Melanom: Lymphknotendissektion auch therapeutisch von Nutzen?

hautnah dermatologie, May 2017

Peter Leiner

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Melanom: Lymphknotendissektion auch therapeutisch von Nutzen?

Melanom: Immuntherapie in der Erstlinie? Bläuliche Veränderung unter dem Fingernagel Snen Melanom mit BRAF-Mutationen tudien, in denen beim fortgeschrittemoderne erapiestrategien direkt verglichen wurden, fehlen. Deshalb haben kanadische Epidemiologen und Onkologen die Daten verfügbarer randomisierter kontrollierter Studien der Phasen II und III mithilfe unter anderem der Netzwerk-Metaanalyse ausgewertet. Diese Methode der statistischen Auswertung von Studiendaten macht Schätzungen von E„ekten möglich und gewinnt zu nehmend an Bedeutung. Die jüngsten in der Analyse berücksichtigten Studien waren im April 2016 veröffentlicht worden. Mindestens eine von zwei erapiestrategien musste Gegenstand der jeweiligen Untersuchung gewesen sein: eine Targeted- erapie mit BRAF/MEK-Hemmern oder eine Immuntherapie mit Checkpointhemmern gegen PD-1(„programmed death 1“)- oder CTLA-4(„cytotoxic T-lymphocyte antigen 4“)-Rezeptoren. Die WissenschaŸler richteten ihr Augenmerk auf die Parameter progressionsfreies Überleben (PFS), Gesamtüberleben (OS) und objektive Ansprechrate (ORR) sowie auf die unerwünschten Wirkungen der jeweiligen erapie. Für jeden Parameter berechneten sie zudem den Index-Wert SUCRA („surface under the cumulative ranking curve“, 0–100%). Niedrigste Werte sind ein Hinweis auf die schlechteste erapie, höchste Werte auf die beste erapie. Insgesamt 15 randomisierte kontrollierte Studien mit fast 6.700 Patienten waren geeignet. Im Vergleich zu allen anderen erapieoptionen – außer Behandlungen mit CTLA-4-Antikörper plus GM-CSF – war der Analyse zufolge das OS mit BRAF/ MEK- oder Checkpointinhibitoren signi¨kant besser. Die Hazard Ratio (HR) beim Vergleich zwischen BRAF/MEK versus BRAF allein lag bei 0,69 (95%-KI 0,59–0,82) zuungunsten von BRAF; Patienten unter BRAF/MEK hatten demnach eine um 31% höhere Überlebensrate. Beim Vergleich PD-1-Hemmung versus CTLA-4-Hemmung errechneten die WissenschaŸler eine HR von 0,58 (95 %-KI 0,47–0,71). Die Überlebenswahrscheinlichkeit lag hier für die PD1-Inhibition um 42 % höher als in der Vergleichsgruppe. Der Nutzen der beiden erapiestrategien spiegelt sich auch im SUCRA-Wert wider: Mit 92% (BRAF/ MEK-Kombination) und 90 % (PD-1) war mit ihnen die höchste Wahrscheinlichkeit für ein Überleben verknüpŸ. Auch bei Betrachtung des Parameters PFS wurden mit den meisten neuen Substanzen die besten SUCRA-Ergebnisse ermittelt, nämlich mit BRAF/MEKHemmern (100 %), PD-1/CTLA-4-Hemmern (87%) und BRAF-Hemmern (78 %). Als schlechteste erapieoption entpuppten sich MEK-Hemmer (7 %). Mit BRAF/MEK-Hemmern lassen sich schließlich die besten ORR erzielen (SUCRA: 100 %), gefolgt von BRAFHemmern (87 %) und PD-1/CTLA4-Hemmern (75 %). Darüber hinaus schließen die WissenschaŸler aus der SUCRA-Analyse, dass das Risiko für Nebenwirkungen bei einer Chemotherapie und bei einer Behandlung mit PD1-Hemmern am geringsten ist (93 %). Fazit: Patienten mit fortgeschrittenem Melanom pro¨tieren gleichermaßen von einer Erstlinienbehandlung mit einer Target- erapie oder einer Immuntherapie im Vergleich zu anderen Strategien wie der Chemotherapie. Peter Leiner Devji T et al. Systemic Therapy for Previously Untreated Advanced BRAF-Mutated Melanoma – A Systematic Review and Network Meta-Analysis of Randomized Clinical Trials. JAMA Oncol 2017; 3: 366–73 Ein Glomustumor unter dem Fingernagel Ein 46-jähriger Mann stellte sich in der dermatologischen Klinik vor, weil er seit sieben Jahren immer wieder einmal Schmerzen unter dem Fingernagel des vierten Fingers links empfand. Die Schmerzen traten vor allem bei kaltem Wetter auf. Bei der Untersuchung erkannte man eine druckschmerzhafte, bläuliche Veränderung von circa 3 mm Durchmesser unter dem Fingernagel. Diese wurde exzidiert. Histologisch ergab sich ein Glomustumor. Dabei handelt es sich um eine seltene Neoplasie der glatten Muskulatur von Gefäßen, die am häu‰gsten im Nagelbett von Finger- und Zehennägeln vorkommt. Sie nimmt ihren Ursprung in den Glomus-Körperchen, thermoregulatorischen Strukturen der Dermis. Die exakte Diagnose kann nur histologisch gestellt werden. Allerdings sind subunguale Läsionen, die vor allem bei Kälte schmerzen, pathognomonisch. Es gibt in diesem Fall auch kaum eine Di‘erenzialdiagnose. (...truncated)


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Peter Leiner. Melanom: Lymphknotendissektion auch therapeutisch von Nutzen?, hautnah dermatologie, 2017, pp. 26-26, Volume 33, Issue 3, DOI: 10.1007/s15012-017-2415-9