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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15006-017-9303-4.pdf
Die Medizin ist auf den Hund gekommen
Die Medizin ist auf den Hund gekommen
0 Fachärzte waren etwas unzufriedener als Allgemeinärzte. Die Spitzenverdie- ner zeigten die höchste Zufriedenheit mit ihrer beru¬ichen Entwicklung, at- testierten ihrem Leben tendenziell je- doch weniger Sinn als das Fün el mit dem geringsten Verdienst. Als wichtigster Wohlfühlfaktor er- wies sich die Zeit, die mit sinnvollen und befriedigenden Tätigkeiten verbracht wurde. Lag diese Zeit bei weniger als zweieinhalb Stunden am Tag, waren die Ärzte rund fün‹ach häuŠger unzufrie - den als Ärzte mit mehr als fünf Stunden - und zwar unabhängig vom Verdienst
k itc o S /se g a m Itt y e G / P l a b o l G ©
-
_ Zukun sforscher schätzen, dass 80%
der medizinischen Fragestellungen
künftig ohne Arzt rein digital gelöst werden
können. Auch in der Medizin soll also die
natürliche Intelligenz durch die
künstliche ersetzt werden. Doch da könnten sich
die Auguren verrechnet haben.
Die Verfechter der künstlichen
Intelligenz in der Medizin wurden nämlich
kürzlich durch eine Meldung
aufgeschreckt, die nicht mit ihrem Weltbild
der Zukun kompatibel sein dür e. Die
Rede ist von Hunden, genauer gesagt
von mexikanischen Beagles, die sich bei
Arztumfrage
Man muss sich schon berufen fühlen,
um als Arzt glücklich zu werden. Geld
allein trägt nach den Ergebnissen einer
Umfrage wenig zum Wohlbefinden bei.
_ Zu diesen Schlüssen kommen Ge
sundheitsforscher von der Universität in
Omaha (Nebraska, USA) , nachdem sie
in einer repräsentativen Umfrage knapp
1.300 US-Ärzte aller Fachrichtungen
konsultiert haben.
Alle Teilnehmer, darunter 40%
Hausärzte, erhielten einen Bogen mit 38 Fra
gen zu Karriere, Verdienst,
Zufriedenheit und Engagement. Etwas mehr als
ein Drittel verdiente jährlich zwischen
100.000 und 200.000 Dollar, ein Viertel
lag bei 200.000–300.000 Dollar und
rund ein Fün el darüber. Knapp ein
Glosse: Ärzte auf vier Pfoten
der Tumorsuche als höchst zuverlässige
Diagnostiker qualiŠzieren konnten.
Durch das Beschnü‹eln von
Damenbinden konnten diese, wie die ÄrzteZeitung
berichtet, ein Zervixkarzinom mit
erstaunlicher Sicherheit detektieren. Die
SpeziŠtät und Sensitivität dieses
kynologisch-gynäkologischen Verfahrens lag
bei über 90%, also höher als beim
PapTest oder einer HPV-Testung. Das soll
ein Computer erst einmal nachmachen!
Ähnlich hoch war die Tre‹erquote
bei Hunden, die aus dem Urin ein
Prostatakarzinom erschnü‹eln konnten.
Und auch bei der Frühdiagnostik des
Bronchialkarzinoms, bei der die
apparative Diagnostik bisher versagt hat,
könnte der Hund nach ersten Erfahrungen
durch das Beschnü‹eln der Ausatemlu
wertvolle Dienste leisten. Somit spricht
manches dafür, dass der Arzt zumindest
beim Tumorscreening in absehbarer
Zeit von einem Hund ersetzt wird. Dies
mag manchem Kollegen mit einer
narzistisch geprägten
Unersetzlichkeitsphantasie zwar weh tun, aber auch hier
gilt die normative Kra des Faktischen.
Natürliche bzw. tierische Intelligenz
versus elektronische! Dies dür e die neue
Fragestellung sein. Im Moment spricht
zumindest vieles dafür, dass Kollege
„Dr. Hund“ schneller Realität sein
könnte als Kollege „Dr. Computer“. ■
Dr. Peter Stiefelhagen
Fün el musste mit weniger als 100.000
Dollar klarkommen.
Der Aussage „Arzt zu sein ist eine
Berufung“ stimmten 88% der Befragten zu,
ebenso hoch war die Zufriedenheit mit
dem Beruf (86%) und dem Leben
allgemein (87%). Dennoch fühlten sich 46%
ausgebrannt oder gaben zu, mit der Zeit
abgestump zu sein. (...truncated)