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Mehr Herzversagen nach Pneumonie
Jeder Zehnte stirbt am Rauchen
COPD: Dyspnoe ist das am häuŸgsten von COPD-Patienten berichtete Symptom, hinzu kommen Husten und Auswurf. Zur Sicherung der Diagnose ist eine Lungenfunktionsuntersuchung notwendig (FEV1/FVC nach Bronchodilatation < 0,70). Als Exazerbation gilt eine akute Verschlechterung der respiratorischen Symptome, die eine Intensivierung der ¦erapie erforderlich macht. Pneumonie: Insbesondere bei alten Pa - tienten ist Lu not neben Husten das führende Symptom einer ambulant erworbenen Pneumonie, seltener bestehen Pleuraschmerzen und Fieber. Klinische Befunde wie verminderte Atemexkursionen, Klopfschalldämpfung, bronchiales Atemgeräusch und ohrnahe inspiratorische Rasselgeräusche sind manchmal schwer feststellbar. Zumindest bei stationärer Aufnahme werden daher auch Röntgenthorax und Labordiagnostik gefordert.
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Lungenembolie: Der Schweregrad der
akuten Dyspnoe ist abhängig von
Emboluslokalisation und Ausmaß des
Gefäßverschlusses. Die Wahrscheinlichkeit
einer Lungenembolie kann anhand von
klinischen Variablen, z. B. mit dem
WellsScore für Lungenembolie, abgeschätzt
werden. Nur bei niedriger und mittlerer
klinischer Wahrscheinlichkeit sollte ein
D-Dimer-Test das weitere Vorgehen
leiten. Ansonsten ist eine sofortige CT
angezeigt.
Pulmonale Hypertonie: Nahezu alle
betro«enen Patienten berichten über
Belastungslu not; trotzdem wird an diese
Diagnose zu selten gedacht. HäuŸg ist sie
die Folge einer Linksherzerkrankung.
Pneumothorax: Klinische Zeichen sind
eine verminderte Atemexkursion und ein
abgeschwächtes Atemgeräusch der
betro«enen ¦oraxhäl e. Bis zu 2% der
Patienten entwickeln einen u. U.
lebensbedrohlichen Spannungspneumothorax.
Ein sekundärer Spontanpneumothorax
tritt häuŸg infolge eines
Lungenemphysems auf.
Kardiale Erkrankungen
Herzinsu zienz (HF): Dyspnoe ist das
Kardinalsymptom bei HF. HäuŸger als
eine HF mit eingeschränkter
Ejektionsfraktion (HFREF) steckt eine Insuzienz
mit erhaltener linksventrikulärer EF
(HFPEF) dahinter. Erstere wird mittels
EchokardiograŸe, Letztere
dopplersonograŸsch diagnostiziert.
KHK: Typisches Symptom sind
Stenokardien, nicht die Dyspnoe. Bei Diabetikern
sowie bei ausgedehnter
Myokardischämie kann Lu not aber das führende
Symptom sein. Bei KHK-Patienten ist
außerdem an die Möglichkeit einer durch
P2Y12-Inhibitoren induzierten Dyspnoe
zu denken.
Klappenfehler: Valvuläre Dyspnoe wird
typischerweise durch eine höhergradige
Aortenstenose oder Mitralinsuzienz
verursacht.
Sonstige Ursachen
Neben kardialen und pulmonalen
Erkrankungen können auch viele andere
Erkrankungen Lu not hervorrufen. Das
Spektrum reicht von Anämien über
HNO-Ursachen (z.B. Obstruktionen der
oberen Lu wege, Vocal Cord Dysfunc
tion) bis hin zu neuromuskulären Er
krankungen (z. B. Myasthenia gravis)
und Panikstörungen. Daneben können
auch Übergewicht und
Bewegungsmangel für Atemnot sorgen. Generell gilt für
die Dyspnoeabklärung: Man kann Läuse
und Flöhe haben. So kommt z. B. bei
vielen COPD-Patienten eine kardiale
Problematik dazu. Und selbst leichte Formen
von COPD, Herzinsuzienz und Anämie
können, wenn sie gemeinsam au reten,
eventuell noch zusammen mit
Adipositas, ausreichen, um eine schwere
Dyspnoe auszulösen. Dr. Beate Schumacher
Pleuraerguss: Die Ausprägung korreliert
meistens mit der Dyspnoesymptomatik;
stabile oder langsam sich vergrößernde
Ergüsse sind aber o asymptomatisch.
Weltweit raucht jeder vierte Mann und
jede zwanzigste Frau täglich. 2015 war
jeder 10. Todesfall auf das Rauchen
zurückzuführen. Diese Zahlen nennt
eine internationale Expertengruppe im
Fachmagazin „¦e Lancet“. Die gute
Nachricht: Der Anteil der täglichen
Raucher an der weltweiten
Gesamtbevölkerung schrump . Er ist demnach
zwischen 1990 und 2015 um fast ein
Drittel auf 15,3% zurückgegangen.
In einer schwedische Analyse
errechneten Forscher für Raucher, die ≥ 5,3
Portionen Obst und Gemüse/Tag zu sich
nahmen, ein um 40% niedrigeres
COPD-Risiko gegenüber solchen, die
weniger als zwei Portionen der bunten
Kost/Tag verzehrten. Der Vorteil der
ExRaucher lag bei 34%. Als besonders
effektiv erwiesen sich Äpfel, Birnen,
grünes Blattgemüse und Paprikaschoten.
Mehr Herzversagen
nach Pneumonie
In einer Kohortenstudie wurden 4988
Patienten mit ambulant erworbener
Pneumonie (CAP) zehn Jahre auf das
Au reten einer Herzinsuzienz
nachbeobachtet. Jedem Patienten wurden bis
zu fünf Kontrollpersonen ohne CAP
gegenübergestellt. Das Risiko, nach CAP
eine Herzschwäche zu entwickeln, war
um 61% erhöht. Die Risikozunahme war
dabei bereits innerhalb von einem Jahr
und sogar schon nach 90 Tagen zu
erkennen (+86 bzw. +52%). (...truncated)