A PDF file should load here. If you do not see its contents
the file may be temporarily unavailable at the journal website
or you do not have a PDF plug-in installed and enabled in your browser.
Alternatively, you can download the file locally and open with any standalone PDF reader:
https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs35144-017-0099-x.pdf
Flexibilität, Kosten und Industrie 4.0 im Blick
Fachjournalistin
Flexibilität, Kosten und Industrie 4.0 im Blick
Höhere Modularität und Anpassungsfähigkeit
-
Ob partikulär oder filmisch – das Thema
Restschmutz spielt in Gesprächen im
Bereich der industriellen Reinigungstechnik
immer eine Rolle. Dabei sind zwei
Tendenzen zu beobachten. Zum einen ist es
eine kontinuierlich wachsende Zahl von
Unternehmen, die Sauberkeitsgrenzwerte
für Bauteile definieren – und das
international. Darüber hinaus wird die Einhaltung
der Grenzwerte immer häufiger und in
regelmäßigeren Abständen kontrolliert.
Daraus resultieren auch verstärkte
Anstrengungen von Anlagenbauern, Herstellern
von Messtechnik und Verbänden,
Lösungen für eine inline beziehungsweise
prozessnahe Kontrolle auf partikulären und
filmischen Restschmutz zur Verfügung zu
stellen.
Zum anderen werden Forderungen –
insbesondere wenn es um partikuläre
Sauberkeitsanforderungen geht – genauer
hinterfragt. Denn nicht alles, was
gefordert wird, ist reinigungstechnisch
machbar und nicht alles, was machbar ist,
erweist sich als erforderlich oder sinnvoll.
Denn mit zunehmenden
Sauberkeitsanforderungen steigen die Investitions- und
Betriebskosten der Reinigungsanlagen.
Herausforderung Globalisierung
Um im zunehmend globalisierten Markt
wettbewerbsfähig zu bleiben, sind die
Anlagenhersteller auch verstärkt gefordert,
hochwertige Technologien für nicht so
anspruchsvolle Reinigungsaufgaben zu
einem optimierten
Preis-/Leistungsverhältnis anzubieten. Denn speziell in diesem
Segment nimmt der Wettbewerb durch
ausländische Anbieter aus Süd- und
Osteuropa sowie China zu.
Die fortschreitende Globalisierung stellt
die überwiegend mittelständisch
geprägten Unternehmen vor weitere
Herausforderungen. Dazu zählt einerseits eine
möglichst breite globale Aufstellung, um die
Auswirkungen lokaler und regionaler
Marktschwankungen sanfter abfedern zu
können. Andererseits sind bei
multinational tätigen Kunden die
Reinigungsprozesse an unterschiedliche länderspezifische
Vorgaben und Gesetzgebungen
anzupassen und dabei eine gleichbleibende
Reinigungsqualität zu gewährleisten.
Nichts ist so beständig wie der Wandel. Um
auf die Auswirkungen dieser alten
Weisheit schnell und ohne großen finanziellen
Aufwand reagieren zu können, wird die
Zukunftsfähigkeit von Reinigungsanlagen
zum immer wichtigeren
Entscheidungskriterium. Die Hersteller reagieren darauf, in
dem sie bei der Konzeption von Anlagen
Vorkehrungen für eine spätere Anpassung
beispielsweise an veränderte Teilespektren,
Sauberkeitsanforderungen oder Prozesse
treffen. Dies erfolgt unter anderem durch
leistungsfähigere
Ultraschalleinrichtungen, Druckpumpen und Filtrationssysteme.
Darüber hinaus gibt es Entwicklungen,
die es ermöglichen, individueller auf die
Größe und Geometrie der zu reinigenden
Teile zu reagieren. Auch der Austausch
von Reinigungswerkzeugen wie
beispielsweise Spritzmodulen ist ein Lösungsweg,
ebenso wie die Trennung von Reinigung
und Trocknung bei wässrigen
Reinigungsprozessen. Darüber hinaus arbeiten die
Anlagenbauer an der Optimierung
bestehender und der Entwicklung neuer
Reinigungsverfahren.
Industrie 4.0 – nicht mehr
nur Schlagwort
Automatisierung und die Einbindung der
Reinigung in vernetzte Prozesse spielt
ebenfalls eine zunehmend wichtige
Rolle bei den Anwendern von
Reinigungssystemen. Beispiele sind hier adaptive
Prozesse wie die kontinuierliche
InlineKontrolle der Reinigungsbäder mit
vollautomatischer Nachdosierung des
Reinigers, eine permanente Erfassung aller
Prozessparameter und deren
Dokumentation oder auch die Inline-Kontrolle der
erzielten Sauberkeit. Erforderlich dafür sind
entsprechende steuerungstechnische und
sensorische Lösungen, die teilweise
bereits zur Verfügung stehen. Ein Thema
sind Apps beispielsweise für Diagnose,
Wartung, Ersatzteilversorgung und für
Bedienungsanleitungen.
Ein nächster Entwicklungsschritt ist die
Anpassung der Verfahrenstechnik an den
Reinigungsbedarf der Teile. Eine Sensorik
erkennt, wie stark die gerade in der
Anlage befindlichen Werkstücke verschmutzt
sind und passt den Prozess automatisch
an. Bis eine solche intelligente
Reinigungsanlage Realität ist, vergeht aber
sicher noch etwas Zeit. // (...truncated)