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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs00142-017-0119-0.pdf
Komplexe Knieinstabilität und hinteres Kreuzband
Komplexe Knieinstabilität und hinteres Kreuzband
T. Zantop 1 2
M. J. Strobel 0 1 2
Liebe Kolleginnen und Kollegen 2
0 Sporthopaedicum München , München , Deutschland
1 Sporthopaedicum Straubing , Straubing , Deutschland
2 PD Dr. med. T. Zantop Sporthopaedicum Straubing Bahnhofsplatz 27 , 94315 Straubing , Deutschland
Arthroskopie
-
ein komplexes Knietrauma ist
heutzutage keine Seltenheit mehr. Während eine
solche Pathologie in früheren Jahren
eher nach Hochrasanztraumen auftrat,
ist die komplexe Knieinstabilität heute
auch nach Traumen im Rahmen der
sportlichen Aktivität häufig. Gründe
hierfür sind auf der einen Seite die
erhöhte Risikobereitschaft der Sportler,
neue (Extrem-)Sportarten, technische
Veränderungen der Sportarten, aber
auch eine genauere Diagnostik und
Trennschärfe zwischen isolierten und
kombinierten Kreuzbandverletzungen.
Wissenschaftliche Arbeiten der aktuellen
Literatur haben die komplexe
Instabilität bei Kniegelenkverletzungen in den
Mittelpunkt gerückt. Mit zunehmender
Spezialisierung der Arthroskopeure ist
auch das Interesse am Verständnis des
Verletzungsmechanismus und ein sehr
detailliertes diagnostisches Procedere
gewachsen. Schon bei der scheinbar
einfachen Ruptur des vorderen Kreuzbands
(VKB) darf die Frage erlaubt sein, ob
eine akute isolierte VKB-Ruptur
überhaupt existiert. Ist es möglich, bei einer
Krafteinwirkung, die das hintere
Kreuzband (HKB) zur Ruptur bringt, parallel
verlaufende extraartikuläre Strukturen
zu verschonen? Wie groß ist die Rolle
dieser zusätzlichen Strukturen im
Rahmen des therapeutischen Procederes?
Welche Technik muss anwendet
werden? Wissenschaftliche Arbeiten geben
uns für die große Patientenvielfalt kein
Patentrezept.
Im Rahmen der letzten Jahre sind
mehrere Ausgaben der Zeitschrift
Arthroskopie zu diesem Themenkomplex
herausgegeben worden:
4 3/2014: Bedeutung peripherer In
stabilitäten des Kniegelenks in der
modernen Bandchirurgie,
4 1/2010: Vorderes und hinteres Kreuz
band,
4 3/2008: Revisionseingriffe,
4 3/2006: Verletzungen des hinteren
Kreuzbands.
Ziel dieser aktuellen Ausgabe ist es nun,
auf die exzellenten Arbeiten der
Diagnostik und Propädeutik aufzubauen und
um verschiedene aktuelle operative
Technikarbeiten zu erweitern. Unserer
Ansicht nach ist es wenig sinnvoll, erneut
Übersichtsarbeiten zum
Verletzungsmechanismus und zum Algorithmus zu
präsentieren, die den Lesern schon bekannt
sind; an dieser Stelle sei das
Online-Archiv der Zeitschrift Arthroskopie
empfohlen, um diese Arbeiten in Erinnerung
zu rufen. Wir haben uns entschlossen,
im Sinne der patientenindividualisierten
Versorgung auch bei den Themen
komplexe Knieinstabilität und HKB
verschiedene Techniken zu präsentieren, um den
Lesern die Möglichkeit der operativen
Fortbildung zu geben. Die einzelnen
Arbeiten sollen Einblicke in die detaillierten
Operationsschritte geben und somit das
Wissen über diese Art der Instabilität
vertiefen.
» Die hintere Instabilität kann
mittels tibialer Tunneltechnik
oder Inlaytechnik versorgt
werden
Zunächst soll mit der Arbeit über die
peripheren anatomischen Strukturen ein
Update geben werden. Hier sind sowohl
auf der anterolateralen als auch auf dem
Gebiet der posteromedialen Ecke
interessante und wissenswerte Details
aufgedeckt worden. Zur Versorgung der
hinteren Instabilität ist neben der primären
Refixation eine Versorgung mittels tibialer
Tunneltechnik oder Inlaytechnik
möglich. Die mediale Instabilität kann akut
in der anatomischen Refixation versorgt
werden, aber welche operativen Schritte
sind notwendig bei der
chronisch-medialen Instabilität? Wie ist die
anterolaterale Stabilisation reproduzierbar und im
klinischen Alltag effektiv durchführbar?
Welche operativen Tricks bei der
posterolateralen Rekonstruktion
extraartikulär oder der arthroskopischen Technik
sind sinnvoll? Was muss der Operateur
über die Rehabilitation nach komplexen
Instabilitäten wissen?
Auch wenn diese Ausgabe der
Arthroskopie in ihrer Zusammenstellung etwas
anders ist als frühere Ausgaben, hoffen
wir, dass sie Ihnen gefällt. Unserer
Ansicht nach stellt sie eine Ergänzung zu den
bisherigen Ausgaben mit einer ähnlichen
Thematik dar und keine erneute
Redundanz der hervorragenden Arbeiten der
letzten Jahre.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der
Lektüre und den nötigen Optimismus,
um auch in unruhigen Zeiten mit Freude
an die Zukunft zu denken.
PD Dr. med. Thore Zantop
Prof. Dr. Michael Strobel
Korrespondenzadresse (...truncated)