ein viraler Infekt
zugrunde liegt. Ebenso sei es wichtig,
Patienten den regulären Verlauf eines
akuten Hustens klar zu machen. Ein
Arztbesuch ist laut Ebell nur dann
notwendig, wenn eine Verschlechterung eintritt
oder wenn Alarmsymptome wie hohes
Fieber, blutiges Sputum oder
Kurzatmigkeit hinzukommen.
13,8 cmH O in den Atemwegen an.
Pressmanöver auf die laterale oraxwand
erzielen zwar nicht so hohe Drücke, der
Spitzendruck in den Atemwegen steigt aber
auf 18,0 cmH O. Damit weist das laterale
Pressen eine höhere E zienz auf als der
Heimlich-Handgri . Auch das Risiko für
Organverletzungen ist geringer. Hier muss
allerdings erwähnt werden, dass es sich bei
den „Probanden“ der Studie um
Hausschweine handelte. Bevor sich an den
Regeln, wie bei Fremdkörperaspiration
vorzugehen sei, etwas ändern kann, sind noch
weitere Studien am Humanmodell nötig. (...truncated)