Melanom: Lymphknotendissektion auch therapeutisch von Nutzen?

hautnah dermatologie, May 2017

Peter Leiner

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Melanom: Lymphknotendissektion auch therapeutisch von Nutzen?

Psoriasis: Spinaliome unter TNF-α-Hemmern IBiologika könnten das Krebsrisiko stei- mmer wieder gibt es Befürchtungen gern. Hautärzte aus den USA haben sich nun gezielt die Krebsrate bei Psoriasispa- tienten unter einer systemischen Biologi- kabehandlung angeschaut. Sie konnten für ihre Analyse auf Angaben eines US- Versicherers zurückgreifen. Berücksich- tigt wurden knapp Psoriasiskranke die zwischen und eine systemi- sche Behandlung bekommen hatten. Die Ärzte unterschieden dabei zwischen einer erapie mit Biologika ( Patienten) meist war dies ein TNF- -Hemmer und einer Behandlung mit anderen Medika- menten etwa Methotrexat Retinoiden oder Cyclosporin ( Patienten). Patienten mit Biologika waren im Schnitt etwas jünger als solche ohne - schwerer krank, hatten häu™ger eine Psoriasis-Arthritis und waren öšer mit UV-Licht behandelt worden. Überraschenderweise erkrankten die Patienten mit Biologika seltener an Tumoren als die ohne (8,2 % versus 11,5 %). Wurden jedoch Alter, Geschlecht, Vortherapien und Komorbiditäten berücksichtigt, ergaben sich keine signi™kanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Nicht melanozytäre Hauttumoren traten mit 12,0 % versus 11,4 % bei den Biologikapatienten etwas häu™ger auf. Wurden wiederum Alter und andere Unterschiede berücksichtigt, ergab sich sogar ein um 42 % erhöhtes Risiko für solche Tumoren unter Biologika. Dieser Unterschied ließ sich im Wesentlichen auf eine erhöhte Rate von PlattenepithelzellMelanom: Lymphknotendissektion auch therapeutisch von Nutzen? Eine Sentinellymphknotendissektion bei Melanompatienten könnte nicht nur einen diagnostischen, sondern auch einen therapeutischen Nutzen haben. Hinweise dafür liefert eine Studie mit fast 600 Patienten ohne Fernmetastasen. D herrscht, ob das Entfernen von Mi a weiterhin Uneinigkeit darüber krometastasen während der Sentinellymphknotendissektion (SLND) das Überleben beein©usst, haben deutsche Dermatologen die SLND-Ergebnisse von 596 Melanompatienten, die zwischen 1996 und 2003 behandelt worden waren, mit denen von Patienten mit weiter lokaler Exzision verglichen. Die Patienten hatten lokale Melanome der Haut mit einer Breslow-Dicke von mindestens 1 mm. Die Primärtumoren wurden vier Wochen vor oder gleichzeitig mit der SLND exzidiert. Der Sicherheitsabstand lag zwischen 1 und 2 cm. Nach 1996 wurden alle Patienten mit primärem Melanom und einer Breslow-Dicke von mindestens 1,5 mm sowie Patienten mit positiven Lymphknoten nach einer kompletten Lymphknotendissektion und fehlenden Fernmetastasen mit Interferon α behandelt. Seitdem unterlag das ‡erapieprotokoll Veränderungen. Das mediane Follow-up lag in der SLND-Gruppe bei 73 Monaten, in der Vergleichsgruppe bei 91 Monaten. In Drei- bis Sechsmonatsintervallen wurden die Patienten unter anderem klinisch untersucht und die Lymphknoten beurteilt. Die mediane Tumordicke lag in der SLND-Gruppe bei 1,7 mm, in der Vergleichsgruppe bei 1,8 mm. Die meisten Tumoren wurden in der SLNDGruppe als Clark Level IV (60,7 %) klassi™ziert. In der Vergleichsgruppe lag der Anteil mit 65,4 % ähnlich hoch. Wie aus den Daten hervorgeht, lebten Patienten mit Dissektion des Wächterlymphknotens länger. Das tumorspezi™karzinomen zurückführen. Daran erkrankten 4,8 % der Patienten mit Biologika, aber nur 3,7 % ohne. Nach diversen Adjustierungen konnten die Forscher daraus ein um 81 % höheres Spinaliomrisiko unter Biologika ableiten. Das Basaliomrisiko scheint mit TNFα-Hemmern ebenfalls höher zu sein, jedoch nur mit einem nicht signi™kanten Unterschied von 23%. In ähnlicher Weise zeigte sich ein um 57% erhöhtes Melanomrisiko – allerdings traten Melanome so selten auf, dass dieser Unterschied statistisch betrachtet nicht au§ällig war. Fazit: Die Tumorgefahr für Psoriasispatienten steigt insgesamt unter einer systemischen TNF-α-Hemmer-‡erapie nicht. Allerdings ergibt sich aus dieser Analyse ein deutlich erhöhtes Risiko für Spinaliome. Thomas Müller Asgari M et al. Malignancy rates in a large cohort of patients with systemically treated psoriasis in a managed care population. J Am Acad Dermatol 2017; 76: 632–8 sche Überleben lag in dieser Gruppe bei 102,7 Monaten, die Zehnjahresüberlebensrate betrug 74,9 %. In der Vergleichsgruppe waren es 97 Monate und 66,9% Überlebensrate (p = 0,024). Noch deutlicher war der Unterschied zwischen den beiden Gruppen bei der durchschnittlichen Dauer bis zur Lymphknotenprogression. Sie betrug in der SLND-Gruppe 111 Monate, in der Vergleichsgruppe dagegen 98,5 Monate (p < 0,001). Zur Krankheitsprogression kam es bei 20,8 % der Patienten in der SLND-Gruppe und bei 30,5 % in der Vergleichsgruppe. Deutlicher war der Unterschied beim Anteil der Patienten mit Lymphknotenprogression: 8,2 % versus 20,5 %. Fazit: Melanompatienten scheinen von einer SLND zu pro™tieren. Einschränkend weisen die Autoren darauf hin, dass unklar bleibt, wie sich die SLND auf Patienten mit dünneren Melanomen auswirkt. Peter Leiner Geimer T et al. The impact of sentinel node dissection on di (...truncated)


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Peter Leiner. Melanom: Lymphknotendissektion auch therapeutisch von Nutzen?, hautnah dermatologie, 2017, pp. 27, Volume 33, Issue 3, DOI: 10.1007/s15012-017-2418-6