Vertreterversammlung wählt neues Vorstandstrio
Dr. Karl Horst Schirbort ist 80 geworden
Happy Birthday!
Ich wei? nicht, ob ?Kalle? Schirbort in seinen standespolitisch aktiven Jahren jemals mit einem Hund ?Gassi? gegangen ist. Jetzt soll das ja ab und zu der Fall sein. Aber als typischer Rentner tritt er auch heute noch nicht in Erscheinung. Bei den Kammerwahlen haben ihn die Kollegen erneut mit gro?em Stimmenanteil in die Kammerversammlung gew?hlt, und die Mitglieder der ?Vereinigung unabh?ngiger Vertragszahn?rzte? (VUV) - nach Schirborts eigenem Bekunden eine kleine, aber schlagkr??ige Truppe - w?hlten ihn j?ngst erneut zu ihrem Vorsitzenden. KN Mit anderen Worten, diese Laudatio ist eiZ? nes auf keinen Fall: ein Abgesang auf ein ereignisreiches standespolitisches Leben. Im Gegenteil: Dr. Karl Horst Schirbort bleibt der Seher, der Warner, er bleibt der Kritiker einer Gesundheitspolitik, die eindeutig in Richtung Staatsmedizin orientiert ist und scheibchenweise die Rechte der Freiberu?ichkeit einschr?nkt und abbaut. Der f?rsorgende Sozialstaat, dem die Freiberu?ichkeit - trotz aller Lippenbekenntnisse - suspekt ist, das ist Schirborts Gegner.
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Zu Recht sehr oft ausgezeichnet
Denn es steckt ihm bis heute ?in den Knochen?, wie aus freien
Zahn?rzten unter ideologischer Beein?ussung die
sozialistischen Erf?llungsgehilfen eines staatlichen Gesundheitswesens
geformt wurden. Diese DDR-Erfahrung pr?gte sein Leben
bereits in jungen Jahren, damals, als er in den Westen ?iehen
musste, um an einer Freien Universit?t den Beruf zu studieren,
den sein Vater unter immer bedr?ckenderen Umst?nden in der
DDR aus?bte.
Schirbort hat mittlerweile zu Recht so ziemlich alle
Auszeichnungen erhalten, die die deutsche Zahn?rztescha? zu vergeben
hat. Ver?ndert hat ihn das nicht.
Stolz ist er h?chstens darauf, dass er als KZV-Vorsitzender nie
einen ?oatenden Punktwert f?r die Arbeit seiner
Berufskollegen akzeptiert hat, dass er vor dem Staatskommissar nicht
eingeknickt ist und dass sein ber?hmtes Credo ?F?r beschr?nkte
Mittel kann es keine unbeschr?nkten Leistungen geben? quasi
zum thermodynamischen Hauptsatz der Gesundheits- und
Sozialpolitik wurde.
Ehrlich, geradlinig, menschlich und mutig
Ich schrieb zu Schirborts 70. Geburtstag an dieser Stelle zu
diesem ?ema:
?Als Dr. Karl Horst Schirbort Mitte der 90er Jahre als
KZBVVorsitzender die Budget-Debatte er??nete und mit diesem
?ema ?ber Wochen bundesweit auf Seite eins aller Medien pr?sent
war, erfuhr die ??entlichkeit erstmals, was sich hinter dem
Begri? ?Budget? verbirgt?. Durch den Satz ?F?r beschr?nkte
Mittel kann es keine unbeschr?nkte Leistung geben? wurde das
Seehofersche Wundermittel zur Kostend?mpfung von heute auf
morgen als Mogelpackung entlarvt.
Auch schrieb ich vor 10 Jahren: ?Was uns bis heute
beeindruckt, ist seine Vitalit?t, seine verl?ssliche Ehrlichkeit und
Geradlinigkeit, sein Durchhalteverm?gen, seine gro?e
Menschlichkeit und sein geradezu unersch?tterlicher Mut.?
Besser kann ich es heute auch nicht ausdr?cken. Damals als La-n
desvorsitzender, heute immer noch als Freund und Weggef?hrte.
Lieber Kalle, bleib gesund und Gott befohlen!
Die Kassen?rztliche Bundesvereinigung (KBV) wird in den
n?chsten sechs Jahren erstmals von einem Vorstandstrio
gef?hrt. Darunter gibt es zwei neue Gesichter: An der Spitze der
K?rperscha? best?tigte die Vertreterversammlung (VV) bei den
Wahlen Anfang M?rz Amtsinhaber Dr. Andreas Gassen. Der
Orthop?de ?bernahm das Amt des Vorstandsvorsitzenden 2014
von Dr. Andreas K?hler, der den Posten aus gesundheitlichen
Gr?nden aufgegeben hatte.
Gassen f?hrte in den vergangenen drei Jahren gemeinsam
mit der Allgemeinmedizinerin Regina Feldmann die
Gesch?fte der Kassen?rzte. Feldmann trat nicht mehr f?r eine weitere
Amtsperiode an und machte den Weg f?r einen Nachfolger aus
dem Lager der Haus?rzte frei. Mit deutlicher Mehrheit w?hlte
die VV den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden der
Kassen?rztlichen Vereinigung Hamburg, Dr. Stephan Hofmeister.
Als zweiten stellvertretenden Vorsitzenden votierten die
VVDelegierten f?r Dr. ?omas Kriedel, der bis Jahresende 2016
Vorstand der Kassen?rzte in Westfalen-Lippe war. Nach der
Wahl gab Gassen die Richtung f?r die neue Amtsperiode vor:
?Wir Vertrags?rzte und Vertragspsychotherapeuten k?nnen
offen in die Debatten gehen ? jeder wei?, was man inhaltlich von
uns zu erwarten hat. Nun kommt es darauf an, dass wir
gemeinsam in die Politik hineinwirken und jene
Durchschlagskra? zur?ckgewinnen, die wir wegen vieler Querelen in den
vergangenen Jahren eingeb??t haben.?
In den vergangenen Jahren sorgte die KBV vor allem durch
Personalunstimmigkeiten und umstrittene
Immobiliengesch?fte f?r Negativschlagzeilen. Das Ende Januar vom Bundestag
beschlossene GKV-Selbstverwaltungsst?rkungsgesetz ist eine
Reaktion auf die Unregelm??igkeiten und Missst?nde aus der Ve-r
gangenheit. Das Gesetz schreibt f?r die KBV k?n?ig einen dre-i
k?p?gen Vorstand aus einem Facharztvertreter, einem Vertreter
aus dem Lager der Haus?rzte und einer dritten Person im
Vorstand vor, (...truncated)