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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15004-017-5704-x.pdf
Drei Zyklen reichen auch langfristig
Drei Zyklen reichen auch langfristig
Bei Patienten mit Hochrisiko-Weichteilsarkomen ist eine Behandlung mit drei Zyklen Anthrazyklin plus Ifosfamid einer Behandlung mit fünf Zyklen auch im 10-Jahres-Follow-up nicht unterlegen. Die Standardtherapie bei lokalisierten Hochrisiko-Weichteilsarkomen umfasst Operation und Bestrahlung. Häu˜g kommt noch eine adjuvante Chemotherapie dazu. Studiendaten hatten gezeigt, dass die Patienten von der neoadjuvanten Chemotherapie mit drei Zyklen Anthrazyklin/Ifosfamid pro˜tieren. Das 5-JahresGesamtüberleben (OS) war nicht schlechter als unter einer 5-Zyklen-Žerapie. Die Ergebnisse zum medianen 10-Jahres-Follow-up (103-135 Monate) bestätigen die Nichtunterlegenheit der Behandlung mit drei Zyklen. In dieser Zeit waren 58 Patienten der 3-Zyklen-Gruppe und 65 Patienten der 5-Zyklen-Gruppe gestorben. Die Rate für das 10-Jahres-OS lag bei 64 bzw. 59%. 3-Zyklen waren 5-Zyklen auch nach median zehn Jahren nicht unterle-
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gen. Die Hazard Ratio (HR) beim
Endpunkt OS betrug 0,92 (3 vs. 5 Zyklen),
beim progressionsfreien Überleben 1,04.
Die besten Ansprechraten erzielten
Patienten mit undi¨erenziertem
pleomorphem Sarkom, die schlechtesten Patienten
mit Leiomyosarkom. Die Prognosen
waren entsprechend besser oder schlechter.
Nur wenige Patienten, die bereits fünf
Jahre überlebt hatten, entwickelten in den
nächsten fünf Jahren ein Rezidiv.
Ob bei bestimmten Subtypen eine
entsprechend den histologischen Befunden
maßgeschneiderte neoadjuvante
Chemotherapie der 3-Zyklen-Žerapie überlegen
ist, wird derzeit überprüª.
Barbara Kreutzkamp
Gronchi A et al. Short, full-dose adjuvant
chemotherapy (CT) in high-risk adult soft tissue
sarcomas (STS): long-term follow-up of a randomized
clinical trial from the Italian Sarcoma Group and
the Spanish Sarcoma Group. Ann Oncol. 2016;
27(12):2283-8.
Neutropenie bei myelosuppressiver Chemotherapie
Risiko vor jedem Zyklus neu ermitteln
Bisher entwickelte Modelle zur
Risikoermittlung einer
Chemotherapie-induzierten Neutropenie (CIN) bzw. einer
febrilen Neutropenie (FN) beruhen auf
patienten-, behandlungs- und
krankheitsbezogenen Variablen, die nur zu Beginn der
Chemotherapie erhoben werden. Ein
neues dynamisches Modell ermöglicht
nun die individuelle Abschätzung des
Neutropenierisikos vor jedem
Chemotherapiezyklus. Datenbasis für
das Modell war die
MONITOR-GCSFStudie, die unter Real-life-Bedingungen
stattfand. Die Prophylaxeintensität in
den vorangegangenen Zyklen war dabei
eine zusätzliche, belastbare
Prädiktionsvariable.
In der unter den Bedingungen der
täglichen Praxis durchgeführten
MONITOR-GCSF-Studie wurden
Behandlungsverläufe und Žerapieergebnisse
von Patienten mit soliden und
hämatologischen Malignitäten im Stadium 3 oder
4 unter einer myelosuppressiven
Behandlung untersucht. Für die Prävention einer
CIN bzw. einer FN kam in dieser Studie
das GCSF-Biosimilar EP2006 zum
Einsatz. EP2006 ist wirkungsgleich mit dem
Referenzprodukt Filgrastim. Wie bei den
statischen Modellen werden auch für das
neues aus der forschung
kurz notiert
Forschungsstandort Deutschland
Antikörper gegen Strahlenfibrose +++
Wissenschaftler vom Deutschen
Krebsforschungszentrum setzten bei Mäusen einen
Antikörper gegen den
Bindegewebe-Wachstumsfaktor (CTGF) erfolgreich zur Behandlung
einer Strahlenfibrose ein. CTGF wird als
zentraler Signalgeber bei der Entstehung der
Lungenfibrose angesehen. Die Therapie mit dem
CTGFAntikörper schützte bis zu 80 % der Tiere vor
einer Fibrose. Bei einem Start der Behandlung
16 Wochen nach der Bestrahlung machte die
CTGF-Blockade eine fibrotische Umwandlung
wieder rückgängig [Bickelhaupt S et al. J Natl
Cancer Inst. 2017;109(8):djw339]. red.
Identifizierung von Biomarkern +++
Biophysiker der Ruhr-Universität Bochum
haben ein neues Verfahren etabliert, mit dem sie
Biomarker zur Diagnose verschiedener
Krebsarten identifizieren können. Hierfür
verwendeten sie eine spezielle Form der
Infrarotspektroskopie. Anders als bei den derzeit in der
Pathologie angewandten markerbasierten Verfahren
bleibt das Gewebe dabei unbeschadet und
kann anschließend besser detaillierten
Proteinanalysen unterzogen werden
[Großerueschkamp F et al. Sci Rep. 2017;7:44829]. red.
dynamische Modell Angaben u. a. zu
Anamnese, Risikofaktoren und
Žerapieintensität benötigt, darüber hinaus
zusätzliche Informationen über mögliche
CIN-/FN-Zwischenfälle und den Einsatz
von GCSF-Präparaten in den
vorangegangenen Zyklen, die Zyklusanzahl sowie
behandlungszentrumsspezi˜sche
Charakteristika. Einige der in aufwendigen
statistischen Verfahren identi˜zierten
Prädiktoren fanden sich in mehreren der
benutzten Einzelmodelle wieder.
Neben bekannten Ein™ussfaktoren wie
Patientenalter oder Chemotherapieregime
traf dies auch für die Prophylaxeintensität
zu: Sowohl im patienten- als auch im
zyklusbezogenen Modell erwies sich eine
Unterprophylaxe als klinisch unsicher,
während eine GCSF-Überprophylaxe
möglicherweise nützlich ist – auch bei nur
mäßig- oder geringgradig
myelosupressiven Regimes. Bar (...truncated)