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https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs15012-017-2416-8.pdf
Ein Glomustumor unter dem Fingernagel
Melanom: Immuntherapie in der Erstlinie?
Bläuliche Veränderung unter dem Fingernagel
Snen Melanom mit BRAF-Mutationen
tudien, in denen beim
fortgeschrittemoderne erapiestrategien direkt
verglichen wurden, fehlen. Deshalb haben
kanadische Epidemiologen und
Onkologen die Daten verfügbarer
randomisierter kontrollierter Studien der Phasen II
und III mithilfe unter anderem der
Netzwerk-Metaanalyse ausgewertet. Diese
Methode der statistischen Auswertung
von Studiendaten macht Schätzungen
von E„ekten möglich und gewinnt zu
nehmend an Bedeutung.
Die jüngsten in der Analyse
berücksichtigten Studien waren im April 2016
veröffentlicht worden. Mindestens eine von
zwei erapiestrategien musste
Gegenstand der jeweiligen Untersuchung
gewesen sein: eine Targeted- erapie mit
BRAF/MEK-Hemmern oder eine
Immuntherapie mit Checkpointhemmern
gegen PD-1(„programmed death 1“)- oder
CTLA-4(„cytotoxic T-lymphocyte
antigen 4“)-Rezeptoren.
Die WissenschaŸler richteten ihr
Augenmerk auf die Parameter
progressionsfreies Überleben (PFS),
Gesamtüberleben (OS) und objektive Ansprechrate
(ORR) sowie auf die unerwünschten
Wirkungen der jeweiligen erapie. Für
jeden Parameter berechneten sie zudem
den Index-Wert SUCRA („surface under
the cumulative ranking curve“, 0–100%).
Niedrigste Werte sind ein Hinweis auf
die schlechteste erapie, höchste
Werte auf die beste erapie. Insgesamt 15
randomisierte kontrollierte Studien mit
fast 6.700 Patienten waren geeignet.
Im Vergleich zu allen anderen
erapieoptionen – außer Behandlungen mit
CTLA-4-Antikörper plus GM-CSF – war
der Analyse zufolge das OS mit BRAF/
MEK- oder Checkpointinhibitoren
signi¨kant besser. Die Hazard Ratio (HR)
beim Vergleich zwischen BRAF/MEK
versus BRAF allein lag bei 0,69 (95%-KI
0,59–0,82) zuungunsten von BRAF;
Patienten unter BRAF/MEK hatten
demnach eine um 31% höhere
Überlebensrate. Beim Vergleich PD-1-Hemmung
versus CTLA-4-Hemmung errechneten die
WissenschaŸler eine HR von 0,58
(95 %-KI 0,47–0,71). Die
Überlebenswahrscheinlichkeit lag hier für die
PD1-Inhibition um 42 % höher als in der
Vergleichsgruppe. Der Nutzen der
beiden erapiestrategien spiegelt sich auch
im SUCRA-Wert wider: Mit 92% (BRAF/
MEK-Kombination) und 90 % (PD-1)
war mit ihnen die höchste
Wahrscheinlichkeit für ein Überleben verknüpŸ.
Auch bei Betrachtung des Parameters
PFS wurden mit den meisten neuen
Substanzen die besten SUCRA-Ergebnisse
ermittelt, nämlich mit
BRAF/MEKHemmern (100 %),
PD-1/CTLA-4-Hemmern (87%) und BRAF-Hemmern
(78 %). Als schlechteste erapieoption
entpuppten sich MEK-Hemmer (7 %).
Mit BRAF/MEK-Hemmern lassen
sich schließlich die besten ORR erzielen
(SUCRA: 100 %), gefolgt von
BRAFHemmern (87 %) und
PD-1/CTLA4-Hemmern (75 %). Darüber hinaus
schließen die WissenschaŸler aus der
SUCRA-Analyse, dass das Risiko für
Nebenwirkungen bei einer
Chemotherapie und bei einer Behandlung mit
PD1-Hemmern am geringsten ist (93 %).
Fazit: Patienten mit fortgeschrittenem
Melanom pro¨tieren gleichermaßen von
einer Erstlinienbehandlung mit einer
Target- erapie oder einer
Immuntherapie im Vergleich zu anderen Strategien
wie der Chemotherapie. Peter Leiner
Devji T et al. Systemic Therapy for Previously
Untreated Advanced BRAF-Mutated
Melanoma – A Systematic Review and Network
Meta-Analysis of Randomized Clinical Trials.
JAMA Oncol 2017; 3: 366–73
Ein Glomustumor unter dem Fingernagel
Ein 46-jähriger Mann stellte sich in der dermatologischen Klinik
vor, weil er seit sieben Jahren immer wieder einmal Schmerzen
unter dem Fingernagel des vierten Fingers links empfand. Die
Schmerzen traten vor allem bei kaltem Wetter auf. Bei der
Untersuchung erkannte man eine druckschmerzhafte, bläuliche
Veränderung von circa 3 mm Durchmesser unter dem Fingernagel.
Diese wurde exzidiert.
Histologisch ergab sich ein Glomustumor. Dabei handelt es sich
um eine seltene Neoplasie der glatten Muskulatur von Gefäßen,
die am häu‰gsten im Nagelbett von Finger- und Zehennägeln
vorkommt. Sie nimmt ihren Ursprung in den Glomus-Körperchen,
thermoregulatorischen Strukturen der Dermis. Die exakte
Diagnose kann nur histologisch gestellt werden. Allerdings sind
subunguale Läsionen, die vor allem bei Kälte schmerzen,
pathognomonisch. Es gibt in diesem Fall auch kaum eine
Di‘erenzialdiagnose. (...truncated)