Migräne erhöht das kardiovaskuläre Risiko

MMW - Fortschritte der Medizin, Mar 2017

Bei Frauen mit Migräne ist das Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Erkrankungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und die Notwendigkeit von koronaren Revaskularisationen leicht erhöht.

A PDF file should load here. If you do not see its contents the file may be temporarily unavailable at the journal website or you do not have a PDF plug-in installed and enabled in your browser.

Alternatively, you can download the file locally and open with any standalone PDF reader:

https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15006-017-9384-0.pdf

Migräne erhöht das kardiovaskuläre Risiko

MMW Fortschritte der Medizin Migräne erhöht das kardiovaskuläre Risiko _ Frauen 0 die unter einer Migräne mit Aura leiden 0 tragen ein leicht erhöhtes Schlaganfallrisiko. Für andere kardio- vaskuläre Erkrankungen gab es bisher wenige Daten. Diese Lücke schließt nun eine Auswertung der Nurses' Health Stu- dy 0 für die ab 0 in den USA 0 Krankenschwestern im Alter von 0 Jahren ohne vaskuläre Erkrankungen rekrutiert wurden. Die letzten Verlaufs- untersuchungen erfolgten 0 . Um den Zusammenhang zwischen Migräne und kardiovaskulären Erkran- kungen zu ergründen 0 wurden die Daten von 0 Teilnehmerinnen ausgewer- tet. Bei Befragungen in den Jahren 0 und 0 hatten sie berichtet 0 ob bei ihnen Migräne diagnostiziert worden war. Vaskuläre Ereignisse wurden alle zwei Jahre per Fragebogen erfasst. 0 ■ Dr. med. H. S. Füeßl 0 0 Khosla M, Sachdev M, Patel K. Gorgojos Chinos ( our beetle): incidental nding during colonoscopy. Am J Gastroenterol. 2016;111:1514 Wie kommen die Mehlkäfer in den Verdauungstrakt? - 17.531 Frauen (15,2%) berichteten, unter einer Migräne zu leiden. Während der 20-jährigen Beobachtungszeit traten 1.329 schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse auf. 223 Frauen verstarben an kardiovaskulären Erkrankungen. Die Migräne war signi¡kant mit schwerwiegenden kardiovaskulären Erkrankungen (Hazard Ratio [HR] 1,50), Myokardinfarkt (HR 1,39), Schlaganfall (HR 1,62) sowie mit Angina pectoris und koronaren Revaskularisationen (HR 1,73) assoziiert. Die Zusammenhänge waren unabhängig von Alter, Raucherstatus und Hypertonie. Auch eine Hormontherapie nach der Menopause oder eine orale Kontrazeption hatten keinen Ein¥uss. ■ Kurth T et al. Migraine and risk of cardiovascular disease in women: prospective cohort study. BMJ. 2016;353:i2610 KOMMENTAR Diese große Studie betrachtet nicht – wie frühere Arbeiten – nur Schlaganfälle, sondern alle kardiovaskulären Erkrankungen. Das Risiko dafür ist bei Frauen mit Migräne um 40–70% erhöht. Das ist im ersten Moment erschreckend, es muss allerdings in Relation gesetzt werden. Insgesamt waren die vaskulären Ereignisse sehr selten, sodass die absolute Risikoerhöhung gering ist. Dessen ungeachtet sollten bei Frauen mit Migräne Risikofaktoren abgefragt werden. Im Gespräch ist es wichtig, auf die konsequente Behandlung dieser Faktoren einzugehen. Die Daten sollten jedoch nicht dazu herhalten, Patientinnen mit Migräne Angst vor Schlaganfall und Herzinfarkt zu machen. ■ Prof. Dr. med. H.-C. Diener Im Rahmen einer Screening-Koloskopie fanden sich bei einer 50-jährigen Mexikanerin im gesamten Kolon dunkle Kügelchen (Abb. A). Bei näherer Inspektion erkannte man offenbar leblose Insekten im Bereich von Zökum (Abb. B) und Colon ascendens (Abb. C). Darauf angesprochen erwähnte die Patientin, dass sie regelmäßig landestypische „gorgojos chinos“ zu sich nehme – Rüsselkäfer aus der Überfamilie der Curculionoidea, die im Land unter dem Namen Mehlkäfer bekannt sind. Diese Praxis hat Tradition in der hispanischen Bevölkerung, da man glaubt, dass die im Magen abgestorbenen Käfer ein Enzym absondern, das die Abwehrkräfte des Körpers gegen verschiedene Krankheiten stärken würde – u. a. gegen AIDS und Diabetes. In Online-Foren werden entsprechende Informationen verbreitet; wissenschaftliche Daten hierzu gibt es indes kaum. (...truncated)


This is a preview of a remote PDF: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15006-017-9384-0.pdf

H. -C. Diener. Migräne erhöht das kardiovaskuläre Risiko, MMW - Fortschritte der Medizin, 2017, pp. 41-41, Volume 159, Issue 5, DOI: 10.1007/s15006-017-9384-0