Gröhe beruft Expertenkommission
Heilberufe / Das P egemagazin
Ist die P egekammer auf dem Weg? Gröhe beruft Expertenkommission
0 Pressekonferenz des Aktionsbündnisses Patien- tensicherheit (APS) anlässlich des 1. Internatio- nalen Tages der Patientensicherheit; Berlin , 16. September 2015
- Der Berliner Senator für Gesundheit und Soziales, Mario Czaja, hatte am 1. Oktober 2015 die sozialpolitischen Sprecher aller im Berliner Senat vertretenen Fraktionen zu einem öŽentlichen Fachdialog über die geplante P egekammer eingeladen. Ziel war es, sich über die weiteren Schritte zu Gründung einer P egekammer und die dabei möglicherweise aufkommenden Probleme austauschen. Eingeladen waren auch Vertreter aus den Bundesländer, die bei der Einführung der P egekammer bereits voran geschritten sind. Alexander Schweitzer, Fraktionsvorsitzender der SPD in Rheinland-Pfalz und Hans-Josef Börsch, Vorstandmitglied des Gründungsauschusses der Landesp egekammer Rheinland-Pfalz, berichteten über den Stand der Vorbereitungen zur Kammerwahl im Dezember. Bis zum heutigen Tag, so Börsch, haben wir 23.100 voll registrierte Mitglieder. Die Wahl zur P egekammer wird auf Basis von Listenvorschlägen (analog zu politischen Parteien) in Form der Briefwahl am 11.12.2015 durchgeführt. Im Januar 2016 wird die P egekammer ihre Arbeit aufnehmen.
-
—
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe
hat in Berlin die
Kommission „P egepersonal im
Krankenhaus“ einberufen.
Die Experten werden sich
mit der Frage befassen,
wie der P egebedarf im
Vergütungssystem der Krankenhäuser
sachgerecht berücksichtigt werden kann.
Eine angemessene Ausstattung mit P
egepersonal sei sowohl für eine gute
Versorgung der Patienten als auch für die
Arbeitssituation der Beschäftigten unabdingbar, so
Gröhe. „Deshalb werden wir mit der
Krankenhausreform wichtige Maßnahmen
ergreifen, damit Krankenhäuser mehr P
egepersonal einstellen und dauerhaft
beschäftigen können.“ Die beim BMG angesiedelte
Kommission soll bis spätestens Ende des
Jahres 2017 prüfen, ob im DRG-System oder
über ausdiŽerenzierte Zusatzentgelte der
P egebedarf in Krankenhäusern
sachgerecht abgebildet werden.
— Die Prävention von
Krankenhausinfektionen steht und fällt mit den
Rahmenbedingungen, unter denen die
Leistungserbringung statt§ndet. Darauf hat das
Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) verwiesen.
Vor allem der Personalausstattung in der
P ege kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.
Regelmäßige Händedesinfektion ist eine
der wirksamsten Maßnahmen, um die
Übertragung von Infektionskrankheiten im
Krankenhaus zu vermeiden. Die
Bereitschaft dazu hat sich in den letzten Jahren
insbesondere bei P egekräften deutlich
verbessert. Dennoch wird sie nicht immer
konsequent befolgt. Woran das liegen
könnte, machte APS-Vorsitzende Hedwig
Francois-Kettner deutlich: „Es gibt einen
Zusammenhang zwischen dem
Personalschlüssel für die P ege und dem Auftreten
von Infektionen. Das zeigen internationale
Prävention erfordert auch mehr P egepersonal
und nationale Studien“. Bei der
Personalbesetzung gehöre Deutschland nach wie vor
zu den Schlusslichtern. Die „Infektion
Prävention Initiative“ (IPI) hat dazu ein
Positionspapier veröŽentlicht, das Forderungen
an die Personalausstattung in der P ege
stellt. Demnach soll auf Intensivstationen in
allen Schichten mindestens eine P
egefachperson für zwei Patienten arbeiten, bei
besonderem Betreuungsaufwand sogar
eine P egefachkraft pro Patient. Auf
Normalstationen müsse eine Angleichung an
die europäische Durchschnittsversorgung
erfolgen, d.h. eine P egefachperson für
sieben Patienten. (ne)
Der Stellvertretende Vorsitzende der
niedersächsischen Gründungskonferenz,
Matthias Brüggemann, berichtete, dass
geplant ist, im Jahr 2017 eine P egekammer
in Niedersachsen zu errichten. Die
Gründungskonferenz bringt gegenwärtig
vorbereitende Arbeiten für die Errichtung einer
P egekammer auf den Weg.
In Berlin hatte die Studie zur Akzeptanz
einer P egekammer gezeigt, dass die
Mehrheit der P egekräfte die Gründung einer
P egekammer befürwortet. Auch die
Mehrheit der im Anschluss befragten
Auszubildenden sprach sich dafür aus. Im
Berliner Abgeordnetenhaus wird dies jedoch
kontrovers diskutiert. Doch „Ich sehe das
Votum der P egenden als eindeutigen
Auftrag, um die notwendigen Schritte zur
Gründung einer P egekammer einzuleiten“,
äußerte sich Senator Czaja (CDU).
Bedauerlicherweise waren die Vertreter der SPD und
der Fraktion Die Linke der Einladung zum
Fachdialog nicht gefolgt.
P egeforschung
boomt
— Rund 17 Millionen Euro wurden in
den Jahren 2004 bis 2013 für
Forschungsprojekte ausgegeben, die die
Versorgung P egebedürftiger
verbessern sollen. Die P
egeversicherung wird seit Jahren von Studien
begleitet, schreibt die
Bundesregierung. Zahlreiche Projekte beträfen
die Versorgungsforschung. Daneben
sei die Versorgung P egebedürftiger
mit demenziellen Erkrankungen in
zwei Projekten untersucht worden.
Künftig werde ein Schwerpunkt sein,
die Auswirkungen des neuen P
egebedürftigkeitsbegriŽs zu überprüfen.
www.bundesregierung.de
Hygi (...truncated)