Versorgung diabetischer Füße: Telemedizin im Fokus

Heilberufe, Apr 2017

Katja Hodeck

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Versorgung diabetischer Füße: Telemedizin im Fokus

Heilberufe / Das P¡egemagazin Versorgung diabetischer Füße: Telemedizin im Fokus Patienten mit Diabetes mellitus und Fußulcera benötigen ein qualitativ hochwertiges Management, was besonders in Flächenregionen eine große Herausforderung ist. Hier könnte die Telemedizin helfen. Welche Faktoren sind bei Etablierung der modernen Technologie wichtig? Dieser Frage ging ein norwegisches Forscherteam in einer qualitativen Studie nach. - A von Patienten mit Diabetes mellitus n der Untersuchung zur Versorgung und Fußulcera nahmen 34 medizinische Mitarbeiter teil. Die meisten von ihnen waren Krankenp eger (n=29), von denen fünf eine Führungsposition innehatten. Unter den verbleibenden fünf Teilnehmern fanden sich je zwei Podologen und Ärzte sowie ein P egehelfer. Insgesamt 21 der Probanden arbeiteten in der Primärversorgung. Die Autoren führten zehn Fokusgruppen-Interviews mit drei bis sieben Teilnehmern durch. Die WissenschaŽler trennten die Gruppen nach medizinischem Fachpersonal der Primär- und der Spezialversorgung, das Führungspersonal traf sich separat. Die qualitative Untersuchung war Teil einer randomisierten Studie, in der die Auswirkungen einer interaktiven Telemedizin-Plattform untersucht werden sollte. Für die aktuelle Arbeit fokussierten die Autoren die Versorgung von Patienten mit diabetischen Fußulcera mittels der Telemedizin-Technologie. Diese schloss eine webbasierte Ulkus-Krankenakte und via Mobiltelefon versendete Fotos sowie Berichte zu den Ulcera von dem primärmedizinisch Tätigen an das spezialisierte Personal ein. Die Patienten wurden zu Hause, in Kliniken der Erstversorgung und in allgemeinärztlichen Praxen untersucht. Im Abstand von sechs Wochen suchten sie die Fachambulanz der spezialisierten Kliniken auf. Nach Auswertung der Interviews wurden vier Punkte identi™ziert, die für eine erfolgreiche Implementierung der Telemedizin-Plattform notwendig waren: — Nutzerfreundliche Technologie und Schulungen zum Einsatz dieser — Ein Telemedizin-Experte im Team — Engagiertes und verantwortliches Führungspersonal — E›ektive Kommunikationskanäle im organisatorischen Bereich Kolltveit BH et al.: Conditions for success in introducing telemedicine in diabetes foot care: a qualitative inquiry. BMC Nurs. 2017;16:2 Die Studie von Kolltveit et al. zeigt, dass der Einsatz von Telemedizin den Informationsaustausch zwar unterstützen kann, gleichzeitig aber auf eine funktionierende Interaktion zwischen den Beteiligten angewiesen ist. Bereits bei der Entwicklung der eingesetzten Software trägt die Fähigkeit der Beteiligten zur gegenseitigen Verständigung dazu bei, die Technologie bedarfsgerecht und nutzerfreundlich zu gestalten. Im ständigen Austausch über die Bedürfnisse der Anwender mit den Technologieexperten nähern sich zwei völlig verschiedene Fachbereiche an und scha–en ein e—zientes Hilfsmittel für den gezielten Informationsaustausch. Was Softwareentwickler und Anwender bei Kolltveit et al. gescha–t ha ben, ist auch zwischen medizinischen Spezialisten und Primärversorgern essentiell. Insbesondere die in der Primärversorgung benannten Schwierigkeiten (z.B. fehlende Ansprechpartner) und die Sorge, wichtige Informationen zu verpassen, deuten darauf hin, dass es bei der Zusammenarbeit zwischen Spezialisten und Basispersonal noch Entwicklungsbedarf in der interdisziplinären Kommunikation gibt. Der Hinweis, dass die Fortführung der telemedizinischen Betreuungsprozesse in der Primärversorgung durch Abwesenheiten der wenigen Verantwortlichen gefährdet ist, zeigt, dass selbst innerhalb eines Teams Übergaben nicht sicher gewährleistet sind. Der Einsatz von Telemedizin kann deshalb nur soweit erfolgreich sein, wie das tägliche Bemühen um gelingende Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Ein erfolgreicher Einsatz setzt somit vernetztes Denken in dem Sinne voraus, dass alle Beteiligten den Informationsbedarf der anderen Netzwerkpartner mitdenken und aktiv den Austausch suchen. Im Fokus steht die Verständigung zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles – Telemedizin ist hier hilfreich, aber nicht ausreichend. Katja Hodeck IGM GmbH / DiabetesP¡ege-Akademie Berlin Allee der Kosmonauten 33g, 10318 Berlin KOMMENTAR (...truncated)


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Katja Hodeck. Versorgung diabetischer Füße: Telemedizin im Fokus, Heilberufe, 2017, pp. 28, Volume 69, Issue 5, DOI: 10.1007/s00058-017-2780-0